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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mannschaft.
    »Ich suche Quattaghan«, sagte Seymour, ohne sich zu
setzen.
    »Kommen Sie mit«, antwortete das Mädchen sofort
und schlug einen schweren Vorhang zur Seite, der in die hinteren
Räume führte. Seymour folgte ihr in das kleine Zimmer, das
gleichzeitig als Schlafraum, Büro, Wohnzimmer und Konferenzraum
diente. Auf einer sehr flachen und großen Liege schlief
Quattaghan; er schnarchte leise, und seine Augenlider zuckten in
einem Traum.
    Das Mädchen machte eine einladende Geste und zog sich zurück.
Es geschah lautlos, und Seymour bemerkte noch, wie sie ihn anstarrte,
ehe sich der Stoff des Vorhangs wieder senkte.
    Seymour setzte sich in den kantigen Ledersessel, streckte die
Beine aus, griff in die Brusttasche seines Hemdes und zündete
sich eine Zigarette an. Dann sagte er leise:
    »Wache auf, mein Freund. Du hast Besuch.« Quattaghan
setzte sich auf und starrte Seymour an. Noch während er
erwachte, schob sich seine Hand unter das runde, fellüberzogene
Kissen. Entschuldigend lächelte Quattaghan, hob das Kissen ein
wenig an, und Seymour erhaschte mit einem Blick die Konturen einer
terranischen Strahlwaffe. Verwundert schüttelte er den Kopf.
    Das alte Gesicht des Shand'ong zerfiel in ein Gitterwerk aus
Falten, als er lächelte und sagte:
    »Es muß dringend sein, wenn du mich hier hinten
besuchst, mein Freund.« Er streckte seine magere Hand aus,
Seymour ergriff sie. Irgendwie schien Quattaghan auf seine Art einer
der ruhenden Pole dieses hektischen Tanzes zu sein. Seymour lächelte
und sah sich um; immer noch war das Zimmer so, wie es vor Jahrzehnten
eingerichtet worden war. Eine Wand war von einem weißgestrichenen
Holzregal ausgefüllt, dessen rechteckige Kästen mit
überraschender Fülle ausgestattet waren. Alte Töpferwaren,
ein Titelbild einer arkonidischen Zeitschrift, wie sie Raumfahrer zu
lesen pflegten, ein Satz von Harpunenspitzen, Bücher und
Tonspulen, Ordner und Schreibzeug, eine kalkweiße Versteinerung
aus dem Silur Shand'ongs ... und ein gestochen scharfes Foto von
Elisabeth. Vermutlich hatte es Quattaghan mit einer Miniaturkamera
aufgenommen und stark vergrößert - niemand wußte,
woher er die Gegenstände hatte. Seymour beschloß, es nicht
herausfinden zu wollen.
    »Anaira!« rief Quattaghan.

    Augenblicklich erschien das Mädchen wieder im Raum.
    »Kaffee für meinen Freund - für mich einen Ssagis,
scharf. Dort hinaus auf die Terrasse.«
    Schweigend nickte das Mädchen; wenige Zeit später
standen die Gläser und die Tasse auf dem niedrigen Tisch. Die
Terrasse war ein viereckiger Anbau, der über einige Stufen zu
erreichen war.
    Hier versperrte Mauerwerk aus Glasziegeln jeden Ton, und nur eine
Scheibe aus Panzerglas, dessen Herkunft ebenso rätselhaft wie
für Quattaghan selbstverständlich war, gestattete den Blick
auf die Anlagen, die sich rund um den Basar erstreckten.
Der»Skaphander« hatte zwei Seiten der Gasse inne; das
Lokal lag zum Basar, dieser Ausblick in Richtung des Raumhafens.
    Die Männer setzten sich.
    »Was gibt es, Sey?« fragte Quattaghan in Interkosmo.
    »Es sind zwei Männer gekommen, von mir geschickt. Ein
großer mit weichem, hellen Haar, Lesser Catrailhac, und ein
dunkelhäutiger, Malcolm Veronoff. Sind sie da?«
    »Oben in ihrem Zimmer«, erwiderte Quattaghan und
begann, seinen Ssagis zu schlürfen.
    »Was denkst du von ihnen?«
    Schweigend betrachtete Quattaghan den Terraner.
    »Hast du bestimmte Befürchtungen?«
    »Noch nicht«, knurrte Seymour. »Ich habe ein
ungutes Gefühl, wenn ich an sie denke. Sie sind angeblich
Wissenschaftler, aber einiges spricht dafür, daß sie es
nicht sind. Herauszufinden, was sie wirklich hier suchen, wird unsere
Aufgabe sein. Deine und meine.«
    »Du weißt, daß ich alles für dich tue,
Seymour«, sagte Quattaghan einfach. »Du erhältst
Nachricht, sobald ich etwas herausfinde.«
    Seymour nickte ernst und war sich bewußt, daß ihn
Quattaghan prüfend anstarrte. Der Wirt war rund siebzig
terranische Jahre alt, was etwa die Hälfte der Lebenserwartung
darstellte, die hier auf Shand'ong galt. Mehr Erfahrung und viel mehr
Dinge, die sich aus dem Verkehr mit menschlichen Wesen ergaben, lagen
hinter ihm. Und so betrachtete er das bekannte Gesicht des
Raumhafenleiters unter anderen Vorzeichen; es stellte für ihn
ein Bild dar, an dessen Entwicklung ständig gearbeitet wurde.
    Haar, das wegen der Hitze und der Möglichkeit, mit einer
Bürste auszukommen, kurz gehalten wurde, das fahle Braun der
Haut undjenes transparente

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