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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte gesiegt, und mein Plan konnte
weitergehen.
    »Ich danke dir, Thupa«, sagte ich.
    »Du kannst die Tarpane auf den Lichtungen weiden lassen, die
oben am Hügel sind«, erklärte Thupa. »Dort
kannst du deine Hütte bauen, und dort wird dein Feuer brennen.
Anooa wird dir helfen!«
    Die Wölfe, die beiden Pferde und zwei Jäger gingen
langsam durch die Siedlung, hörten die Geräusche, rochen
den Rauch und den Gestank, sahen die Felle und die Knochenberge, die
verwahrlosten Kinder und die Frauen, die arbeitenden Männer und
den Wall, der immer deutlicher wurde, je höher sie stiegen. Sie
kamen auf die andere Seite des Hügels, nach Westen, und dort
fand ich einen Platz. Ich versorgte zuerst die Pferde: Ihre
Vorderfüße wurden mit den Zügeln locker
aneinandergefesselt, dann ließ ich sie frei. Sie begannen
augenblicklich zu weiden.
    Dann gingen wir daran, eine Hütte zu bauen. Das Besondere
daran war, daß der Bau nach meinen Plänen vor sich ging,
mit meinen Hilfsmitteln und mit meinen Kenntnissen, die ich
weiterzugeben hoffte. Fünf Stunden vergingen in rasender Eile.
Dann war es Abend.
    ***
    Sechs Pfähle, zugespitzt und mit schweren Steinen eingerammt.
Zwischen ihnen ein Sockel aus Steinen, Lehm und Moos, darum herum ein
Abflußgraben mit einem schmalen, kleinen Kanal. Ebenfalls aus
Steinen und Lehm eine Feuerstelle, hochgemauert und am Hüttenende
ins Freie führend. Der Boden der Hütte war mit Nadeln
bedeckt, darauf lagen einige Felle, die Anooa mir gebracht hatte.
Während seiner Abwesenheit hatte ich meine Jacke genommen, den
Strahler zusammengesetzt und eine Reihe kleiner Bäume gefällt
und zerschnitten; der Desintegrator schnitt durch Holz wie durch
dünnes Papier. Ein mächtiges Feuer loderte in dem offenen,
primitiven Kamin, aber die Hütte war frei von Rauch - er wurde
abgezogen.
    Die Front der Hütte, die nach Süden zeigte, war offen.
Dort hatten wir ein Steinviereck geschichtet, es mit Lehm
glattgearbeitet und mit Erdreich auf gefüllt. Ein dicker
Nadelteppich aus dem Wald bedeckte die Terrasse. Meine Hütte war
fertig.
    »Adlaan!«
    Anooa saß neben mir, die Schultern an einen der borkigen
Pfähle gelehnt und zerfetzte ein Stück gebratenen Fleisches
von der Größe meines Unterschenkels. Er hatte es aus
seiner Hütte geholt.
    »Ja, mein Freund?«
    Er sah mich verwundert an. Die Flammen spiegelten sich in seinen
Augen und ließen sein Gesicht wie eine Maske aussehen.
    »Noch nie habe ich gesehen, wie eine Hütte schneller
gebaut wird, Adlaan. Du bist ein kluger Jäger.«
    Neben mir hing ein zugenähter Balg einer großen Katze,
gefüllt mit frischem Quellwasser. Ich hatte das Gegenstück
von Anooas Keule in den Händen und riß mit den Zähnen
große Fleischbrocken heraus.
    »Ich werde dem Stamm noch mehr Dinge zeigen, die schneller
herzustellen sind und länger zu gebrauchen sind. Aber - ich bin
müde.«
    »Wo sind die Wölfe?«
    »Sie jagen«, antwortete ich undeutlich. Ich hatte
ihnen den Auftrag gegeben, unbemerkt und leise im Kreis um meine
Hütte zu laufen und jeden zu stellen, der mit Angriffsabsichten
sich
    der Hütte näherte. Ich war todmüde, meine Muskeln
schmerzten, und ich würde schlafen wie ein Toter.
    Später lag ich auf den Fellen und hoffte, sie wären
nicht voller kleiner Insekten. Ich dachte nach. Bisher war alles
gelungen; ich konnte zufrieden sein. In den nächsten Tagen würde
sich entscheiden, ob ich das Schiff zur Landung zwingen konnte. Ich
würde viele Dinge, die ich tat, mit natürlich klingenden
Erklärungen ausstatten müssen, und viele Dinge würde
ich zweifellos umsonst tun, weil die Zeit, in der ich Einsicht und
Techniken brachte, zu früh war. Ich wurde schläfrig.
    Ein Wasserfall aus Schweigen fiel über die Natur um mich
herum. Die Sterne hingen über mir, vertraut und unerreichbar.
Alle Anstrengungen waren bedeutungslos geworden, ich befand mich in
Sicherheit und unter Menschen, mit denen ich reden konnte, hier im
Herzen einer wilden, unberührten Natur. Die Luft war klar wie
reines Wasser, und eine Kühle, die nach Nadelhölzern roch
und nach Moos, erfüllte die Hütte. Glut und Holzstücke
knackten, und das Schwirren eines Insekts war wie ein Signal aus dem
All. Morgen werde ich die Bombe zünden.
    ***
    Ich hatte den kleinen Knopf an der Jacke geöffnet und das
Zifferblatt der Uhr betrachtet.
    Sieben Stunden nach Tageswende.
    Das Wasser war herrlich kühl und frisch. Ich schwamm in dem
stillen Teil der Flußkurve mit kräftigen Stößen
hin und her,

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