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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Hütte und dem Ren sein.«
    »Warum?« fragte sie.
    »Weil es sonst kurz darauf stinkt. Und ich mag Gestank
nicht. Weder den verwesenden Fleisches noch den, der aus deinem Haar
kommt. Alles das werde ich ändern müssen. Und -ich werde es
ändern.«
    Katya blickte mich in grenzenlosem Erstaunen an; ich hatte in
einem scharfen Ton gesprochen, der eindeutig war. Ich war nicht
hierher gekommen, um die Zustände der Steinzeitmenschen zu
verschlechtern, sondern um sie zu verbessern. Wie weit das möglich
war, würde die Zukunft zeigen.
    »Los!« sagte ich, »hilf mit!«
    Sie begriff schnell. Wir zerrten das Ren ungefähr zwanzig
Meter weit nach Norden. Da meistens der Wind aus dem Westen kam,
wurde der Geruch nicht in die Hütte getragen.
    Dort arbeitete Katya mit großer Geschwindigkeit und sehr
geschickt an dem Tier weiter. Ich ging in die Hütte hinein,
löste die Geheimverschlüsse meiner Jacke und zog eines der
stählernen Wurfmesser aus dem Stiefelschaft. Ich nahm das
winzige Gerät, das Schall erzeugen konnte, und steckte den
Messergriff hinein. Ein Probedruck auf den Energieschalter bewies,
daß die Schneide unsichtbar zitterte; ein Vibromesser war
entstanden. Ich lief, das Messer in der Hand, in den Wald hinein.
Eine halbe Stunde später kam ich mit einem Bündel von
Hölzern zurück, jeweils einen oder einen halben Meter lang.
Ich stapelte sie an einer Ecke der Terrasse auf.
    Katya hatte vor dem Haus ein Feuer angezündet und sich zu
diesem Zweck ein glühendes Holzstück von einem der ständig
brennenden Feuer der Siedlung geholt. Die großen Fleischstücke
hingen, an dicken Ästen befestigt, über dem Feuer und
brieten.
    Anooa kam, während wir aßen. Die Mahlzeit war einfach,
aber geschmackreich und gesund: Rote und blaue Beeren, einige
Früchte, fetttriefendes Fleisch und kaltes Quellwasser, das
keinen langen Weg zurückgelegt hatte. Nach Anooa blieb Minuten
später ein anderer junger Jäger neben dem Feuer stehen und
sah uns zu.
    »Setze dich zu uns, Jäger«, sagte ich und winkte.
    »Er heißt Yaac«, sagte Anooa.
»Der-den-Fisch-speert.«
    Ich betrachtete ihn und wischte mir, als ich satt war, die Hände
am Moos ab und an der Hose. Von Stunde zu Stunde wurde ich immer
schmutziger, und ich mußte eine Möglichkeit erfinden, ohne
die Hilfsmittel der Kuppel mich säubern zu können. Mich und
zumindest noch Katya.
    »Ich habe dem Schamanen berichtet«, sagte ich und
griff nach dem Röhrenknochen, »wie man Wölfe zähmt,
damit sie mit euch jagen. Hat er es euch auch weitererzählt?«
    »Nicht uns«, sagte Anooa bedauernd und grinste. »Aber
den alten Jägern.«
    »Ihr wißt jedenfalls, wie es gemacht wird?«
    »Ja, Adlaan«, sagte Yaac. »Die alten Jäger
haben es uns erzählt.«
    »Ich werde euch jetzt etwas anderes zeigen«, sagte
ich. »Paßt auf, wie ich arbeite!«
    Ich stieß mit dem Fuß ein Scheit in die Glut, warf ein
Stück Fett dazu und hatte ein loderndes Feuer mit wenig Rauch.
Die Umgebung des Lagerfeuers wurde stark erhellt, und die Insekten
schwirrten in die Flammen und verbrannten. Ich säuberte den
langen Knochen zuerst, dann schrägte ich ihn an der Spitze ab
und veränderte am anderen Ende den Durchlaß. Schließlich
schnitt ich mit dem Messer in mühevoller Arbeit eine Reihe
Löcher in das stabförmige Instrument, ein weiterer
Einschnitt wurde nach der Spitze eingeschabt, dann verschloß
ich die Spitze mit einem Stück Holz, in das ich vorher eine
breite Rille geschnitzt hatte.
    »Habt ihr gesehen, wie es gemacht wird?« fragte ich.
    Anooa, Katya und Yaac nickten eifrig. Sie hatten mir schweigend
zugesehen.
    Ich legte einige Finger um das primitive Instrument, schloß
die Löcher mit den Fingerspitzen und setzte das Griffstück
an die Lippen. Dann blies ich vorsichtig hinein. Ein schriller Ton
wurde hörbar, der sich veränderte, als ich die Löcher
schloß und öffnete. Ich improvisierte etwas Ähnliches
wie eine alte arkonidische Melodie, die kein anderer Arkonide
wiedererkannt hätte. Für mich war es eine Erinnerung, aber
die Jäger erschraken.
    Ich setzte die Flöte ab.
    Die zwei Jäger und das Mädchen saßen da, ohne sich
zu rühren. Hinter ihnen sah ich die Schatten der Wölfe.
Asser stand wachsam in Sichtweite des Feuers, und Truc lief in weiten
Kreisen ständig um die Hütte. Sechs Augen beobachteten mich
voller Entsetzen, und dann schlug das Mädchen die Hände
vors Gesicht und verbarg ihren Kopf im Schoß.
    »Ihr habt Angst!« sagte ich. »Das ist kein
Zauber. Anooa - komm

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