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PR TB 054 Das Monsterhirn

PR TB 054 Das Monsterhirn

Titel: PR TB 054 Das Monsterhirn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesundheit kümmerte ihn plötzlich
nicht mehr.
    Man schaffte ihn und seine Begleiter in den Palast. Die Sonne
zeigte sich über dem Horizont, als sie den Zentralplatz
überquerten. Popaque war in heller Aufregung. Niemand wußte,
was das nächtliche Erdbeben zu bedeuten hatte, und wer auch
immer an Rras Stelle im Palast regierte, hatte es nicht für
nötig gefunden, eine öffentliche Erklärung abzugeben.
    Der Grund wurde offenbar, als der Zug mit den Gefangenen die
Thronhalle erreichte. Ankton Lu war der Mann, den die Ragnatu als
Stellvertreter hinterlassen hatte. Die anderen Räte umgaben ihn,
und ihre Gesichter spiegelten die abgrundtiefe Ratlosigkeit wider, in
der sie sich seit dem Erdbeben befanden.
    Beim Anblick der Ragnatu sprang Ankton Lu auf.
    Seine Haut war wächsern blaß.
    „Der allmächtige Popan Mirz antwortet nicht mehr auf
unsere Vorstellungen!" rief er in höchster Seelennot.
    Rra antwortete mit einer sachlichen Kühle, die Bewunderung
verdiente:
    „Es steht im Belieben des Allweisen zu antworten und nicht
zu antworten, wie es ihm gefällt. Wir haben zu gehorchen, und
der Gehorsam fordert als erstes und Vordringlichstes, daß wir
die Gefahr, die in diesen Fremden wohnt, beseitigen. Sie haben den
Tod verdient, und der Tod soll ihnen unverzüglich zuteil werden.
Ich ..."
    Das Portal flog auf. Die Flügel schlugen krachend gegen die
Wand. Eine Wache stürzte herein. Der Mann reckte die Arme zum
Himmel und schrie mit überschnappender Stimme: „Ein
riesiges Fahrzeug schwebt über der Stadt! Eine Kugel - so groß
wie ... wie ..."
    Er fand keinen passenden Vergleich. Die Räte verloren den
Rest ihrer Beherrschung. Mit ängstlichen Schreien stürmten
sie zum Portal und hinaus auf den Hof. Die Ragnatu folgte ihnen,
nachdem ihre Befehle ungehört verhallt waren, und hinter ihr
schritten, immer noch gefesselt, aber unbewacht, die sechs Terraner.
    Draußen auf dem Hof drängten sich Räte und Wachen
und zeigten mit zuckenden Fingern zum Himmel hinauf. Über der
Stadt, langsam auf den Palast zugleitend, schwebte eine riesige,
mattschimmernde Kugel.
    Don Redhorse stöhnte auf.
    Der ST. QUENTIN war endlich eingefallen, welche Rolle sie zu
spielen hatte.
    *
    Das Schiff landete auf dem Platz vor dem Palast. Der riesige
Kugelkörper beherrschte das Bild und beeindruckte selbst die
Ragnatu in solchem Maße, daß sie keinen Widerspruch
äußerte, als über ein hastig erstelltes Rampenfeld
zehn schwerbewaffnete Kampfroboter herabglitten und die sechs
Terraner in ihre Mittenahmen.
    Don Redhorse warf ihr einen letzten Blick zu, als er, nachdem er
seiner Fesseln entledigt worden war, durch das Feld aufdie große
Schleusenöffnung zuglitt. Sie starrte ihm nach, ratlos, mit
großen, angstgeweiteten Augen. Selbst Rra, die Herrscherin,
hatte mittlerweile begriffen, daß der allmächtige Popan
Mirz nicht mehr lebte.
    Ericksson war außerstande, einen Rechenschaftsbericht über
den vergangenen Monat abzulegen, und ebenso erging es allen übrigen
Mitgliedern der Besatzung. Ericksson erinnerte sich, kurz nach der
zweiten Ankunft des Gleiters in Popaque einen Befehl gegeben zu
haben, aufgrund dessen alle Roboter an Bord des Schiffes
vorübergehend desaktiviert wurden. Die Anweisung, die unter
normalen Umständen Bestürzung, womöglich sogar offene
Gehorsamsverweigerung herausgefordert hätte, war offenbar ohne
weiteres befolgt worden -mit dem Resultat, daß während der
folgenden kritischen Stunden, in denen die Hilfe mechanischer,
hypnotisch nicht beeinflußbarer Gehirne so dringend wie nie
zuvor gebraucht wurde, die Träger dieser Gehirne so gut wie tot
waren.

    Popan Mirz hatte offenbar rechtzeitig dafür gesorgt, daß
ihm während seines umfangreichen Vorhabens nichts in den Weg
kam. Ericksson und seine Mannschaft hatten die ganze Zeit über
unter einem hypnotischen Bann gestanden, der erst in dem Augenblick
wich, als Opal das Übergehirn vernichtete. Was sie in den langen
Wochen getan hatten, was sie empfanden, was sie sich dachten - sie
wußten es nicht mehr. Eines nur schien sicher. Niemand hatte
das Schiff verlassen. Die Bandaufzeichnungen enthielten keinerlei
Hinweis auf die Öffnung auch nur eines einzigen
Schleusenschotts, nachdem der Gleiter zurückgekehrt war.
    Als der Bann wich, hatten sie eine Zeitlang gebraucht, um sich
zurechtzufinden. Die Chronometer wiesen aus, wieviel Zeit zwischen
diesem Augenblick und dem, an den sie sich als letzten erinnerten,
verstrichen war. Ericksson konnte sich an den Fingern einer

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