Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ausgeschwitzt hatte. Der Blick öffnete sich,
aus Opals Perspektive, von oben auf eine riesige Halle, deren Boden
sich uneben und von Hunderten von schmalen, tiefen Windungen
durchzogen sich wenigstens fünfzig Meter unter den Augen des
Betrachters zu erstrecken schien.
    Der Grund der Halle war annähernd oval. Die Furchen, die den
weichen, weißen Boden durchzogen, verloren sich in Löchern,
die die Wände durchdrangen. Löcher waren überall,
selbst in der Decke der Halle.
    Es waren die Furchen, die den Blick des unvoreingenommenen
Beobachters auf sich zurücklenkten, nachdem er den riesigen
Felsendom mit einem ersten Blick umfangen und sich eine Vorstellung
von der Größe des unterirdischen Hohlraums gemacht hatte.
    Die Furchen. Die grauweiße Farbe, die sie zunächst als
einen natürlichen Bestandteil des Kalkgesteins erscheinen ließ,
erwies sich unter prüfendem Blick als Täuschung. Eine
weiche, schwammige Masse von gleicher Färbung hatte sich in den
Furchen abgelagert, und wer Zeit hatte, lange genug hinzuschauen, der
sah, wie sie sich unendlich langsam hob, unendlich langsam senkte wie
unter den verhaltenen Atemzügen eines Wesens, dessen
Metabolismus nicht viel Sauerstoff brauchte, um am Leben zu bleiben.
    Und wer noch weiter forschte, entdeckte die Schädel.
Hohläugige, bleiche Knochengerüste, die hier und dort über
den Boden zwischen den Furchen verstreut waren, mit Schädelplatten,
die der Aufprall eingedrückt hatte, und vertrockneten,
rostbraunen Spuren, die von den Schädeln bis zur nächsten
Rinne führten, den Weg markierend, den das tote Gehirn genommen
hatte, um sich mit den ändern zu vereinen, die vor ihm gekommen
waren und die ewige Dunkelheit besiegt hatten.
    Ein spitzer Schrei gellte auf, Pidos Stimme.
    „Der Wächter. ..!"
    Don Redhorse folgte dem zeigenden Wink. Dicht neben einer der
Furchen lag die Gestalt eines Menschen - eines großen Menschen,
wenn er seinem Maßstab trauen konnte. Halbnackt, behaart, lag
er langgestreckt dicht neben einer der Rinnen auf dem Rücken.
    „Der Wächter aus dem Kesselhaus!" riefPido, aber
es hätte der Ergänzung nicht bedurft. Don Redhorse begriff
auch so.
    Opal hatte Popan Mirz gefunden. Die grauweiße Substanz in
den Rillen war womöglich nicht die gesamte Gehirnmaterie, die
der Gott von Quentin im Laufe der Jahrhunderte an sich gesogen hatte.
Der Großteil war wahrscheinlich hinter den Löchern
versteckt, die die Wand der Halle durchdrangen. Aber hier befand sich
ein wichtiger Bestandteil des Ganzen. Hier verliefen die Ganglien,
die die Nahrung aufnahmen, um sie der Hauptmasse des Übergehirns
zuzuleiten. Hier endeten die Schächte, die aus dem Kesselhaus
herabführten. Hier war die Stelle, an der Popan Mirz die
Substanz erhielt, die er brauchte, um sich am Leben zu erhalten. Don
Redhorse spürte, wie sich ihm der Magen verkrampfte. Der
Augenblick der

    Entscheidung war gekommen. Injeder Sekunde mochte Opal angreifen.
Popan Mirz schien sich der drohenden Gefahr noch nicht bewußt
zu sein. Das unterirdische Gehirn verfügte über keine
Sehorgane, mit denen es die Anwesenheit des Hyperkörpers hätte
wahrnehmen können. Wie würde Popan Mirz reagieren, wenn er
begriff, was ihm drohte?
    Don Redhorse starrte auf den Bildschirm. Irgendwo war eine fremde
Stimme, die ihn abzulenken versuchte. Er wischte die Störung
beiseite, zu fasziniert von dem, was sich vor seinen Augen abspielte,
um sich beeinflussen zu lassen. Aber das Geräusch blieb, wurde
lauter und heischte Aufmerksamkeit.
    Er sah auf.
    Aus der Öffnung in der Decke des zentralen Kontrollraums
glitt eine Traube von Menschen. Ihre Stimmen, überrascht,
ängstlich und unsicher, erfüllten die Halle mit Gezeter.
Don Redhorse starrte sie an, den Kopf im Nacken, unfähig zu
glauben, was er sah.
    Denn unter den Leuten, die aus dem Antigravschacht herabschwebten,
war Rra, die Ragnatu.
    *
    Aus der Verwirrung schälte sich die deutliche, unüberhörbare
Vorahnung drohender Gefahr. Warum war Rra hierhergekommen? Was wollte
sie hier?
    Die Ragnatu überwand die Furcht, die ihr der ungewohnte Fall
durch den Antigravschacht eingeflößt haben mußte,
erstaunlich rasch. Lächelnd trat sie auf Don Redhorse zu, und
ihre Begleiter, die Gelassenheit der Herrscherin gewahrend, hörten
auf zu zetern. Eine unbehagliche Sekunde lang war es völlig
still in der Kontrollhalle.
    „Ich wollte sehen, wie erfolgreich du bist in deinem
Bemühen, das Große Haus zu beleben", verkündete
die Ragnatu. „Es war schwer, dich

Weitere Kostenlose Bücher