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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anschloß. Die vier
Roboter, die ihn begleiteten, wollten dem Okrill einen besonderen
Raum mit Stahlwänden und Doppeltür anweisen. Da dieser
bessere Käfig jedoch keine direkte Verbindung mit dem Appartment
besaß, lehnte Omar
    höflich ab. Er nahm Sherlock mit in seine eigene Un
    terkunft und überließ es dem Tier, wo es sich
niederlassen wollte. Sherlock wählte den Balkon. Er liebte Hitze
über alles und streckte sich wohlig unter den brennenden
Strahlen der blauweißen Sonne.
    Omar jedoch fand keine Ruhe. Er war einfach nicht in der Lage, den
ungewohnten Komfort seines Appartements gebührend zu beachten.
Diese ganze Aktion schien ein schrecklicher Irrtum zu sein - und doch
war es keiner, das wußte er ganz genau. Auf Oxtorne wurden von
braven, unbescholtenen und tüchtigen Siedlern Attentate verübt,
die in ihrer Art und Weise dem grausamsten Terror glichen, den man
sich vorstellen konnte. Eine Welt marterte sich selbst zu Tode, weil
etwas durch den Transmitter gekommen war, etwas, das sich nicht
erklären ließ ...
    Jäh zuckte Omar Hawk zusammen. Sein Gesicht verzerrte sich.
Die vorstehenden, schwarzen Augenbrauen, der einzige Haarschmuck
seines Körpers, wölbte sich auf. In die graugrünen
Augen trat ein grausames und zugleich grauenerfülltes Funkeln.
    Irgendwie mußte sich seine Erregung auf den Okrill
übertragen, denn Sherlock kam hereingewatschelt und stieß
seine feuchte Schnauze in Omars Kniekehle.
    Hawk riß den Verschluß seiner Kombination hastig auf.
Sein Atem ging keuchend.
    Wie eine Vision tauchte das entstellte Gesicht seines toten
Bruders vor seinem geistigen Auge auf. Noch im Tod hatten die ehemals
vertrauten Züge den nackten Wahnsinn in sich getragen.,
    Den gleichen Wahnsinn, wie er aus den Gesichtern der Maarn
gesprochen hatte, tief unten in den Katakomben, hinter Gittern und
Gußplastikwänden ...!
    Diese Gemeinsamkeit des Grauens, sprach sie nicht für sich?
Zeugte sie nicht davon, daß die Maarn gar nicht die Invasoren,
sondern die Opfer waren — die Opfer eines noch viel
heimtückischeren Feindes, als er und Allan D. Mercant je hätten
vermuten können ...?
    Plötzlich und übergangslos kehrte die eiskalte Ruhe des
Geheimagenten zurück. Er warf sich in einen Gliedersessel,
zündete sich mit beinahe phlegmatisch wirkenden Bewegungen eine
Zigarette an und starrte aus
    zusammengekniffenen Augen hinaus in die sinkende Helligkeit des
Maarntages.
    Er zuckte leicht zusammen, als die Glut der abgebrannten Zigarette
seine Finger verbrannte. Dann lachte er rauh; es klang, als hätte
er einen Hustenanfall bekommen. In hohem Bogen flog die Kippe durch
die geöffnete Wohnzimmertür ins Freie.
    Er klopfte Sherlock kräftig auf das Maul.
    „Es hilft nichts, Alter. Wir werden eine kleine Klettertour
veranstalten müssen!“
    Sherlock blickte ihn aufmerksam an. Dann nieste er beifällig.
    Omar erhob sich und überprüfte seine Ausrüstung. Es
war alles noch vorhanden, das Sichtbare und das Unsichtbare. Diese
Roboter trauten ihm entweder nichts Schlechtes zu -oder sie
vertrauten darauf, daß Maarn ein einziges großes
Gefängnis für ihn war, wenn man nur den Transmitter gut
bewachte.
    Zweifellos aber würde man auch ihn selbst überwachen
-und sei es nur deshalb, um über jeden seiner Schritte
orientiert zu sein. Gerade das aber durfte nicht geschehen. Darum
konnte Omar keinen der normalen Wege benutzen, um aus dem Wohnturm zu
gelangen.
    Er ging ins Bad und ließ Wasser in die Wanne laufen. Danach
zog er das rechte Lid hoch und griff mit zwei Fingern darunter. Im
nächsten Augenblick hielt er einen hauchdünnen Klebstreifen
in der Hand. Auf der Innenseite des Streifens war eine Anzahl dunkler
Punkte zu sehen. Mit dem Daumennagel schabte Omar einen der Punkte
los, befestigte den Streifen wieder in seinem Versteck und legte den
kaum stecknadelkopfgroßen Punkt vorsichtig auf seine
Zungenspitze.
    Sherlock sah ihm interessiert zu, als er daraufhin die Verkleidung
des Telekoms im Bad löste. Omar benötigte dazu kein
Werkzeug; die Fingernägel des Oxtorners waren hart wie Stahl.
Einige Spritzverbindungen wurden abgeschabt. Dann nahm Omar den Punkt
von der Zunge und setzte ihn zwischen zwei Kontaktstellen des
Telekomlautsprechers.
    Nachdem er sich vergewissert hatte, daß die Tür zu
    seinem Appartement von innen verschlossen war, schaltete er den
Stromfluß des Badtelekoms ein.
    Mehr war nicht erforderlich.
    Mit dünnem Lächeln lauschte der Geheimdienstoffizier
seiner eigenen Stimme, die eine Melodie

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