PR TB 048 Planet Der Veteranen
wahrgenommen.«
»Ja, jetzt rieche ich es auch«, antwortete der zweite.
»Als wenn eine Art Plastikmasse brennen würde. Was das nur
sein mag?«
Mißtrauisch musterten die beiden Soldaten die Latoser. Von
Jagal und den Terranern sahen sie allerdings nichts.
Guy stand starr. Er wußte, was die Gataser rochen und
versuchte deshalb verzweifelt, den Atem anzuhalten. Endlich spürte
er den leichten Zug, mit dem Jagal sie dirigierte. Leise entfernten
sie sich von den Gatasern. Sie hörten nur noch, wie der eine
sagte:
»Jetzt ist der Geruch weg. Irgendwo in dem Bezirk hinter uns
muß es brennen. Wir sollten die nachfolgenden Posten
verständigen.«
Semjon Kostranow lachte unterdrückt.
»Da werden sie sich ganz schön blamieren, denke ich.«
»Ruhe!« zischte Jagal.
Nelson merkte, wie ihm die Haare zu Berge stiegen, als er das
unförmige schwarze Etwas hinter sich auf dem Band entdeckte. Da
hatte doch dieser Schramm seinen Kautabak einfach ausgespuckt.
Aber Jagal ging nun schneller, deshalb kam er nicht dazu, eine
entsprechende Bemerkung zu machen.
Nach einem kurzen Marsch durch wenig belebte Korridore hielten sie
vor einer Metalltür an.
Jagal wartete, bis sich niemand in der Nähe befand, dann
klopfte er in einem bestimmten Rhythmus gegen die Tür.
Nach einer Weile öffnete sie sich. Ein Blue steckte seinen
Tellerkopf durch den Spalt und spähte umher.
»Freiheit für Latos!« flüsterte Jagal.
Der Blue zuckte zusammen und hielt plötzlich einen
gedrungenen Blaster in der Faust.
»Wer ist da?« fragte er leise.
»Erkennst du die Stimme von Jagal nicht mehr?« fragte
Jagal. »Tritt etwas zur Seite, damit wir hineinkommen können.«
Zögernd befolgte der Blue die Anweisung. Jagal zog die
Terraner rasch hinter sich her. Die Tür schlug zu, und sie
konnten ihre Deflektorgeräte ausschalten. Fast gleichzeitig
wurden sie sichtbar.
Der Blue fuhr zurück und zwitscherte in 3en höchsten
Tönen. Seine Strahlwaffe zeigte auf Guy.
»Wir kommen als Freunde!« sagte der Raumkapitän,
bevor sich etwas ereignete, das nicht mehr rückgängig zu
machen war.
»Was sollen Terraner hier?« zischte der Blue. »Hat
dich die weiße Kreatur der Wahrheit verlassen?«
Jagal trat einen Schritt vor.
»Diese Terraner wollen uns gegen Gatas helfen,
Kree-aha-ztii. Sie besitzen ein starkes Raumschiff, mit dem sie die
Flotte der Besatzungsmacht vernichten könnten.«
»Das wäre eine große Dummheit«, erwiderte
Kree.
»Eben!« mischte Nelson sich ein. »Deshalb kamen
wir mit Jagal zu Ihnen, um zu beraten.«
»Aber Terraner . ..«, begann Kree nochmals, wackelte
mit dem Kopf und zwitscherte erneut unverständlich. Dann
schien er einzusehen, daß man in einer außergewöhnlichen
Lage nicht nach alten Vorurteilen handeln sollte. »Mein Haus
sei euer Haus. Kommt herein!« sagte er. Nachdem Jagal berichtet
hatte, dachte Kree einige Zeit nach. Dann wandte er sich an Guy
Nelson.
»Ich bin bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, Terraner.«
»Ich heiße Nelson«, sagte Guy feierlich und
streckte die Hand aus.
Kree ergriff sie nach kurzem Zögern.
»Seid willkommen. Welchen Preis verlangt ihr für eure
Hilfe?«
Guy fuhr von seinem ovalen Sitzmöbel auf.
»Preis .. .? Ich bin Guy Nelson, der Nachfahre des berühmten
Viscount Horatio Nelson, der die Feinde Englands bei Abukir und
Trafalgar vernichtend schlug. Es ist eine Beleidigung für mich,
nach dem Preis für unsere Hilfe zu fragen.« »Verzeihen
Sie«, erwiderte Kree, der sich anscheinend schneller auf die
unter Terranern übliche Anrede umstellte als Jagal. »Wir
werden nicht mehr nach dem Preis fragen. Aber unser Geschenk soll zu
Ihrer Zufriedenheit ausfallen.«
Miljan Schramm spie einen Tabaksaftstrahl an Krees linkem vorderen
Auge vorbei. Der Strahl klatschte mit einem häßlichen
Geräusch an die Wand und hinterließ einen schwarzbraunen
Klecks.
»Sie beleidigen uns schon wieder!« knurrte Milja
empört, »Wir wollen weder Geld noch ein Geschenk, sondern
wir möchten euch helfen. Geht das nicht in deinen Tellerkopf
hinein?«
Kree betrachtete fasziniert den Klecks an der Wand. Leise
entgegnete er:
»Man hat mir schon viel von den Terranern berichtet. Aber in
der Praxis sieht alles ganz anders aus. Habe ich Sie
recht verstanden, daß Sie uns vollkommen uneigennützig
helfen wollen?«
»Wir Terraner helfen allen unterdrückten Völkern«,
erklärte Guy. »Niemals verlangen wir dafür etwas,
aber wir erwarten natürlich, daß sie uns auch später
friedlich
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