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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein
telepathisch-hypnotisches Sende-und Empfangsgerät vor",
meinte er. „Es muß irgendwo seinen Sitz haben, und da die
gesamte Bevölkerung dieses Planeten in Popaque konzentriert ist,
scheint es plausibel anzunehmen, daß Popan Mirz sich in
unmittelbarer Nähe der Stadt befindet. Näher an der Stadt",
ergänzte er und hob, um den Punkt deutlich zu machen, die Hand,
„als an diesem Hügel."
    Niemand widersprach. Er fuhr fort:
    „Popan Mirz muß von begrenztem Umfang sein. In erster
Näherung stellen wir ihn uns als punktförmige Quelle für
Sendung und als kleinflächige Sonde für Empfang vor. Über
seine Sendestärke können wir im Augenblick noch keine
qualitative Aussage machen; wir wissen nur, daß sie so groß
ist. Aber über seine Fähigkeit, telepathische Sendungen zu
empfangen, lassen sich Schätzungen anstellen. Wir wissen, daß
das, was wir Gedankenübertragung nennen, in Wirklichkeit ein
hybrider Schwingungsprozeß ist. Hybrid insofern, als er aus
vier-und fünfdimensionalen Wellenformen zusammengesetzt ist. Der
vierdimensionale Anteil fällt nicht in Betracht, da er von
scharf begrenzter Reichweite ist. Aber selbst die fünfdimensionale
Komponente nimmt allmählich mit der Entfernung ab und ist von so
großer Bandweite, daß ein Empfänger entweder nur
einen kleinen Bruchteil der einfallenden Leistung wirklich

    auffängt oder von intensivem Störgeräusch geplagt
wird,je nach dem, ob er selbst mit großer oder kleiner
Bandweite arbeitet. Popan Mirz ist darauf eingestellt, von seinen
Untergebenen in der Stadt zu hören. Er steht mit ihnen in
ununterbrochener Verbindung - wenn auch nicht mit allen Quentinern,
so doch unzweifelhaft mit der Ragnatu und ihrem Stab. Ich halte es
für unmöglich, daß er die schwachen, untrainierten
Strahlungen unserer Gehirne über diese Entfernung hinweg
empfangen kann."
    Ari Brissard verzog das Gesicht zu einer zweifelnden Grimasse und
kratzte sich hinter dem Ohr.
    „Bisher dachte ich", sagte er mißtrauisch, „ich
hätte den Zusammenhang so halb und halb verstanden. Hast du
nicht eben deiner eigenen Hypothese den Hals umgedreht?"
    Don Redhorse schickte sich an zu antworten, aber er wurde
unterbrochen. Im Hintergrund gab es ein raschelndes, kratzendes
Geräusch. Ernie Grifford war zu sich gekommen und stemmte sich
auf den Ellenbogen in die Höhe.
    „Nein", keuchte er. „Red hat recht, Ari. Ich
weiß, worauf er hinaus will." Er hatte kaum Kraft zu
sprechen, aber ein unwiderstehlicher Drang trieb ihn fortzufahren.
„Popan Mirz kann uns von hier aus nicht hören. Er kann
nicht wissen, genau in welchem Augenblick wir an Flucht denken. Aber
er hat sich vorgesehen. Er strahlt ständig eine latente Sendung
aus, die für uns bestimmt ist, von unsjedoch im Normalzustand
nicht wahrgenommen wird. Nur wenn der Gedanke an Flucht auftaucht,
wird die Sendung wirksam. Der Fluchtgedanke wirkt als Katalysator,
der die Energie der latenten Strahlung auslöst und wirksam
macht." Er sank wieder zurück. Erka Heerd sprang auf, um
ihn bequem zu betten. „Glaubt mir", hauchte er. „Ich
habe es zweimal am eigenen Leib erfahren."
    Don Redhorse starrte vor sich hin. Er war erleichtert. Ernie
Gifford zwar zu Sinnen gekommen. Vonjetzt an würde es leichter
sein.
    Hinter ihm sagte eine krächzende Stimme mit merkwürdigem
Tonfall:
    „Popaaahn Mirrrrz ... gemeinsaaahmrrr Feinnt...!"

6.
    Die Stimme war aus dem Hintergrund gekommen, aus der Nähe des
Schaltpults. Ernie Gifford, die Augen staunend weit offen, deutete
mit matter Hand auf eine Stelle der Wand schräg oberhalb der
Pultplatte. Sie begannen zu suchen. Sie suchten mitjenem frenetischen
Eifer, der aus dem Wunsch entsteht, eine Erklärung für
einen Vorgang zu finden, dessen Betrachtung ihnen sonst den Verstand
verdrehen würde.
    Was sie fanden, war ein Lautsprecher. Ein kleines, quadratisches
Gitter, zwischen Meßskalen eingepaßt, das ihrer
Aufmerksamkeit bisher entgangen war. Früher mochte es als
Mikrophon gedient haben, zur akustischen Eingabe von Daten und
Rechenprogrammen. Inzwischen war es zweckentfremdet worden, ebenso
wie der Reset-Knopf, den ein geheimnisvoller Unsichtbarer in einen
Belichtungsmesser verwandelt hatte. Lautsprecher und Mikrophone waren
in ihrem Aufbau gleichgeartet, ebenso wie Sende- und Empfangsgeräte.
Der Komputer, vollgepfropft mit technischem Wissen, versehen mit den
nötigen Werkzeugen, konnte kaum Schwierigkeiten gehabt haben,
aus dem ehemaligen Mikrophon einen Lautsprecher zu fertigen.
    Don Redhorse

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