Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Funktionen meines ehemaligen
Körpers, die nicht unmittelbar mit meiner eigentlichen Aufgabe
zusammenhängen. Ich verstehe eure Ungewißheit. Ihr sollt
wissen. Ihr sollt sehen."
    Einer der Bildschirme leuchtete auf und zeigte das Dach des
Dschungels aus geringer Höhe, überflutet von magischem
Licht, das Opals ätherischer Körper ausstrahlte. Das Gewirr
der Bäume glitt rasch über die Bildfläche. Opal verlor
keine Zeit. Er näherte sich der Stadt mit Höchstgeschwindigkeit.
    *
    Opal beging nicht den Fehler, sich über der Stadt zu zeigen.
Nahe dem Fuß der steil aufragenden Felswand drang er in das
Massiv ein, dessen Materie für ihn keine Behinderung darstellte.
Das Bild auf dem Schirm verschwamm. Grauweiße Schatten huschten
über die Bildfläche, während Opal sich durch das
kompakte Gestein vorwärtsbewegte.
    Dann, plötzlich und unerwartet, öffnete sich ein neuer
Ausblick. Das Bildfeld weitete sich.
    Die zerklüftete Oberfläche einer steilaufragenden
Felswand wurde sichtbar. Opal hatte eine der Höhlen erreicht,
die das Massiv durchzogen. Die optischen Mechanismen des
Hyperkörpers, den materiellen Aufnahmegeräten an Bord des
Schiffes nachgebildet, vollführten eine volle Schwenkung und
zeigten, daß es sich bei der Höhlung um eine Art Stollen
handelte, der sie mit sanfter Neigung, aber annähernd gerade
durch das Urgestein führte.
    Opal hielt sich stollenabwärts. Quergänge tauchten auf,
die Öffnung schmale, unregelmäßig geformte Klüfte,
vor Jahrhunderttausenden durch Bewegungen tief im Innern des Planeten
geschaffen. Opal schenkte ihnen keine Beachtung. Er blieb in dem
Stollen, der weiterhin geradlinig in die Tiefe führte.
    Don Redhorse begann zu verstehen. Opal wußte, was er tat.
Der Fels, auf dem sich die Stadt Popaque erhob, war porös. Er
nahmjeden Betrag von Regenwasser in Minutenschnelle auf. Nach der
Vegetation zu urteilen, erhielt Popaquejährlich ein Maß an
Regen, wie es in der tropischen Zone der Erde üblich war. Der
Wasserüberschuß, den der Felsblock aufnahm, mußte
irgendwohin abgeleitet werden. Redhorse brauchte seine Phantasie
nicht anzustrengen, um zu dem Schluß zu kommen, daß er
diesem und ähnlichen Stollen gefolgt war, die in der Tiefe
schließlich in ein Reservoir mündeten, das groß
genug war. um das Volumen selbst des mörderischsten Regengusses
aufzunehmen.
    Der Stollen wurde steiler und verengte sich. Die Stollenwände
änderten ihre Konsistenz,je weiter Opal in die Tiefe drang. Der
nackte, grob gehauene Fels verschwand. Weißlich-graue, weichere
Materie trat an seine Stelle. Die Unebenheiten der Wände traten
nicht mehr so deutlich hervor. Die Wassergüsse der vergangenen
Jahrtausende hatten sie abgeschliffen.
    Don Redhorse schenkte der veränderten Konsistenz des Gesteins
zunächst keine besondere Beachtung, bis er in dem diffusen
Licht, das Opals neue Gestalt verbreitete, aus nächster Nähe
ein Stück Stollenwand zu sehen bekam, das von interessanter Form
war. Es hatte ein spiralförmiges Muster, wie vom Abdruck eines
gigantischen Schneckenhauses.
    Da ging Redhorse ein Licht auf. Der Fels, auf dem Popaque stand,
mochte er weiß wann gewachsen sein. Der Boden, auf dem er
stand, war der Grund eines alten Meeres. Das Material des Bodens war
die Materie von Milliarden von Lebewesen, die einst das Meer

    bevölkert hatten. Das Ammonshorn, das er gesehen hatte, war
das Gehäuse eines Weichtieres, das einst hier gelebt hatte. Das
Tier selbst vermodert oder verfault, mit seiner Umgebung
verschmolzen, um einen Untergrund von einmaliger Fruchtbarkeit zu
formen. Nur das Gehäuse war übriggeblieben, versteinert,
seinen Abdruck in die weiche Masse der Stollenwand prägend.
    Das also war die Welt, die dem Gehirn eines unter Tausenden von
Leichnamen das Überleben ermöglicht hatte - eingeschlossen
von filterndem Kalkgestein die vermoderten Überreste einer
uralten Meereswelt, zu jung noch, um sich injene dunkle,
übelriechende Masse verwandelt zu haben, die auf anderen Welten
fortgeschrittener Entwicklung als Erdöl gewonnen wird, mehr noch
wie organischer Dünger, eigene Bakterien entwickelnd, aber durch
die filternde Kalkschicht vor den gefährlichen Mikrolebewesen
der Oberwelt geschützt.
    Das Blickfeld weitete sich. Opal war am unteren Ende des Stollens
durch eine nicht allzu starke Wand aus weißlichem Material
gedrungen. Jetzt lag die Unterwelt vor ihm, der riesige Dom, der das
überschüssige Regenwasser der Jahrtausende aufgenommen und
es langsam wieder

Weitere Kostenlose Bücher