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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich Bilder und andere Männer, die
schwören können, was geschehen ist. Und darum will ich eine
Versammlung. Ich werde meinen Plan erklären.«
    »Gut«, sagte der Stammesrichter und klatschte zweimal
in die kleinen Hände. Ein Bursche, etwa fünfundsiebzig
Zentimeter groß, kam herbei, und Pikoy redete auf ihn ein. Er
sprach so schnell, daß Seymour nur jedes dritte Wort verstand.
Aber er hörte heraus, daß sich die Patriarchen einer jeden
Familie in den Kreis des Gerichts begeben sollten.
    »Komm, Seymour«, sagte Pikoy und ging voran. »Gehen
wir zu ihnen.«
    Sie verließen das Zentrum der Oase und gingen zwischen den
Tieren einer Meccechherde hindurch auf eine runde Steinmauer zu, die
von dem Woovy-Gras fast vollständig überwuchert war.
    *
    Sechsundzwanzig Wesen saßen in den Steinsesseln des
Thingkreises. Über den Steinen war Gras gewachsen; man saß
sehr weich. In der Mitte stand ein Block aus rotem Stein, darauf lag
ein stilisiertes Beil aus Kupfer — jahrhundertealt, völlig
von Grünspan überzogen, aber dennoch eindrucksvoll.
    Pikoy sprach. Er redete langsam, denn er war höflich und
wollte, daß Seymour möglichst alles verstand. Er erklärte
in seinen Worten, in den Vergleichen eines Nomadenvolkes, die
Situation, die ihm Seymour geschildert hatte. Er sprach lange und in
ausgesuchten Sätzen.

    Eine kurze Wiederholung der Rassengeschichte .. .
    Eine Kugel kam darin vor, die aus dem Himmel gefallen war, wie ein
Stein, der über die Wüste springt. Und auf jeder Welt hatte
sie einige Samen fallen lassen, aus denen Menschen geworden waren. Es
war ein langer Flug, dachte Seymour, und offensichtlich ein großes
Siedlerschiff, das die Planeten dieser Sternenballung im Halo der
Andromedagalaxis besiedelt hatte. Die B'atarc und die Poongah waren
nur zwei Rassen, die von gemeinsamen Ahnen abstammten.
    Es schien in wahrlich grauer Vorzeit gewesen zu sein.
    Dann die Situation der totgeborenen Kinder, die später wie
auf B'atarc zu Bäumen wurden, zu rätselhaften
Nadelgewächsen...
    Die aussterbende Rasse ...
    Dann wies Pikoy auf ihn. »Dieser Mann von den Sternen«,
sagte er und machte eine umfassende Geste, »hat einen Plan. Er
hat einen Plan, wie wir zusammen mit ihm und seinem Stamm die
Gefahren beseitigen können. Die Gefahren, die unsichtbar über
uns schweben und von deren Vorhandensein wir nur den Schatten
erkennen können — den Schatten des Todes. Der Tod unserer
Kinder ist ein Verbrechen, keine Krankheit, sagt dieser Mann von den
Sternen, der unser Gast ist. Unser Gast wird uns nicht betrügen,
denn sonst verliert er sein Gesicht. Sein Gesicht aber kann er nicht
verlieren, denn sonst darf er die Hütte seines Stammes nicht
betreten.
    Sein Stamm wird ihm und uns helfen.
    Hilfe braucht er, oyhh. Hilfe von uns. Er hat einen Plan. Den
Plan, den er unsjetzt sagen wird. Denn er wird die Wahrheit sagen,
unser Gast von den Sternen.«
    »Oyhh!«. murmelten die Patriarchen. Seymour stand auf,
ging in die Mitte des Thingkreises, stützte sich mit der Hand
auf das Zeremonienbeil und begann zu sprechen.
    »Patriarchen des Stammes Aweoq!«
    Spätestens seit seinen einsamen Jahren in K'tin Ngeci besaß
er, was gewisse Riten oder Zeremonien betraf, die Routine des
Geübten.
    Und dann begann er seinen Plan zu entwickeln.
    Er sprach ununterbrochen eine Stunde lang. »Oyhh!«
murmelten die Patriarchen endlich. Fünf von ihnen, darunter der
Stammesrichter, wurden ausgewählt.
    Als Seymour endete, war der Plan perfekt. Aber ihn trennten noch
vierzig Kilometer Wüste und viele Stunden von der Ausführung.
Seymour war zufrieden und wäre noch zufriedener gewesen, hätte
er eine Zigarette bei sich gehabt.
    *
    Seymour blieb neben dem kleinen Zug stehen und begann zu lachen.
Es war der Beginn einer Expedition in die Gefahr, aber
nichtsdestoweniger sah es merkwürdig aus. Acht der stärksten
Meccechbullen waren ausgesucht worden. Sechs von ihnen trugen die
hochlehnigen Sättel der Nomaden und die viereckigen,
vollgestopften Satteltaschen, dahinter die dicken Wolldecken und die
Wassersäcke. Zwei Meccech waren zusammengekoppelt, und in der
Mitte zwischen ihren Körpern befand sich eine Konstruktion, auf
der Seymour sitzen sollte.
    Fünf der Patriarchen saßen bereits im Sattel, und
Jungen, die allerdings bereits älter als schätzungsweise
fünfundzwanzig Planetenjahre waren, hielten die Tiere fest.
    Die Meccech waren domestiziert, aber blieben eben Wüstentiere.
Sie waren schnell und gehorsam, aber sie mußten mit

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