Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
zu finden. Wir fanden diesen
Schacht und hörten Stimmen aus der Tiefe. Wir brauchten eine
Menge Mut, um uns dem Schacht anzuvertrauen, aber auf merkwürdige,
geheimnisvolle Weise brachte er uns sicher bis hierher."
    Ihre Augen leuchteten in eigenartigem Glanz, den Redhorse
vergeblich zu deuten versuchte.
    Er wußte, daß sie log. Kein Quentiner würde sich
freiwillig einem Antigravschacht anvertrauen. Bar technischen
Wissens, hatte er keinen Anlaß, den Schacht für etwas
anderes zu halten als das, was er auf den ersten Blick zu sein
schien: Ein tiefes, gefährliches Loch. Niemand war so verrückt,
in ein bodenloses Loch zu springen - es sei denn,jemand hatte ihm
zuvor klargemacht, daß die » Sache ungefährlich war.
    Niemand anders als Popan Mirz konnte das getan haben. Popan wußte
nicht, wie ein Antigravschacht funktionierte; aber er hatte das
Bewußtsein der Poani unter ausreichender Kontrolle, um es zu
wissen, daß man durch einen solchen Schacht nicht fiel, sondern
glitt. Popan Mirz hatte die Ragnatu und ihre Begleiter
hierhergeschickt. Er hatte ihnen klargemacht, daß sie unter
Umständen Antigravschächte würden benützen
müssen, und ihnen die Furcht ausgeredet.
    Warum hatte er sie geschickt?
    Es gab nur eine vernünftige Antwort - und sie war
gleichzeitig der schlagende Beweis für Don Redhorses frühzeitig
geäußerte These: Popan Mirz konnte die Emanationen der
terranischen Gehirne über so große Entfernung nicht
empfangen. Wenn er wissen wollte, was sich im Schiff tat, mußte
er Beobachter senden.
    Rra und ihre Begleiter waren Beobachter. Die Methode, auf die
Popan Mirz angewiesen war, erschien im Vergleich zu seiner sonst
unbegrenzten Macht primitiv und lächerlich. Jedesmal, wenn die
Ragnatu etwas zu melden hatte, mußte sie einen Boten schicken,
der, falls er auf Grund seines niedrigeren Ranges etwa nicht selbst
mit dem Übergehirn in Kontakt treten konnte, seine Meldung erst
an den Stellvertreter ausrichten mußten, den Rra ohne Zweifel
im Palast zurückgelassen hatte. Ankton Lu zum Beispiel - oder
Ankton Heinau, der die Gunst der Herrscherin womöglich
wiedererobert hatte.
    Rra sah sich um. Mit echtem Staunen nahm sie die ungewohnte Welt
der Maschinen und

    Kontrollen in sich auf. Sie trat an Redhorse vorbei und warf den
ersten Blick auf den Bildschirm.
    Opal verharrte immer noch an derselben Stelle. Offenbar versuchte
er, sich zu orientieren.
    Die Ragnatu starrte auf das Bild.
    „Was ist das?" fragte sie.
    Don Redhorses Gedanken rasten. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    „Ein Bildschirm", antwortete er.
    Das Ganze ergab keinen Sinn. Wenn Popan Mirz wissen wollte, was in
den Gehirnen der Terraner vor sich ging, brauchte er sie nur nach
Popaque holen zu lassen. Das war schneller und weniger umständlich,
als Beobachter zum Schiff zu schicken, die ihrerseits wieder Boten in
die Stadt senden mußten.
    „Was ist ein Bildschirm?" wollte Rra wissen.
    „Ein Bildschirm ist ein Stück Glas", antwortete
Redhorse geistesabwesend, „auf dem Bilder von weit her
erscheinen."
    Es gab nur eine plausible Erklärung. Popan Mirz war nicht auf
einen ausführlichen Bericht aus. Er wollte eine Frage
beantwortet haben, und die Antwort hießja oder nein.
    „Woher kommt dieses Bild?" fragte die Ragnatu
interessiert.
    „Ich weiß es nicht", behauptete Redhorse. „Wir
haben die Aufnahmegeräte noch nicht unter Kontrolle."
    Ja - oder nein. Zum Beispiel auf die Frage: Planen die Gefangenen
etwas Gefährliches?
    Die Antwort brauchte nicht durch Boten übermittelt zu werden.
Ja - wir geben ein Rauchsignal, das von der Stadt aus gesehen werden
kann. Nein - wir geben kein Signal. So mußte es sein. Popan
Mirz hatte aufgehört, seinen neugewonnenen „Kindern"
zu trauen. Er wollte wissen, worauf sie aus waren. Die Art und Weise,
wie er zu Werke ging, schien darauf hinzudeuten, daß er bereit
war, sie zu vernichten, falls sie sich immer noch nicht in ihre Lage
gefügt hatten.
    Don Redhorse drang ins Bewußtsein, daß Rra unmittelbar
vor ihm stand. Ihre Augen funkelten, und es war nicht schwer, ihre
Erregung zu deuten. Sie war zornig.
    „Du lügst!" schrie sie ihn an. „Ich habe die
heilige Felsenhalle mit eigenen Augen gesehen, als ich auf den Thron
der Ragnatu erhoben wurde. Popan Mirz selbst hat sie mir gezeigt."
Damit hatte er nicht gerechnet. Sicherlich, es war plausibel, daß
Popan Mirz auf telepathischem Wege seinen Günstlingen
offenbarte, wo er sich befand, wie es in seiner unmittelbaren
Umgebung aussah. Das

Weitere Kostenlose Bücher