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PR TB 048 Planet Der Veteranen

PR TB 048 Planet Der Veteranen

Titel: PR TB 048 Planet Der Veteranen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dem
eine Wendeltreppe sich nach oben schraubte, wie sie in jedem
terranischen Raumschiff als Nottreppe hätte stehen können.
    »Es ist nicht mehr weit«, flüsterte der Blue.
»Dort oben geht es in einen verfallenen Tempel der weißen
Kreatur. Niemand wird uns erwarten.«
    »Hoffentlich!« knurrte Miljan Schramm und spie seinen
Priem aus.
    Die Stiefel erzeugten dumpf polternde Geräusche, als die
Männer die Treppe hinaufeilten. Jagal löste einen
elektronischen Kontakt aus. Ein Stück der Wandung oberhalb der
Treppe glitt beiseite. Im selben Augenblick schalteten die Männer
ihre Lampen an.
    Sie standen in einer rechteckigen, kleinen Kammer. Die Wände
bestanden aus einer Art Marmor mit symbolhaften Intarsienarbeiten.
Auch die Stahltür, die sie hereingekommen waren, wurde von
Marmor bedeckt. Nichts deutete darauf

    hin, daß es hinter einer dieser Wände etwas anderes gab
als natürlich gewachsenen Fels.
    Der Blue glitt mit einem Finger eine unter vielen eingelegten
Metalladern entlang. Mit leisem Knacken klappte eine Marmorplatte
zurück. Ein kleiner Bildschirm kam zum Vorschein. Er zeigte das
Innere einer großen Halle, durch deren geborstenes Dach die
Strahlen der blauweißen Sonne fielen. Düstere, grauweiße
Mauern bildeten die Wände, und in der Mitte der Halle stand das
aus Stein gemeißelte Abbild eines bizarren Wesens.
    »Die weiße Kreatur der Wahrheit!« flüsterte
Jagal ehrfürchtig.
    Guy fragte sich, ob diese Ehrfurcht sich mit der Tatsache
vereinbarte, daß man in einem Heiligtum den Zugang zu einem
militärischen Geheimstützpunkt verborgen hatte.
    Der Blue schien seine Gedanken zu erraten. Er sagte:
    »Die weiße Kreatur verlangt nur von uns, die Wahrheit
zu lieben. Und da sie außerdem weise ist, kennt sie sich mit
dem Zugang natürlich aus. Bisher hat sie jedenfalls nicht gegen
ihn protestiert.«
    Das allerdings glaubte ihm Guy Nelson aufs Wort.
    »Es scheint ungefährlich zu sein, hinauszugehen«,
bemerkte Miljan Schramm.
    »Weder Sichtbare noch Unsichtbare halten sich hier auf.«
    Jagal wackelte mit seinem Suppenschüsselkopf und ließ
den Bildschirm wieder verschwinden. Danach fuhr sein Finger eine neue
Kontaktlinie entlang. Mit lautem Kreischen schwang die Geheimtür
zurück.
    »Könnt ihr das Ding nicht ab und zu ölen?«
schimpfte David Jung. Er betrachtete die Tür von der anderen
Seite. »He, was ist das denn? Hier habt ihr ja sogar zwei
gewöhnliche Riegel. Und das nennt man Geheimtür!«
    »Nicht geheim«, erklärte der Blue. »Früher
kamen hier die Frevler hin, bis sie verschmachtet waren. Heute sind
wir fortschrittlicher. Aber niemand würde freiwillig die
Todeskammer betreten. Deshalb installierten wir dort den geheimen
Zugang zur Transmitterstation.«

    »Alles hat seine Gründe«, bemerkte Miljan
tiefsinnig und schob sich ein neues Stück Kautabak in den Mund.
    Guy Nelson war unterdessen zum Ausgang des Tempels der weißen
Kreatur gegangen und blickte hinab auf die gigantische Stadt, die
sozusagen vor seinen Füßen lag, nur etwa zweihundert Meter
tiefer.
    Viele Kilometer nach allen Seiten bedeckten kreisrunde, flache
Bauwerke das Gelände. Sie wurden von hohen, parabolischen
Kuppeln geziert, die Guy unwillkürlich an Zuckerhüte
erinnerten. Vereinzelt stachen gleich spitzen Nadeln gigantische
Rundtürme in den Himmel. Außergewöhnlich breite
Straßen verschmolzen im Auge mit gigantischen Plätzen zu
einem einheitlichen Ganzen. Die latosische Architektur mochte von
anderen Gesichtspunkten ausgehen als die terranische, aber zweifellos
kannte sie das Gesetz der Harmonie ebenso gut.
    Die Straßen waren fast leer. Nur hin und wieder glitt ein
rundes Fahrzeug mit transparentem Kuppeloberbau dicht über dem
Boden dahin.
    »Das sind die Okkupanten!« zischte Jagal. »Sie
erlauben den Stadtbewohnern nicht, ihre Fahrzeuge zu benutzen. Es ist
eine Schande für unser Volk!«
    Guy Nelson nahm einen großen Schluck aus seiner
Whiskyflasche, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab,
stieß auf und sagte:
    »Nicht mehr lange. Jetzt sind wir da!«
    Mit Hilfe ihrer Deflektorgeräte war es relativ leicht,
ungesehen bis in die Stadt zu gelangen. Ohne Jagal hätten die
Ter-raner allerdings nicht gewußt, wohin sie sich danach wenden
sollten.
    Der Blue führte sie in ein Gebäude hinein, das früher
einmal ein Kaufhaus gewesen sein mußte. Jetzt waren die
Warenstände und Regale ausgeräumt und verwüstet.
Überall

    lagen zerrissene Kleidungsstücke und zerbrochene
Haushaltgeräte umher,

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