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PR TB 040 Herr über Die Toten

PR TB 040 Herr über Die Toten

Titel: PR TB 040 Herr über Die Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich doch
als Bürgerin Maa Duuns ansah?
    Doch auch die Bürger Maa Duuns hatten die Illusionskristalle
gekannt - jedenfalls die
     
    wirklichen Bürger. Diese hier wußten nichts davon; ein
weiterer Beweis für die “Gefangenen-Theorie”.
    “Wie kommen Sie darauf?” fragte ich und hielt den Atem
an; Elenas Antwort würde entscheidend sein, das ahnte ich.
    Sie faßte sich an den Kopf und stöhnte.
    “Die Illusionskristalle - wurden sie nicht auf dem siebenten
Planeten der Sonne Greenish entdeckt, von einem Mann namens Finch…
?”
    Das war es? Das war der entscheidende Beweis!
    Ich packte sie voller freudiger Erregung an den Schultern und riß
sie herum, so daß sie mir in die Augen sehen mußte.
    “Davon könnte Jossipor niemals etwas wissen! Aber Elena
Jossipowa, die terranische Ärztin, kennt das Geheimnis der
Illu-Kirstalle! Elena! Verstehen Sie, was das bedeutet?”
    Sie schloß die Augen. Ihr Körper erschlaffte plötzlich.
Langsam sank ihr Kopf vornüber, bis er an meiner verletzten
Schulter lag. Ich mußte die Kieferleisten zusammenpressen, um
nicht laut aufzuschreien vor Schmerz. Aber ich schob Elena nicht von
mir; behutsam strich ich über ihr flachsblondes Haar.
    Allmählich beruhigte sie sich wieder. Ihr Schluchzen wurde
zum haltlosen Weinen. Ich begriff, daß sie sich den Schmerz,
den Schreck und das Grauen von der Seele weinte, wenn mir auch der
terranische Begriff “Seele” unzutreffend erschien für
eine nicht völlig erforschte Funktion hochorganisierter Materie.
    Ich begriff aber auch, was wir brauchten, um aus diesem getarnten
Gefängnis ausbrechen zu können: einen Illusionskristall!
    *
    Ich begriff jedoch noch mehr: Einst hatte es in Maa Duun mehr
Illusionskristalle gegeben als Bürger. Heute war davon kein
einziger mehr vorhanden; die Wächter mußten sie beseitigt
haben.
    Das bestärkte mich in meiner Überzeugung, ein
Illusionskristall könnte uns den Weg in die Freiheit
ermöglichen.
    Leider kannte ich nur einen einzigen Ort, an dem ich einen finden
würde: meinen eigenen Raumanzug in der Halle der ewigen Nacht!
    Ich wußte, daß ich einen Kristall bei mir gehabt
hatte, als wir aufbrachen, um die Spur der Unbekannten zu verfolgen.
Und ich verwünschte meine Gedankenlosigkeit, die mich nicht beim
ersten Besuch des Tempels daran hatte denken lassen.
    Denn diese Gedankenlosigkeit verurteilte mich dazu, den Tempel ein
zweites Mal aufzusuchen… !
    Elena schien zu erraten, welchen Entschluß ich soeben gefaßt
hatte. Sie richtete sich auf und strich die herabhängenden
Haarsträhnen aus der Stirn.
    “Sie dürfen nicht noch einmal in die Halle der ewigen
Nacht gehen, Lun! Ich weißjetzt alles wieder, was mir entfallen
war. Wir benötigen keinen Kristall mehr. Auch Captain Eyseman
wird sich erinnern, wenn wir ihm die Wahrheit erzählen.”
    Ich lächelte verzerrt.
    “Könnten Sie Ihre Finger eventuell von meiner
verletzten Schulter nehmen, Elena? Es
     
    tut weh.”
    Die Ärztin errötete. Hastig löste sie ihre Finger,
die in den Verband gekrallt waren. “Verzeihen Sie bitte, Lun.
Ich…”
    “Schon gut. Das alles ist nebensächlich. Aber Ihre
Schlußfolgerung stimmt nicht. Wir brauchen den Kristall in
meinem Raumanzug unbedingt!” Ich erzählte ihr, wie ich
über die Angelegenheit dachte.
    Elenas Gesicht wurde zusehends blasser. Als ich geendet hatte,
sagte sie mit bebenden Lippen: “Sie dürfen nicht allein
dorthin gehen, Lun. Es ist schrecklich dort. Nehmen Sie wenigstens
mich mit!”
    Ich schüttelte den Kopf.
    “Seien Sie vernünftig, Elena. Auf gar keinen Fall
dürfen zwei von uns gleichzeitig gefaßt werden. Einer muß
übrigbleiben, der die Stelle des anderen übernehmen kann
und auf die Befreiung hinarbeitet.”
    Sie stampfte trotzig mit dem Fuß auf.
    “Dann gehe ich allein. Sie sind sowieso verwundet und müssen
sich schonen.”
    Ich ließ sie reden. Doch als Elena anfing, ihre Kombination
zu schließen und mein Ultraschallskalpell in den Gürtel zu
stecken, riß mir die Geduld.
    “Miß Jossipowa!” rief ich sie an.
    Der scharfe Zuruf riß sie förmlich herum. Sie stand
unmittelbar vor der Tür. War sie erst hindurch, dann konnte ich
sie nicht mehr zurückhalten. Mit meiner verletzten Schulter
würde ich mich langsamer als sie bewegen müssen.
    “Sie sind Angehörige der Imperiumsflotte!” Ich
betonte jede einzelne Silbe, um die Worte tief in ihr Bewußtsein
eindringen zu lassen. “Der Großadministrator selbst hat
Sie der Besatzung meines Expeditionsschiffes

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