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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Brausen
von schnell fließendem Wasser. Also ging es diesmal über
einen Abwässerkanal hinweg. Kurz darauf wurde das Rauschen
leiser und verebbte schließlich völlig.
    Plötzlich blieb Oira stehen. Omar konnte nicht sofort
erkennen, warum. Doch dann sah er die fehlende Fugenverkittung an
einem Stein der Seitenwand.
    Sie wandte sich um und lächelte.
    Unwillkürlich lächelte er zurück.
    Oira drückte gegen eine Seite des Steines - es war
tatsächlich Naturstein -, und er schwenkte heraus. Eine Öffnung
entstand.
    Die Frau fuhr mit der Hand hinein. Danach verschloß sie die
Öffnung wieder, aber Omar hatte gesehen, daß ihre Finger
in bestimmtem Rhythmus auf etwas drückten.
    Eine Signalanlage ...?
    Aber hier unten gab es doch keinen elektrischen Strom!
    In der nächsten Sekunde mußte er seine Meinung
revidieren.
    Eine Stimme erscholl dumpf aus einem verborgenen
    Lautsprecher. Sie sagte etwas in einer fremden Sprache, und Oira
antwortete in der gleichen Sprache.
    Rasselnd glitt ein mehrere Meter breites Stück der Mauer zur
Seite. Eine erleuchtete Öffnung wurde frei, die kraß gegen
die karge Beleuchtung der bisherigen Anlage abstach.
    Ein Mann trat heraus. Auf einem Stativ ruhte Omars Impulsstrahler.
Die Feldmündung zeigte genau auf seinen Bauch.
    „Hallo!“ rief Hawk. „Gehen Sie vorsichtig mit
der Waffe um, das Magazin ist noch ziemlich voll.“
    Er hatte Interkosmo gesprochen, aber im Unterschied zu Oira schien
der Mann diese Sprache nicht zu beherrschen. Er sagte der Frau etwas,
das Omar wiederum nicht verstand.
    Sie wandte sich zurück.
    „Keine Angst, Omar. Muoran will dich nicht erschießen.
Komm jetzt bitte mit.“
    „Angst!“ knurrte Omar verächtlich. „Sehe
ich vielleicht so aus?“
    Er trat rasch an dem Wachtposten vorbei und folgte Oira, die ihre
Schritte beschleunigte. Nach wenigen Metern kam er an einer
Wandnische vorüber und entdeckte darin eine andere Frau. Sie
trug eine hellbraune Kombination und hielt eine Waffe in den Fäusten,
bei deren Anblick Omar sich auf eine Primitivwelt zurückversetzt
sah: eine Maschinenpistole!
    Er ließ sich sein Erstaunen nicht anmerken und winkte lässig
mit der Hand.
    Hinter der nächsten Biegung begannen plötzlich Schienen.
Sie waren blank, und zum weiteren Beweis dafür, daß sie
oft benutzt wurden, stand eine viersitzige, offene Draisine darauf.
Mit einem prüfenden Blick überflog Omar das Gefährt.
In dieser Minute war er froh darüber, daß man sie auf der
Agentenschule mit sämtlichen prinzipiellen Konstruktionstypen
aller Fortbewegungsmittel vertraut gemacht hatte, vom Ochsenkarren
angefangen bis zum Prallfeldgleiter.
    Offensichtlich besaß diese Draisine einen Elektromotor, der
seinen Strom aus den Schienen bezog.
    Oiras Worte bestätigten die Vermutung.
    „Tritt nicht auf die Schienen, wenn du nicht gebraten werden
möchtest!“ sagte sie warnend.
    Danach schwang sie sich hinter das sparsam instrumentierte
Bedienungspult. Er setzte sich ungefragt daneben.
    „Kleiner Ausflug ins Grüne?“ fragte er. „Mir
auch recht, solange du dabei bist.“
    Er erhielt wieder einen ihrer rätselhaften Blicke.
    Danach legte sie einen Schalter um und ergriff einen Hebel. Das
Fahrzeug rollte an, wurde schneller und bewegte sich endlich mit
mindestens dreißig Stundenkilometern
    durch einen niedrigen Tunnel. Die Seitenwände warfen das Echo
der rollenden Räder vielfältig verstärkt zurück.
    Nachdem etwa zehn Minuten vergangen waren, kam Omar zu dem Schluß,
die Fahrt würde noch längere Zeit beanspruchen. Er wollte
die Zeit nutzen. Behutsam, damit sie nicht erschreckte, legte er den
linken Arm um Oiras Taille und beugte sich hinüber.
    Doch bevor er etwas sagen konnte, war die Fahrt schon zu Ende.
    Anders allerdings, als sie geplant gewesen war.
    Irgendwo hoch droben grollte rollender Donner. Schlagartig erlosch
das Licht im Tunnel. Die Draisine rollte noch einige hundert Meter,
dann blieb sie stehen.
    Es wurde still.

6.
    Voller Spannung sah John Marshall zu, wie Professor Riumjanzew das
Blutpräparat in die Objektschleuse des Elektronenmikroskops
schob und die kleine Tür schloß.
    Nach einem langen Blick durch das Endbildfenster aktivierte der
Mediziner den Projektorteil des Gerätes. Über dem
Projektorgitter baute sich die dreidimensionale Wiedergabe des Bildes
auf, wie das Elektronenmikroskop es sah.
    Marshall kniff die Augen zusammen. Nicht, daß er kurzsichtig
gewesen wäre; die Bewegung kennzeichnete lediglich den Grad
seiner

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