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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gepäck wieder auf.
    Er marschierte einfach auf den nächsten
Liftschacht zu, und die Freunde folgten ihm, ohne den Gelbgekleideten
noch eines Blickes zu würdigen.
    „Das fängt vielversprechend an“,
murmelte John Rawlins, als sie aufwärts schwebten.
    „Nehmt euch zusammen!“ mahnte
Franklin. „Als Neulinge auf der VIRCHOW erhielten wir immer die
Schuld, wenn es zu einer Auseinandersetzung käme. Notfalls
müssen wir auch mal zurückstecken. Denkt daran, daß
unsere Zukunft weitgehend von der Beurteilung abhängen wird, die
der Kommandant dieses Schiffes uns nach einem Jahr ausstellt.“
    „Sollen wir etwa jedem, der uns tritt, zum
Dank auch noch streicheln?“ fragte Roger Garfield erbittert?
    „Traust du mir so etwas zu?“ fragte
Kendall indigniert. „Nein“, gab Roger zu, „natürlich
nicht. Ich dachte nur, du meintest, wir sollten uns alles gefallen
lassen.“
    „Alles nicht, aber eine ganze Menge, nämlich
das, was unsere Selbstachtung nicht untergräbt. Bedenkt bitte,
daß viele Leute hier uns für halbe Verbrecher halten
werden. Bevor wir sie nicht durch unser Verhalten eines Besseren
belehren, werden sie uns dementsprechend gegenübertreten. Aber
das wißt ihr ja selbst. Die Menschheit kann nun einmal ohne
Vorurteile nicht leben; sie verlagert sie bestenfalls von einem
Gebiet auf das andere.“
    „Eine ziemlich ernüchternde
Feststellung“, sagte Noowee. „Und wir überschlagen
uns beinahe, um als Raumoffiziere jene Menschheit zu beschützen.“
    „Weil wir selbst dazu gehören!“
gab Kendall zurück.
    Er machte seine Freunde darauf aufmerksam, daß
der Wandmarkierung nach bald der Ausstieg zum Chefdeck kommen müsse.
Wenige Sekunden später sprangen sie in die halbkreisförmige
Nische, die den Liftschacht von einer breiten Transportstraße
trennte.
    Zu ihrer Verwunderung herrschte nur geringer
Verkehr. Zahlreiche offene Schotte in den Seitenwänden
verstrahlten rötliches Licht nach draußen. Während
die Männer sich vom Transportband in Richtung Kommandozentrale
befördern ließen, erhaschten sie hin und wieder
schwarzgekleidete Männer und Frauen hinter den offenen Schotten.
Sie arbeiteten an Wänden, die aus zahllosen bunten Rechtecken zu
bestehen schienen.
    „Wißt ihr, woraus die Räume hier
bestehen?“ fragte John Rawlins nach einiger Zeit. Seine Stimme
vibrierte vor Erregung.
    „Unterkünfte sind es jedenfalls nicht“,
antwortete Roger Garfield.
    John lachte leise.
    „In gewisser Beziehung doch: nämlich
Unterkünfte für austauschbare positronische
Funktionselemente.“
    „Hm!“ machte Noowee. „Sieht
tatsächlich so aus. Aber das gibt es doch gar nicht! Die VIRCHOW
ist doch ein Hospitalschiff und keine fliegende Positronik!“
    Franklin wandte sich lächelnd um.
    „Sehen wir nach!“ schlug er vor. Er
griff nach seinem Gepäck, das er auf dem Gleitband abgestellt
hatte, und lief kurz vor dem nächsten offenen Schott auf den
rechten Starrstreifen der Straße. Die Freunde folgten ihm
wißbegierig.
    In dem rötlich erhellten Raum arbeiteten zwei
Frauen in schwarzen Kombinationen. Nun sahen die Männer auch die
Symbole von Kybernetik-Ingenieuren auf den Ärmelschildern.
Zwischen den Frauen schwebte eine S-förmige Antigravplatte, in
deren Wabenfächern sich hauchdünne Wechselplatten für
Positronenelemente stapelten. Die weiblichen Ingenieure saßen
auf zerbrechlich wirkenden elfenbeinfarbenen Schalen mit
Schaltkonsolen in den weit vorgezogenen Armlehnen.
    Soeben schwebte eine der Frauen nach oben. Ihre
Rechte bewegte sich über die Schaltkonsole. Kaum sichtbare
Lasertaststrahlen fuhren aus dem zylindrisch verdickten Lehnenwulst
über dem Kopf und wanderten über die bunten Segmente. Nach
einigen Sekunden erklang ein tiefes Summen. Zielsicher griff die Frau
nach einem hellgrünen Segment, zog es heraus und schwebte wieder
herab. Von der Antigravplatte nahm sie eine dünne Wechselplatte
und tauschte sie gegen die ebenso dünne Platte des Segmentes
aus. Danach wurde es wieder an seinen Platz geschoben.
    „Faszinierend!“ entfuhr es John
lautstark.
    Die Frauen wandten ihre Gesichter zum Schott und
musterten die Zuschauer.
    „Wer sind Sie denn?“ fragte die eine,
eine junge Frau, etwa siebenundzwanzig Jahre alt und mit
liebenswürdigen Grübchen in den Wangen.
    „Eben angekommen, Miss!“ rief John
zurück. „Sagen Sie, wozu dient eigentlich die riesige
positronische Anlage auf dem Chefdeck?“
    „Wir haben keine Zeit!“ sagte die
andere Frau unwillig. Sie war nicht

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