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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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summte und bald darauf in
Pfeifen überging. Der Mikrotonspeichel war keine neue Erfindung.
Seit Jahrhunderten schon wurde er von terranischen
Geheimdienstagenten benutzt, aber bisher noch nie zu dem Zweck, den
Hawk ihr zugedacht hatte.
    Auf leisen Sohlen schlich er zum Balkon. Aus der offenen
Badezimmertür erscholl jetzt rauher Gesang. Zusammen mit dem
Rauschen des Wassers sollte das ausreichen, die Robotwächter
mindestens eine Viertelstunde lang in Sicherheit zu wiegen.
    Er allerdings mußte in dieser Viertelstunde mehr geschafft
haben als die erwähnte Klettertour.
    Ein wehmütiges Lächeln huschte über sein Gesicht,
als er daran dachte, wie er vor einem guten Oxtornejahr mit Joaqu
Manza die Steilwand in der Impenetrable Barrier bestiegen hatte. Es
war sein erster Versuch im Bergsteigen gewesen, und der Schwindel
hatte ihm damals viel zu schaffen gemacht. Nach den Einsatzübungen
an der glatten Bordwand eines Raumschiffes, mitten im Weltraum, mit
einer Ewigkeit unter den Füßen, empfand er nicht die
geringste Spur von Unsicherheit mehr bei dem Gedanken, an der
senkrechten Wand eines Hochhauses dreihundert Meter hinabzusteigen.
    Und der Okrill - um den brauchte er sich erst recht keine Sorgen
zu machen. Sherlock war von der Natur das beste Instrument dafür
mitgegeben worden: starke Saugnämpfe an den Tatzen der beiden
mittleren Beinpaare.
    Er beugte sich über die geriffelte Wand des Balkons und
blickte nach unten. Von hier aus wirkte die breite Straße wie
ein reißender Bach am Grunde einer schmalen Schlucht. Selten
nur huschte ein winzig erscheinendes Fahrzeug darüber hin. Die
hereinbrechende Dämmerung würde ihn zusätzlich mit
einem Tarnmantel umhüllen.
    Seine Linke zog ein hauchdünnes Seil aus Terkonitfasergewebe
hervor. An dem einen Ende befand sich eine breite Schlaufe, am
anderen Ende ein gekrümmter Dreizack mit nadelscharfen,
molekülverdichteten Spitzen.
    Das Seil war rund zwanzig Meter lang.
    Er faßte es kurz und schleuderte den Dreizack schräg
nach unten. Fast lautlos bohrten sich die Stahlspitzen in die
Plastikgußmasse der Gebäudewand. Omar zog hart an der
Schlaufe. Die Haken gaben nicht nach.
    Mit befriedigtem Lächeln schwang sich der Oxtorner über
die Brüstung. Seine Schuhspitzen scharrten leise an der Wand
entlang. Dann hing er mit einem Ruck an der völlig ausgelassenen
Leine. Neben sich bemerkte er aus den Augenwinkeln den Okrill. Das
Tier überholte ihn mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit und
verschwand unter seinen Füßen.
    Omar tastete sich an einen Halt. Danach vollführte seine
Rechte eine tausendmal geübte Bewegung. Knirschend löste
sich der Dreizack, schwang nach rechts, fiel - und zuckte scharf zur
Wand hin.
    Ein neuer, prüfender Zug. Omar ließ sich fallen.
    Eine senkrechte Wand hat eben auch ihre Vorteile, dachte Omar
ironisch.
    Weiter ging es nach unten, Zug um Zug: fallen lassen, Stand
prüfen, Seil lösen, Haken einschlagen, Festigkeit
kontrollieren - und wieder fallen lassen.
    Nur einmal wurde die Lage kritisch, etwa hundert Meter über
dem Boden.
    Omar hatte soeben seinen neuen Standplatz in einer Dehnungsfuge
gefunden und das Seil über sich gelöst, als die untere
Fugenkante unter seinem Gewicht wegbrach wie splitterndes Glas.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde wurde er von dem heißen
Schreck gelähmt, dann reagierte er so automatisch, wie es nur
durch intensivstes Training ermöglicht werden konnte. Während
er fiel, zog die Linke das Seil bis auf wenige Meter ein. Die Rechte
schleuderte es mit Wucht gegen die Wand.
    Den harten Ruck bremste er mit gegen die Wand gestemmten Füßen
ab. Die Stahlspitzen rutschten ein Stück aus den Löchern,
die sie geschlagen hatten. Omar
    hatte damit gerechnet und die Länge des Seils danach gewählt.
Seine Linke schlug gegen den Dreizack und trieb ihn in die Gußmasse
zurück.
    Danach ging der Rest ohne weiteren Zwischenfall vonstatten.
    Sherlock wartete bereits auf ihn, als Omars Füße den
Boden berührten. Rasch warf er einen Blick auf die Uhr. Knapp
neun Minuten hatte der Abstieg gedauert -ihm war es vorgekommen wie
eine Stunde.
    Er holte tief Luft und sah sich um.
    Alles war ruhig. Niemand schien seine Flucht bemerkt zu haben. Das
würde sich allerdings in den nächsten Minuten ändern.
Selbst Roboter müßten die Zeit abschätzen können,
in der eine Großformatwanne gefüllt war. Wenn danach das
Wasser immer noch rauschte, würden sie Verdacht schöpfen.
    Omar stieß einen kaum hörbaren Pfiff aus und

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