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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Stimmen, die
voraussagten, daß damit viele Milliarden intelligenter Wesen
zum sicheren Tod verurteilt wurden. Die
    Aufständischen hielten diese Warnungen für politische
Propaganda.
    Aber es gab einige meiner Rasse, die dafür sorgten, daß
die wissenschaftlichen Unterlagen über die unaufhaltsame
galaktische Kontraktion für die folgenden Generationen gerettet
wurden.
    Als dann - viele Generationen später - die Gefahr akut wurde,
gab es wenigstens achtzig oder neunzig heimlich gebaute Raumschiffe,
mit denen ungefähr hunderttausend Flüchtlinge den
Urplaneten Var’una verließen. Der Überlieferung nach
vergingen neunhundertneunzig Generationen, bevor die Flotte diese
Galaxis erreichte. Doch anstatt gemeinsam nach einer neuen Heimat zu
suchen, trennte man sich. Der größte Teil ließ sich
auf dem Planeten nieder, den wir Maarn nennen, etwa zehn Raumschiffe
jedoch flogen weiter zum jenseitigen Rand der Galaxis; ihre
Besatzungen waren der Meinung, nicht ein Planet mit den Bedingungen
Var’unas brächte uns Glück, sondern eine rauhe,
kältere Welt, deren kümmerlicher Sternenhimmel die
Sehnsucht nach dem All auch in späteren Generationen erhielte.
Wir hörten nie wieder von ihnen.“
    Oira schwieg, und auch Omar Hawk war nicht fähig, etwas zu
sagen. Der Bericht des Maarn-Mädchens stimmte ihn sehr
nachdenklich. Freilich, die „Überlieferungen“
mochten sich bei gründlicher Prüfung - sofern das möglich
war - als erfundene Geschichten erweisen, aber viele Rassen in der
Galaxis besaßen ähnliche Überlieferungen. Auch unter
den Völkern der Erde gab es einige, die ihre Abstammung von
Wesen herleiteten, die vom Himmel gestiegen sein sollten.
    Es war diese Übereinstimmung im Prinzip, die Omar so
nachdenklich stimmte. Er fühlte sich versucht, logisch
erscheinende Verbindungen zu knüpfen, aber innerlich scheute er
davor zurück.
    Oira wachte aus ihrer Versunkenheit auf, seufzte und fuhr fort.
    „Es gab keinen Neubeginn für meine Rasse, jedenfalls
nicht für den Teil, der auf Maarn eine Zuflucht gefunden hatte.
Wir sandten zwar manchmal noch Raumexpeditionen aus, aber niemand
raffte sich dazu auf, die gesammelten
    Daten praktisch zu nutzen.
    In ihrer Dekadenz kamen unsere Vorfahren auf eine Lösung, die
alles nur noch schlimmer machte. Sie wollten Unsterblichkeit
erlangen. Da die Biologie mit allen ihren Zweigen kaum noch
Geheimnisse für sie barg, brauchten sie nach dem Mittel nicht
lange zu suchen.
    Durch rigorose Genveränderungen wurde eine fast absolute
Regression hervorgerufen, das heißt, man ließ die
Evolution wieder rückwärts laufen - bis hinab zum
einzelligen Lebewesen, das ja bekanntlich biologisch unsterblich ist.
    Meine eigenen Vorfahren - und einige wenige andere Maarn - wollten
lieber sterblich bleiben als auf diese Weise ewig zu leben. Sie
flohen und zogen sich in die alten Kanalisationsanlagen von Soma
zurück. Dadurch weiß ich genau, was weiter geschah.
    Die Regression gelang nicht vollständig. Die ,neuen‘
Maarn wurden zwar lebensfähige Einzeller, aber sie vermochten
nur innerhalb biologisch lebender Organismen zu existieren.
    Wir hätten sie sterben lassen können, doch wir taten es
nicht, sondern sorgten dafür, daß die ,Verachteten‘
in die vielen Milliarden von Androiden einzogen, die es hier gibt.
Diese biosynthetischen Wesen gingen eine Symbiose mit den Verachteten
ein. Es kam in ihren Körpern zur Vermehrung und zur Anhäufung
der Einzeller, die dadurch wie ein normales Gehirn funktionieren
konnten und die Gehirne ihrer Wirte beherrschten. Nach einer
Generation erlangten die Androiden mit Hilfe der Verachteten die
Fähigkeit der Telepathie. Dadurch vermochten die einzelnen
,Kolonien‘ miteinander in Verbindung zu treten.
    Aber die Androiden boten bald nicht mehr genügend Platz. Nach
und nach breiteten sich die Verachteten darum auch über die
Tier- und Pflanzenwelt aus.“
    Oira zuckte ein wenig hilflos die Schultern.
    „Unter der Stadt Soma leben derzeit etwa zweitausend Maarn.
Wir haben uns an dieses Leben gewöhnt, auch wenn es ein Leben
mit der Gefahr ist. Die Roboter der Verachteten sorgen dafür,
daß wir von der Energieversorung abgeschnitten bleiben.
Manchmal gelingt es uns, die
    Stromleitungen anzuzapfen, aber dann müssen wir uns beeilen,
eine neue schwache Stelle zu finden, bevor die Roboter unsere
Zapfleitungen finden und zerstören.
    Anfangs versuchten die Maschinen sogar, uns durch Gas und Feuer
auszurotten. Dann schienen die Verachteten ihnen neue

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