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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zellaktivator zu betrachten, der an der
stählernen Kette, verborgen im Ledersäckchen, auf meiner
Brust baumelte.
    »Was ist das dort, Adlaan?« fragte Katya.
    »Mein Zauber. Durch ihn bin ich mächtig und
unverwundbar«, sagte ich und lächelte.
    Narr! Du könntest gleich die Funktion des
Schwerkraftprojektors schildern! sagte mein Extrahirn. Wenn dir ein
Jäger den Aktivator raubt?
    »Dein Zauber?«
    »Ein Zauber, der nur mir hilft und denjenigen vernichtet,
der ihn in der Hand hält, wenn ich es nicht will«,
schränkte ich ein. Ich war tatsächlich zu vertrauensselig.
    Sie lachte kurz auf. Ihr Gesicht, ungepflegt und verschmutzt,
wurde plötzlich interessant; sie schien nicht dumm zu sein und
durchaus in der Lage, mich zu verstehen.
    »Warum lachst du?« fragte ich.
    »Deine Haut ist weiß wie der Sand«, sagte sie.
    »Sie wird braun werden wie deine«, sagte ich. »Ich
muß nur lange so liegen bleiben.«
    »Wenn du hier liegst, wird dein Lagerfeuer ausgehen,
Fremder.«
    »Das kann sein«, sagte ich. »Viel schlimmer ist
es, wenn kein Fleisch über dem Feuer hängt.«
    »Die Jagd ist die Arbeit der Jäger, nicht der Frauen.
Wir., wir zünden das Feuer an, braten und sammeln Beeren und
Wurzeln, bearbeiten die Felle und holen Wasser.«
    Ich nickte.
    »Sicher ist das richtig. Jeder hat seine Arbeit. Für
wen holst du das Wasser? Für das eigene Feuer?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf, und das lange schwarzbraune
Haar flog über die Schultern. Im Nakken hatte sie eine schwere
Entzündung, und die Hände waren mit Flecken und Brandwunden
übersät. Mein Pferd kam aus der Dämmerung des Waldes,
trabte langsam über
    Sand und Kies und blieb am Wasser stehen. Dann senkte der Tarpan
den Kopf und begann zu trinken.
    »Ich habe kein eigenes Feuer, Adlaan. Das Feuer meiner
Sippe. Ich warte noch, bis mich ein Jäger an sein Feuer ruft.«
    Katya war die typische Vertreterin der Gattung, wie sie vor
Jahrtausenden, ungezählten Jahrtausenden, auch auf ARKON Wasser
geholt haben mochte. Naiv, ehrlich, gleichzeitig raffiniert und von
entwaffnender Selbstverständlichkeit. Weder Konventionen noch
unzweckmäßige Sitten hatten sie verdorben.
    Ich stand auf und blieb vor ihr stehen. Sie war einen halben Kopf
kleiner als ich, und wenn jemals in ihrer Ahnenreihe ein Überlebender
von Atlantis gelebt hatte, dann hatten sich seine Spuren restlos
verwischt bis auf eine: Die Augen waren wachsam, flink und nicht ohne
Intelligenz. Katya würde eine gute Gefährtin am Feuer
abgeben.
    »Wie muß der Jäger sein, dem du an sein Feuer
folgst?« fragte ich lachend und nahm eine Haarsträhne
zwischen die Finger. Das Haar war fett und verklebt.
    »Groß, schlank, stark und klug. Und er muß viel
Fleisch bringen.«
    Ich würde sie zähmen und veredeln müssen, aber dies
konnte für uns beide nur Vorteile bringen.
    »Ich werde ein Ren bringen. Läßt du das Feuer
brennen in meiner Hütte?«
    »Wenn du willst, Adlaan?«
    »Ich will. Warum holst du das Wasser nicht von der Quelle,
sondern hier, vom Fluß?«
    »Das Flußwasser kommt aus einem anderen Tal. Es ist
viel gewandert, und daher ist es klug. Wer vom Flußwasser
trinkt, wird klug.«
    »Ich verstehe«, sagte ich. »Eine lange Reise
kann klug machen. Ich komme auch von einem anderen Tal, Katya. Ich
habe viel zu erzählen und viel zu lehren. Wirst du heute mein
Feuer anzünden?«
    Die Sprache der Barbaren war voller Symbole. Aber nicht anders war
es möglich in dieser Dunkelheit des Wissens: Überall
lauerten Geheimnisse auf die Menschen. Die ganze Natur war ein
einziges Geheimnis. Und dazu kam auch noch ein fremder Jäger,
dem die Wölfe gehörten und der auf Tieren ritt, die man
sonst zu Tode hetzte und briet.
    »Ich werde in deiner Hütte sein. Und ich warte auf
Fleisch.«
    »Ich werde genügend bringen«, sagte ich. »Und
jetzt - das Wasser wird warm auf deinen Schultern.«
    Sie drehte sich um, blieb noch einmal stehen und lächelte mir
zu, dann rannte sie hinein in den Wald und über den schmalen
Pfad hinauf zum Lager. Ich lag wieder auf dem Baumstamm und wälzte
meine Probleme.
    Eine Stunde später galoppierte ich davon, hinaus aus dem
Kessel. Ich ritt den Spuren einer Herde nach, setzte meine Waffe
zusammen und ließ von Asser vier Tiere aussondern, hetzen und
in meine Richtung treiben. Ich schoß sie mit jeweils einem
Schuß, ließ drei von ihnen liegen und lud eines auf das
Pferd. Als ich das Tier hochgewuchtet hatte, war ich am Ende meiner
Kräfte. Ich führte das Pferd in die Siedlung

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