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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem Programm
gestanden. Sie hatte dieses Zwischenspiel nur eingelegt, um ihm zu
zeigen, daß ihm seine überlegene
    Körperkraft nichts nützen würde.
    Das machte ihn zornig. Sekundenlang vergaß er die Grundsätze
seiner Agentenausbildung um eines billigen Effektes willen.
    Er war über den Okrills, bevor diese überhaupt
begriffen, daß er tatsächlich angriff.
    Seine Faust krachte auf den winzigen Höcker am Schwanzende
des einen Tieres; der Fuß schoß gleichzeitig gegen die
Flanke des anderen. Sofort fielen die Okrills wieder über ihn
her; aber der, den er am Höcker getroffen hatte, bewegte sich
viel langsamer als zuvor. Er schien halb gelähmt zu sein.
    Der andere ließ ihn nicht in seinen Rücken kommen. Er
war gewarnt. Fauchend wirbelte er seine Pranken durch die Luft, und
da er acht Beine besaß, stürmte er dabei unablässig
vorwärts.
    Omar hatte alle Hände voll zu tun, um schweren Verletzungen
aus dem Wege zu gehen. Er kämpfte mit Fäusten, Knien und
Füßen. Ein Prankenhieb schälte die Kopfhaut dicht
über den Brauen ab. Der Hautlappen fiel über die Augen.
Omar riß ihn weg, packte den Okrill im Genick und wirbelte ihn
im Kreise herum. Wie ein Felsbrocken stürzte das Tier über
den Tisch in der linken Ecke des Zimmers, zerschmetterte ihn und zwei
Sessel und prallte dröhnend auf den Boden. Der andere hatte sich
unterdessen wieder erholt. Er schnappte nach Omars Bein; seine Fänge
preßten die Knöchel zusammen. Hawk biß die Zähne
zusammen und versuchte, den Fuß in den Rachen des Tieres zu
stoßen.
    Als der Okrill zu röcheln begann, durchschnitt Oiras Stimme
den Kampflärm. „Ai-sah’ hii!“
    Augenblicklich öffnete das Tier sein Maul und gab Omars Fuß
frei. Auch der andere griff nicht mehr an.
    Hawk lächelte höhnisch und wandte sich um. Er wollte der
Frau sagen, was er von ihrem Verhalten dachte. Solange die Okrills im
Vorteil zu sein schienen, hatte sie nicht eingegriffen. Erst jetzt...
    Mitten in der Bewegung erstarrte er und schluckte seine Bemerkung
hinunter.
    Das Tier, das er soeben gegen den Tisch geschleudert hatte, hockte
wenige Meter seitlich von ihm. Seine blutrote
    Zunge war halb ausgerollt.
    „Vielen Dank!“ sagte er trocken.
    Ihm war bewußt geworden, daß Oira ihm mit dem
Zwischenruf das Leben gerettet hatte. Gegen die starken elektrischen
Schläge einer Okrillzunge wäre er wehrlos gewesen.
    Ihre Augen glitzerten feucht, als sie sagte:
    „Kommen Sie her, Sie starker Mann. Lassen Sie sich Ihre
Wunden ansehen!“
    Vergeblich suchte er nach Spott in ihren Worten und ihrer Miene.
Statt dessen glaubte er so etwas wie Mitgefühl herauszulesen. Er
trat gehorsam vor sie hin.
    „Ich hoffe, es hat Ihnen Spaß gemacht“, sagte er
sarkastisch.
    Oira senkte den Blick. Sorgfältig untersuchte sie seine
aufgerissene Stirn, seine blutende Schulter, die zerschundenen Hände
und den geschwollenen Knöchel. Ihre Lippen zitterten leicht
dabei.
    „Kommen Sie bitte mit; ich muß Sie behandeln, Omar!“
    Er pfiff durch die Zähne.
    „Jetzt sagt sie sogar schon ,bitte‘. Wohin soll das
noch führen, du kleines Biest?“
    Oira warf den Kopf zurück und blickte zu ihm auf. Sie reichte
ihm bis knapp an die Schultern. Er sah, daß ihre Glieder
bebten.
    „Ich liebe starke Männer“, flüsterte sie.
    Omar stieß eine Verwünschung aus und nahm sie in die
Arme. Ihr Körper war weich und warm; und er benötigte alle
seine Willenskraft, um der Versuchung zu widerstehen, sie einfach auf
die Arme zu nehmen und dorthin zu tragen, wo keine Okrills waren.
    Aber er beherrschte sich, obwohl er sich dazu immer
    wieder ins Gedächtnis rufen mußte, daß er sie nur
aus taktischen Gründen küßte und daß es dabei
bleiben mußte, wollte er seine Aufgabe erfüllen.
    Nach einer Zeit, die ihm unendlich erschien, machte sie sich los.
Ihre braunen Augen sahen ihn rätselhaft und verschleiert an, und
in ihrer Miene war eine Spur Enttäuschung.
    „Du wolltest meine Wunden versorgen“, erinnerte er und
    versuchte, sie damit abzulenken.
    Oira drehte sich brüsk um.
    „Komm mit!“ Ihre Stimme klang heiser.
    Sie schloß die Tür hinter Omar ab und ging voraus.
Verwundert registrierte er, daß sie seinen Schockblaster ins
Halfter zurückgeschoben hatte.
    Glaubte sie tatsächlich, ihn sicher zu haben? Da kannte sie
ihn schlecht. Er würde nur solange mitspielen, bis er wußte,
wie ihm ihre Bekanntschaf t für seinen Auftrag nützlich
sein konnte.
    Nach einigen Minuten vernahm er unter sich das Gurgeln und

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