PR TB 034 Die Festung Der Raumfahrer
gezwungen, sich nach Nevertheless durchzuschlagen
und die Terraner im Institut um Asyl zu bitten.
Yezos gleichmäßige Atemzüge brachen ab.
„Nicht grübeln - schlafen!“ murmelte sie.
Omar küßte sie. Doch da schlief Yezo bereits wieder.
Er schloß die Augen und versuchte sich zu entspannen. Seine
Wache fiel in die drei letzten Nachtstunden. Hoffentlich weckte Yezo
ihn rechtzeitig; sie war vor ihm an der Reihe.
Bevor er es merkte, umfing ihn der Schlaf ...
Der Flackerschein eines Gewitters zuckte über die
Höhlenwände, als Yezo ihn weckte. Benommen richtete Omar
sich auf. Doch dann kam die Erinnerung, und im nächsten
Augenblick war er hellwach.
„Etwas Besonderes?“ fragte er, während er sich
erhob.
Yezo gähnte.
„Nichts, außer dem Krach dort draußen. In
unserem Wagen war es weit gemütlicher.“
Sie rieb ihre Wange an der seinen. Aber als er sie in seine Arme
ziehen wollte, wehrte sie ab.
„Du mußt Wache halten, Omar - und ich muß
schlafen. Geh jetzt lieber gleich. Es ist besser so!“
Er riß sich zusammen, salutierte scherzhaft und stapfte über
die Furchen der Gleisketten zum Höhleneingang hinüber. Dort
umfing ihn die Wucht des Sturmes. Die ersten Regentropfen fielen, und
die Luft roch stark nach Ozon. Ab und zu donnerten Steinlawinen zu
Tal. Der Himmel schien mit blauweißem Feuer überzogen zu
sein. Einmal strauchelte Omar und kam dabei der Felswand zu nahe. Er
streckte die Hand aus -und zuckte erschrocken zurück. Aus seinen
Fingerspitzen sprangen helle Entladungen hinüber zum nassen
Fels.
Als das Gewitter aufhörte, kam der Sandsturm. In dem engen
Tal herrschte ein Tosen, als hätte es sich in ein gigantisches
Gebläse verwandelt. Vor der Höhle türmte sich eine
viele Meter hohe Düne auf. Doch der folgende Regen schwemmte den
Sand wieder davon, riß ihn in den angeschwollenen Bach und
führte ihn fort. Zurück blieb der
nackte, kahle Fels.
Eine Viertelstunde nach dem Ende des Unwetters ging die Sonne auf.
Ihre Strahlen verdampften die letzten Spuren des nächtlichen
Regens.
Omar Hawk weckte die Gefährten. Danach ging er hinunter zum
Bach, um sich zu erfrischen. Skeptisch kniff er die Augen zusammen,
als er die Jetqualle gewahrte, die schlaff und leblos auf einen
Steinblock lag. Sie mußte angeschwemmt worden sein, als der
Wasserstand noch höher gewesen war. Vielleicht hatte der
Sandsturm sie in der Luft erreicht und getötet. Es war nichts
Ungewöhnliches daran.
Ungewöhnlich war nur, daß überhaupt ein Tier in
der Barrier auftauchte.
Omar zuckte die Schultern und ging zur Höhle zurück.
Während sie jeder einen Konzentratriegel aus der Notration aßen,
berichtete er den anderen von seinem Fund. Man wollte ihm nicht
glauben. Sogar Yezo neckte ihn und behauptete, er wäre einer
neuerlichen Halluzination erlegen.
Ärgerlich darüber, schlug er beim Aufbruch die Richtung
zum Bach ein. Er wollte beweisen, daß sein Verstand noch klar
arbeitete.
Aber die Jetqualle war verschwunden ...
„Vielleicht hast du nur davon geträumt!“ sagte
Joaqu grinsend. Zornig schüttelte Omar den Kopf.
„Ich habe sie hier liegen sehen, auf diesem Stein.“
„Dann mußte sie noch daliegen“, bemerkte Mara
spitz.
Natürlich mußte sie das! dachte Omar voller Grimm. Kein
Wunder, daß sie mir nicht glauben...
„Vielleicht war sie gar nicht tot“, meinte Yezo. „Sie
könnte sich erholt haben und ist davongeflogen.“
„Dann bin ich farbenblind!“ knurrte Omar. „Ich
werde doch noch eine tote von einer lebenden Jetqualle unterscheiden
können. Sie war schon ganz grün, als ich hierherkam!“
In dem Bestreben, sich zu rechtfertigen - und aus einer
unbestimmbaren Ahnung heraus -, sprang er ins Wasser und watete zu
dem herausragenden Felsblock hinüber. Die Strömung gurgelte
um ihn herum und drohte ihn mit sich zu reißen. Immer wieder
glitten die Steine am Grund des Baches unter den Füßen
weg. Aber er schaffte es. Mühsam
zog er sich an dem glatten Stein aus dem Wasser und kroch hinauf.
Seine Augen wurden groß.
„Nun ...?“ rief Joaqu höhnisch. „Hat sie
vielleicht einen Brief für dich hinterlassen?“
„So etwas Ähnliches“, murmelte Omar
geistesabwesend. „Komm herüber und sieh dir das an!“
„Er spinnt!“ sagte Joaqu trocken. Dennoch warf er sich
in die Flut und kämpfte sich bis zu dem Felsen durch.
Als der andere ihn erreichte, deutete Omar nur stumm auf einen
großen Fleck eingetrockneter grüner Substanz.
Der Manza schluckte hörbar. „Das ...
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