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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wahnsinnigen ja gekommen sein.
    Er fand keine Zeit, sich auf seinen Mentokontakt zu konzentrieren,
um sich über den Hirnwellenverstärker an Sherlocks
Infrarotwahrnehmungen zu beteiligen. Dazu hätte er die Gegenwart
ignorieren müssen, was gleichbedeutend mit dem Ende seiner
Flucht gewesen wäre.
    Doch in der nächsten Sekunde erkannte er, daß der
Okrill auch in dieser Sache selbständig arbeiten konnte. Das
Tier blieb plötzlich stehen; seine scharfen Krallen scharrten
über den Boden. Sherlock nieste und schnüffelte an der Wand
zur Linken, zum Inneren des Gebäudes hin.
    Omar fragte nicht erst, sondern handelte. Der Okrill besaß
zwar keine dem Menschen vergleichbare Intelligenz, aber er vermochte
sich ausgezeichnet in eine Situation einzufühlen und deren
augenblickliche Erfordernisse zu erkennen. Sicherlich hatte er die
Stelle entdeckt, aus der die Maarn vor kurzem gekommen waren.
    Omars Hände tasteten über die scheinbar fugenlose Wand.
Er schloß dabei die Augen, weil er sich so besser konzentrieren
konnte. Nach wenigen Sekunden fühlte er den Verlauf der optisch
nicht erkennbaren Türfuge. Nun kam es nur noch darauf an, auch
den Öffnungsmechanismus zu finden.
    Öliger Schweiß brach aus Omars glatter, haarloser
Kopfhaut. Das Trampeln der Roboter kam näher und näher. Und
noch immer rührte sich die Tür nicht. Gewalt mochte Omar
nicht anwenden, um seine Anwesenheit nicht zu verraten. Er war froh,
der Bewachung entkommen zu sein.
    Plötzlich, völlig unverhofft, da er soeben die Hände
zurückgezogen hatte, glitt die Tür zur Seite.
    Omar stieß einen leisen Pfiff aus und sprang. Er schlug
durch die Gruppe wahnsinniger Maarn wie eine Granate. Schrilles
Geheul klang einen Atemzug lang in seinen Ohren. Da befand er sich
aber bereits fünfzig Meter weiter. Hinter ihm trommelten die
Tatzen des Okrill auf dem Boden.
    Nach etwa hundert Metern blickte er sich um. Der Stollen war nur
schwach beleuchtet, dennoch konnte er erkennen, daß sich die
Tür wieder geschlossen hatte. Von den Maarn
    vermochte er nichts mehr zu sehen. Sie waren offenbar zu
überrascht gewesen, um an Umkehren zu denken. Wahrscheinlich
liefen sie jetzt bereits den Robotern vor die Mündungen der
Lähmwaffen.
    Omar lachte grimmig.
    Das hätte er lieber unterlassen sollen. Im nächsten
Augenblick nämlich verschwand der Boden unter ihm, und er
stürzte in einen scheinbar bodenlosen Abgrund.
    Er milderte den Aufprall, indem er in den Knien nachgab und sich
über die Schulter abrollte. Blitzschnell sprang er wieder auf
die Füße und zog beide Waffen, den Schockblaster und den
überschweren Handstrahler.
    Er sah sich um, und allmählich trat der Schimmer
mißtrauischer Verwunderung in seine Augen. Die
    Decke des quadratischen Raumes lag etwa fünfzehn Meter hoch.
Der Boden allerdings hatte höchstens vier Meter Kantenlänge.
Ansonsten war nichts zu sehen: weder eine Tür noch eine andere
Öffnung.
    Dennoch siegte nach kurzem Überlegen das Mißtrauen.
    Omar mußte an die Maarn denken, die alle diese Stelle
überquert hatten, die sich bei ihm als Falltür erwies. Doch
auch er selbst war nicht sofort gestürzt, sondern hatte
wenigstens zwei oder drei Sekunden auf ein und derselben Stelle
gestanden, bevor sich die Falle öffnete.
    Das sah nach gesteuerter Auswahl aus.
    Über sich hörte er dumpfes Dröhnen.
    Der Okrill machte sich bemerkbar. Er würde auf ein Zeichen
warten, das ihm sagte, was er tun sollte.
    Omar wiegte bedenklich den Kopf.
    Er war sicher, Sherlock könnte die Falltür mit einer
starken elektrischen Entladung seiner Zunge zerstören, aber hier
unten war nicht genug Platz, um den glühenden Trümmern
auszuweichen. Der Okrill mußte noch warten.
    Aber schon beim nächsten Atemzug merkte er, daß er
selbst jedenfalls nicht länger damit warten durfte, hier heraus
zu kommen; der leichte Schwindel, der ihn befiel, verriet es ihm:
Gas!
    Jemand wollte ihn durch Nervengas ausschalten!
    Ein auf Terra Geborener oder sicherlich auch ein Maarn wäre
wahrscheinlich längst bewußtlos gewesen. Omars
    Metabolismus war durch Genveränderungen über vier
Generationen hinweg immun gegen relativ große Mengen der
verschiedensten giftigen Stoffe. Aber permanente Einwirkung würde
auch seine Widerstandskräfte brechen.
    Er tastete in fieberhafter Eile die Wände ab, um einen
Ausgang aus dieser Falle zu finden. Wiederum, wie schon oben im Gang,
fand er die haarfeinen Fugen einer Tür. Aber diesmal öffneten
keine Wahnsinnigen von der anderen Seite

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