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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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her!«
    Zögernd und unsicher stand der Jäger auf.
    »Setze dich hierher.« Ich deutete mit der Hand auf den
Platz neben mich.
    Er setzte sich und vermied es, mich anzusehen.
    »Ich blase meinen Atem hier hinein«, sagte ich und
deutete auf das Mundstück der Knochenflöte. »Diese
Löcher hier halte ich auf und zu, wie ich will, und wie es mir
gefällt. Dadurch hört man die Rufe des Nachtvogels. Hier..«
    Ich nahm seine Hände und legte sie um das Knochenstück,
dann führte ich das Mundstück an seine Lippen.
    »Ausatmen, Anooa!«
    Ein langgezogener, wimmernder Ton kam aus dem Schalloch. Die
anderen beiden Steinzeitmenschen zuckten zusammen und wollten
aufspringen. Dann rutschte ein Finger von einem der Tonlöcher,
der Ton veränderte sich, veränderte sich ein zweites Mal,
und binnen weniger Minuten brachte Anooa etwas wie eine
vorgeschichtliche Melodie fertig. Ich freute mich, und Anooa begriff
schnell, daß es kein Geisterzauber war.
    »Katya - du auch!«
    Sie sträubte sich eine Weile, aber ich zwang sie dazu, das
Musikinstrument zu benützen. Nach einigen Minuten verlor auch
sie die Scheu davor, und Yaac blieb nichts anderes übrig, als
auch die Flöte an die Lippen zu setzen. Als das Feuer fast
heruntergebrannt war, rissen sie sich unter Gelächter und hellen
Schreien die Flöte aus den Händen. Innerhalb eines Tages
hatte ich einer Siedlung zwei wichtige Erkenntnisse nähergebracht:
    Die Idee, den Wolf als Haustier und als Jagdgehilfe zu
domestizieren...
    Die Idee eines primitiven Musikinstrumentes...
    »Geht jetzt«, sagte ich und stand auf. »Diese
Knochenflöte, die Stimme des toten Rens, ist leicht
herzustellen. Ihr könnt versuchen, wenn ihr etwas Zeit habt,
eine ähnliche Flöte zu machen. Ich bin hier, wenn ihr
Fragen habt.«
    »Wir werden es den anderen jungen Jägern erzählen!«
versprach Yaac.
    Ich deutete nach Südosten.
    »Berichte ihnen, daß ich noch andere Dinge kann, die
ich euch lehren werde. Und - rufe die Männer und Frauen des
Stammes zusammen. Ich komme vor das Haus des Schamanen und werde euch
etwas zeigen.«
    »Was ist es?«
    Ich lachte hart auf.
    »Ich werde Feuer vom Himmel fallen lassen. Einen
schweigenden Blitz.«
    Sie rannten davon, zutiefst verwirrt, aber mit einigen
grundlegenden Einsichten im Herzen.
    Ich hatte noch Zeit, und eine meiner nächsten Erkenntnisse
war, Katya den Begriff der relativen Hygiene zu vermitteln. Ich
fürchtete, es mit Nachdruck tun zu müssen, und notfalls
auch mit Gewalt.
    ***
    Ich hatte nicht genau gewußt, was mich erwartete, aber ich
hatte mir denken können, daß mit geringen Hilfsmitteln das
Leben unter den Steinzeitbarbaren angenehmer werden konnte - und mein
weniges Gepäck war dementsprechend ausgewählt worden. Ich
nahm aus einer der flachen Taschen aus Fellimitat einen Ring aus
Terkonitstahl, der dreißig Zentimeter durchmaß und
zwischen dem in Falten wasserundurchlässiges Glasgewebe
befestigt war. Es wurde, wenn ich den Ring waagrecht hielt, ein Gefäß
daraus, in dem ich Flüssigkeiten oder auch feste Stoffe
transportieren konnte, und, was wichtiger wog, in dem Dinge gekocht
werden konnten. Drei
    solcher Ringe hatte ich bei mir; drei verschiedene Größen.
    »Katya!« rief ich.
    Sie kam herein und blieb zwischen Feuer und Hütteneingang
stehen.
    »Bringe viel Fett, Talg von einem Ren! Schnell. Und einen
Klumpen Salz!«
    »Wozu brauchst du den Talg, Adlaan?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich jage und erfinde - du gehorchst, bewachst das Feuer und
brätst! Schnell!«
    Sie ging widerwillig, aber sie entfernte sich den Pfad abwärts
durch die Dunkelheit. Ich öffnete eine der flachen Schachteln,
in denen pulverisiertes alkalisches Metall war. Dann steckte ich die
Elemente des Senders zusammen, stimmte die Uhr ab und funkte die
Sprengformel. In einer Viertelstunde würde die atomare Bombe
detonieren - drüben, im Südosten, auf der Insel, die dem
fuß ähnlichen Landstrich vorgelagert war. Was ich jetzt
tat, erforderte genaues Zeitgefühl. Bedächtig setzte ich
den schweren Kombinations-Energiestrahler zusammen. Er war so lang
wie mein Unterarm, besaß einen Lauf mit einer Führungsspirale
und eine Mündung, die trichterförmig auslief. Kleine runde
Abgasöffnungen durchbrachen die schwarzglänzende
Verkleidung. Ich setzte den Tank für die atomare Reaktionsmasse
ein, das hochkatalysierte Deuterium befand sich in dem schweren
Handgriff. Dann stellte ich die Energieabgabe auf Thermostrahl um.
Drückte ich den Auslöser, fuhr ein Strahl in

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