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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fühlte die ersten Sonnenstrahlen und sah die
Fische, die ich aufscheuchte. Am unbewachsenen Ufer stand wachsam
Asser; mein Pferd äste am Waldrand. Es war alles wundervoll
still. Ich war ohne Hemd, nur mit Hose und Jacke, sattellos durch die
Siedlung geritten, den Pfad hinunter und bis zum Fluß. Meine
Muskeln wurden langsam geschmeidig, aber ich hatte einen wütenden
Hunger. Ich schwamm langsamer, tauchte auf und blieb am Ufer stehen.
Die Sonnenstrahlen begannen gerade die Umgebung zu erwärmen. Ich
stand da, drehte mich und ließ mich von der Sonne trocknen.
Dann schlüpfte ich in die kurze Hose aus einem Spezialstoff, der
saugfähig, dauerhaft und strapazierfähig war. Ich watete
durch das seichte Wasser am Ufer und streckte mich auf einem
angeschwemmten Baumstamm aus, der weiß und rindenlos hier lag.
Es tat gut, hier zu liegen - ich würde einen aufregenden Tag
haben.
    Die Vögel und die kleinen Tiere, die sich in der
unmittelbaren Nähe der Siedlung in den kleinen Wäldchen
befanden, hatten mich geweckt. In dem Augenblick, da die ersten
Sonnenstrahlen über den Talkessel zuckten, erwachte alles mit
einem Schlag: Stimmen, Geräusche, Feuer und Menschen. Vier Dinge
waren heute in meinem Plan enthalten.
    Ein Geräusch weckte mich aus einem leichten Schlaf. Ich
richtete mich auf und blickte mich um. Nach wie vor stand Asser vor
meinen Kleidungsstücken, der andere Wolf wachte neben meiner
Hütte.
    Es näherte sich jemand.
    Ich blieb ruhig liegen. Selbst Uroga würde es nicht wagen, in
Gegenwart eines wachsamen Wolfes mich zu überfallen, und ich
wußte, daß er mein Feind war. Jemand näherte sich
aus der Richtung der Siedlung; jetzt wurden die Schritte leiser, weil
die Nadelteppiche sie dämpften, dann knackte ein Ast.
Schließlich bemerkte ich die Bewegung Assers, dessen Kopf sich
drehte und dann erstarrte. Zwischen den Büschen mit den roten
Beeren trat ein Mädchen des Stammes heraus und ging, als es den
Wolf und das Kleiderbündel sah, schräg über den
Sandstreifen auf das Wasser zu.
    Sie sah mich nicht, obwohl ich nur zehn Meter entfernt auf dem
Stamm ausgestreckt lag.
    Sie hatte zwei leere Fellbehälter, die aus den Bälgen
erlegter Tiere hergestellt waren. Das Mädchen ging bis zum
Wasser, richtete sich auf und blickte sich lange um. Ich rührte
mich nicht, und sie entdeckte mich noch immer nicht. Vermutlich
unterschied sich die Farbe meiner Haut nicht von der des Baumstammes.
Das Mädchen, ich schätzte sie auf siebzehn Jahre, bückte
sich und ließ Wasser in die Felle laufen, zog dann die Sehnen
durch die Löcher und warf sich
    die prall gefüllten Behälter über die Schultern.
Dann ging sie in ihren Spuren über den Sand zurück. Etwas
an ihr begann mich zu interessieren.
    Ich pfiff grell und laut.
    Sie blieb stehen und spähte in meine Richtung.
    Ich richtete mich auf den Ellenbogen auf, hielt die Hand über
die Augen und rief:
    »Ich sehe dich. Jägerin!«
    Sie wandte sich zögernd um, entschloß sich dann und kam
näher.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, rief ich. »Wir
werden nicht miteinander kämpfen.«
    Sie schwieg und blieb einige Meter vor mir stehen.
    »Adlaan, der fremde Jäger«, sagte sie leise. »Der
Bruder des Wolfes.«
    Ich nickte.
    »Wie heißt du?« fragte ich nach einigen
Sekunden.
    Sie war jung und schlank. Schlanker als der Durchschnitt der
anderen Mädchen und Frauen des Stammes. Keine Schönheit,
aber irgendwie geschmeidig wie ein junges Tier und ebenso graziös.
Dunkelbraunes, schweres Haar hing bis fast zum Gürtel. Sie trug
eine Kette aus durchbohrten Knochen, ein helles Fell um die Hüften
und leichte Fellschuhe. Ihr Gesicht war schmal und hatte hoch
angesetzte Backenknochen. Die großen, fast goldfarbenen Augen
beunruhigten mich fast ein wenig.
    »Katya, Fremdling.«
    »Was bedeutet das?«
    Sie lächelte und entblößte zwei Reihen
schneeweißer Zähe.
    »Die-das-Feuer-brennen-läß t.«
    Ich lachte laut und setzte mich auf den Stamm, stellte meine
nackten Füße in den feuchten Sand, der langsam warm zu
werden begann. Das Mädchen war schmutzig und ungepflegt, und das
Haar war ebenso verfilzt wie das der anderen Männer und Frauen.
Ich versuchte, mir Katya auf den leuchtenden Straßen oder auf
den Terrassen von ARKON vorzustellen, gebadet, gepflegt und in
entsprechenden Kleidern. Die Vorstellung war, je länger ich
nachdachte, nicht absurd. Katya stand wartend vor mir, blickte auf
mich herunter und bohrte mit einem Fuß im Sand. Mit großem
Interesse schien sie den

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