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PR TB 021 Das Tödliche Paradies

PR TB 021 Das Tödliche Paradies

Titel: PR TB 021 Das Tödliche Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrachtete ihn
neugierig. Der Tropfen formte eine kleine Kuppe auf der Spitze des
Fingers. Ron leckte daran. Die Stelle der Zunge, die den Tropfen
berührte, fing an zu brennen. Als das Brennen aufhörte,
blieb ein verwirrender Geschmack von Salz, Süße und
schmutziger Wäsche. Ron nahm zur Kenntnis, dass Finger und Zunge
als Werkzeuge der Analyse nicht ausreichten, um dem Geheimnis der
gelben Flüssigkeit auf die Spur zu kommen.
    Er ging die Wand ab und sah in jede Nische hinein. Sein
eigentliches Ziel war, eine Tür zu finden, die aus der Halle
hinausführte. Aber die schwimmenden Zwerge faszinierten ihn so
sehr, dass er vor jedem Tank wenigstens ein paar Sekunden lang stehen
blieb. Er fragte sich, wozu die merkwürdigen Wesen da waren. Er
erinnerte sich an Howard Cranes Worte, dass die Mächtigen um das
Wissen eines Geistes bereichert werden sollten, der von einer fremden
Welt kam. Ein merkwürdiger Verdacht formte sich in seinem
Verstand.
    Waren das die Mächtigen?
    Als er die Wand etwa zur Hälfte abgegangen hatte, kam er zu
einer Nische, die einen Tank von besonderer Größe
enthielt. Bisher hatte es so ausgesehen, als seien die Behälter
genormt und schon vor geraumer Zeit installiert worden. In diesem
einen Fall war nicht nur die Norm gebrochen, sondern eine Reihe von
Spuren dicht hinter der Glaswand der Nische deuteten außerdem
darauf hin, dass hier vor kurzem gearbeitet worden war. Der Tank
selbst stand ein wenig verkantet und näher an der schirmenden
Glaswand als andere Behälter.
    Ron zog ein Frösteln über den Rücken. Er war nahezu
sicher, dass er gefunden hatte, was er suchte. Er bückte sich,
um besser durch die Scheibe sehen zu können. Eine gelbhäutige
Gestalt, größer als die in anderen Behältern und
trotzdem viel kleiner als ein erwachsener Mensch, trieb langsam durch
die gelbe Nährlösung. Zitternd vor Spannung wartete Ron,
bis die Gestalt sich drehte und ihm die Vorderseite zuwandte.
    Er studierte das Gesicht mit den geschlossenen Augen. Jeglicher
Haarwuchs fehlte, und manche Leute sind schwer wiederzuerkennen, wenn
man ihnen den Schädel kahlrasiert und den Bart abschneidet.
    Trotzdem gab es keinen Zweifel.
    Die Gestalt dort drinnen war Lofty Patterson, und Lofty war alles
in allem vielleicht noch einen Meter zwanzig groß.
    Rons erstes Verlangen war, auf den Behälter loszugehen und
ihn zu zertrümmern. Der erste Faustschlag gegen die Glaswand
    brachte ihm jedoch weiter nichts als einen stechenden Schmerz im
Handgelenk - und gleichzeitig damit die Einsicht, dass das, was er
vorhatte, womöglich nicht besonders klug war. Er erinnerte sich
an die Atembeschwerden, die er gehabt hatte, als er aus dem Tank
auftauchte. Der Aufenthalt in der gelben Flüssigkeit führte
offenbar zu einer völligen Verwandlung des Metabolismus. Die
Körper der Zwerge wurden aus der Nährlösung gespeist.
Sie brauchten weder Luft noch Nahrung. Es war logisch anzunehmen,
dass der Prozess der Umwandlung sich allmählich vollzog. Je
länger ein Körper sich in der Nährflüssigkeit
aufhielt, desto weniger war er fähig, in der früher
gewohnten Umgebung zu existieren. Die Umwandlung brachte offenbar
eine Schrumpfung mit sich. Wenn an der Schrumpfung der Fortschritt
des Anpassungsvorgangs gemessen werden konnte, dann war es für
Lofty wahrscheinlich tödlich, wenn er jetzt aus seinem Tank
befreit wurde.
    Ron trat einen Schritt von der Nische zurück und massierte
das schmerzende Handgelenk. Er benötigte Lofty jetzt mehr denn
je. Wo er zwei Stunden brauchte, um einen verborgenen Ausgang zu
finden, da kam Lofty mit zehn Minuten zurecht. Trotzdem konnte er es
nicht riskieren, den Tank zu öffnen - selbst dann nicht, wenn
die Glasverkleidung weniger hartnäckig gewesen wäre.
    Er musste alleine weitermachen. Er musste Howard Crane in die Hand
bekommen. Crane würde wissen, wie man einen schwimmenden Zwerg
wieder zu einem normalen Lebewesen machte.
    Plötzlich hatte er eine Idee. Alleine mit seinen Fäusten
bewaffnet, hatte er nicht allzu viel Aussicht, die Halle zu verlassen
oder mit Cranes Wächtern fertig zu werden, falls es welche gab.
Bisher hatte er die Instrumente, die in der Mitte der Halle standen,
keines einzigen Blicks gewürdigt. Vielleicht war es besser, sie
sich anzusehen und herauszufinden, welches davon für die Zwecke
der eigenen Verteidigung verwendet werden konnte.
    Er kehrte zum Zentrum der Halle zurück und begann mit der
Untersuchung.
    Eine halbe Stunde lang machte er sich an einem

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