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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihn deutlich vor Augen
hatte. Er unterbrach sich mitten im Satz, warf den Kopf in den Nacken
und starrte in die Höhe. Seine Lippen öffneten sich wie zu
einem

    angstvollen Schrei. Er hob die Arme und schickte sich an, die
Hände übers Gesicht zu schlagen.
    Er kam weder dazu zu schreien noch die Augen zu schützen. Ein
unsichtbarer Hammer fällte ihn mit einem einzigen, wuchtigen
Schlag. Erka schrie auf und suchte hinter Don Redhorses breitem
Rücken Schutz. Redhorse untersuchte den Bewußtlosen. Er
atmete noch, aber der Atemvorgang war äußerst schwach und
unregelmäßig. Ernie Gifford mußte in Sicherheit
gebracht werden und Gelegenheit bekommen, sich auszuruhen. Noch eine
weitere Auseinandersetzung mit Popan Mirz, und nichts würde ihm
mehr helfen können.
    Ergeben nahm Don Redhorse den schlaffen Körper wieder über
die Schulter. Erka an seiner Seite, stapfte er den Pfad hinauf zur
Mündung des Ganges. Pido trat aus dem Schatten.
    „Mein Gott, bin ich froh ...", sagte ihre dunkle
Stimme. Dann erkannte sie Erka, eilte auf sie zu und legte ihr den
Arm um die Schulter. Als sie sie auf die Stollenmündung
zuführte, drehte sie sich um und sagte über die Schulter zu
Redhorse:
    „Du stinkst!"
    *
    Die Rückkehr der Expedition löste im Kontrollraum
beträchtliches Staunen aus. Ari Brissard und Boduin Lassanga
bestanden auf einer ausführlichen Schilderung derVorfälle,
ohne den beiden Körben, die Pido und Erka im Schweiß ihres
Angesichts herbeigeschleppt hatten, auch nur die geringste Beachtung
zu schenken. Don Redhorse berichtete. Als er zu Ende war und die
beiden Zurückgebliebenen sich über den Proviant hermachten,
war Ernie Gifford immer noch bewußtlos.
    Boduin stillte seinen Hunger mit hastigen, großen Bissen. Er
nahm sich kaum Zeit, den letzten Bissen hinunterzuschlucken, bevor er
sich an Redhorse wandte. Erka und Pido waren mit dem Bewußtlosen
beschäftigt.
    „Ich weiß nicht, was es wert ist", sagte er
halblaut, „aber ich glaube, ich habe etwas gefunden."
    Ari winkte ab.
    „Das einzige, was er hat, ist ein Holzsplitter im Gehirn."
    „Hören Sie nicht auf ihn, Red", grinste Lassanga.
„Er ist nur neidisch."
    Don Redhorse machte eine Geste der Hilflosigkeit.
    „Ich höre aufjeden, der etwas Hörenswertes zu
sagen hat."
    Boduin stand auf und ging zur rechten Seitenwand. Redhorse folgte
ihm. Boduin wies auf eine Stelle links und unterhalb des
würfelförmigen Kastens, auf dessen Oberseite die
Leuchtscheibe der Notbeleuchtung ruhte und nach wie vor ihren
grellen, weißen Glanz ver-strahlte. Redhorse folgte dem Hinweis
und sah eine rechteckige Meßskala, umrahmt von einer Serie
milchigweißer Schaltknöpfe, die aus Plastikmaterial zu
bestehen schienen. Einer der Knöpfe saß schief in der
Fassung. Man mußte genau hinsehen, um es zu bemerken.
    Lassanga wandte sich um.
    „Was er auch immer sonst einzuwenden hat", sagte er
ernst: „Ari ist bereit zu bestätigen, daß dieser
Knopf ebenso schief in seiner Halterung saß, bevor ich ihn
herausnahm."
    Ari nickte geflissentlich.
    „Ich nahm den Knopfheraus", fuhr Lassange fort. „Er
kam ziemlich leicht, fast ohne Widerstand bis auf einen kurzen Ruck,
als risse ich einen Faden ab." Er wiederholte die Prozedur. Der
Knopf löste sich widerstandlos aus der Fassung. Lassanga reichte
ihn Redhorse.
    Die Basis des Knopfes verjüngte sich konisch. Es gab
Anzeichen dafür, daß die Spitze des Konus einstmals in
eine metallische Halterung eingefaßt und mit dieser thermisch
verbunden gewesen war. Die Schweißränder, obwohl alt und
brüchig, waren noch zu sehen. Wesentlich jünger und auf
merkwürdige Weise primitiv und unpassend wirkte eine Lötstelle,
die sich an

    der Seite des Konus befand und von der ein kurzes Stück
hauchdünnen Drahtes zweimal geknickt in die Luft stand.
    „Der Ruck", erklärte Lassanga, „rühre
offenbar daher, daß ich den Draht abriß. Das andere Ende
des Drahtes ist noch zu sehen, wenn Sie hier in die Öffnung
schauen."
    Don Redhorse sah in das kleine, kreisrunde Loch, in dem der
Schaltknopf gesteckt hatte. Eine Metallamelle war zu sehen. Auf ihrer
Oberfläche haftete das Gegenstück des brüchigen
Schweißrings, den er an der konischen Basis des Knopfes bemerkt
hatte. Um die Lamelle herum bog sich ein hauchdünner Draht. Er
endete, wo sich bis vor kurzem die untere Hälfte des
Schaltknopfes befunden hatte.
    Don Redhorse sah den hochgewachsenen Afrikaner fragend an. Boduin
Lassanga grinste. Er wirkte unbeholfen und ein wenig

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