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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder hochkam,
lag ein Impulsstrahler darin. Die flimmernde Feldmündung zeigte
genau auf Marshalls Brust.
    Ein dumpfes Krachen zerriß die Stille.
    Der Körper des Abwehrchefs bäumte sich auf; die Waffe
entfiel seiner Hand. Stocksteif rutschte er in den Sessel zurück.
    John Marshall schob den Schockblaster ins Halfter zurück. Er
mußte unwillkürlich daran denken, daß er jetzt ein
toter Mann wäre, hätte er nicht über die Gabe der
    Telepathie verfügt und Mercants Mordgedanken im letzten
Augenblick erfaßt.
    Ein wenig nach vorn geneigt, ging er zum Interkom. Er fuhr sich
mit der Hand über die Stirn, als wollte er die schrecklichen
Bilder fortwischen, die sich seinem Gehirn in den letzten Stunden
eingeprägt hatten: Besessene, die gegen Farmen und
Energiestationen anstürmten, Wachtposten, die mit Schockwaffen
auf ihre Bekannten, Freunde und oft sogar Verwandte schießen
mußten - und die furchtbare Veränderung, die mit solchen
Wachen vor sich ging, wenn die noch immer nicht enträtselte
„Infektion“ ihre geistige Abwehr überwand.
    Erst vor zehn Minuten hatte er so etwas vor einer Lagerkuppel
erlebt. Infizierte Wachtposten schössen plötzlich auf ihre
noch nicht angesteckten Kameraden, während unbewaffnete Oxtorner
ungehindert das Lager stürmten und plünderten. Er hatte die
Eingedrungenen allein in Schach gehalten und auf die über
Telekom angeforderte Verstärkung gewartet. Ganze drei Mann kamen
schließlich an - drei Mann von zwölf, die ausgeschickt
worden waren. Die anderen wurden unterwegs entweder selbst zu
Besessenen oder waren geschockt worden.
    Und nun sogar Allan D. Mercant...
    Marshalls Gesichtszüge verhärteten sich. Seine Faust
fuhr auf die Schalttaste des Interkoms.
    „Hier Marshall an Klinik. Lassen Sie sofort Solarmarschall
Mercant abholen. Er ist infiziert!“
    Er überlegte einen Atemzug lang, dann schaltete er die
Rundrufanlage sowie die Visiphonanlage ein, die seine Worte in jede
Wohnkuppel und zu jeder Arbeitsstelle auf Oxtorne übertragen
würde.
    „Hier spricht General Marshall“, sagte er, und seiner
Stimme war keine Spur von Unruhe oder gar Resignation anzumerken.
„Solarmarschall Mercant ist soeben ausgefallen. Auf Grund
meiner besonderen Vollmachten als Sonderoffizier des Imperiums
übernehme ich ab sofort die Leitung aller militärischen,
polizeilichen und zivilen Aktionen auf Oxtorne. Jedes Mitglied der
regulären Polizei oder der Miliz sowie alle anwesenden
Angehörigen imperialer Institutionen und Organisationen stehen
damit
    unter meinem Kommando. Die Lage ist ernst, aber nicht
hoffnungslos. Wir können in Kürze mit wirksamer Hilfe
rechnen.“
    Ein grimmiges Lächeln umspielte seine Lippen, als er die
Anlage ausschaltete. Ohne Hast aktivierte er den Hyperkom des
Instituts und ließ einen lange vorbereiteten, kodierten
Rafferimpuls hinausgehen. Sekunden später kam der
Bestätigungsimpuls an.
    In der Zwischenzeit erschien ein junger Assistenzarzt mit einer
Antigravbahre im Büro. Marshall wies ihn an, Mercant aufzuladen
und zur Klinik zu bringen.
    Fast eine Minute lang stand er unbeweglich mitten im Zimmer,
nachdem der Abwehrchef abtransportiert worden war wie eine leblose
Puppe.
    Danach führte er ein kurzes Telekomgespräch mit Yezo
Hawk-Polestar, der Präsidentin des Planeten. Er übertrug
ihr praktisch die Aufgaben, die eigentlich er selbst hätte
ausführen sollen.
    Aber er ahnte seit einigen Stunden, daß das Hauptproblem
nicht draußen, in den Siedlungen der Kolonie,
    zu lösen war. Die Lösung lag dort, wo sich die meisten
Infizierten befanden, in der Klinik des Terra-Instituts.
    Er wirkte entschlossen, als er den Liftschacht hinabschwebte.
Gleichzeitig jedoch spürte er eisige Kälte in seiner Brust.
    Wenn es ihm nicht bald gelang, die Ursache der Tragödie
aufzuspüren und ein Mittel zu ihrer Bekämpfung zu finden,
war Oxtorne zum Untergang verurteilt.
    Und vielleicht nicht nur Oxtorne ...!
    *
    Sie beeilten sich, denn hinter ihnen dröhnte der Boden vom
Stampfen vieler Roboterfüße.
    Omar Hawk war jedoch sicher, daß man sie noch nicht entdeckt
hatte. Andernfalls wären die Roboter noch schneller gelaufen. Er
kannte sich in den Möglichkeiten aus, die humanoid gebauten
Maschinen bezüglich Geschwindigkeit zur Verfügung standen.
    Dennoch war er unzufrieden. Obwohl er und Sherlock fast das ganze
Erdgeschoß einmal umrundet hatten, waren sie noch nicht auf
einen nach unten führenden Gang oder
    Liftschacht gestoßen.
    Irgendwoher aber mußten die

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