Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
stehen. Ich sah in seinen Augen das Feuer
des Hasses.
    »Uroga«, sagte ich halblaut. »Wenn du mir noch
ein einziges Mal näher kommst als eine Mannslänge, töte
ich dich auf der Stelle. Hast du das verstanden?«
    Katya erschrak vor meiner Stimme, und der Mund des Jägers war
ein schmaler Strich. Ich riß die Waffe hoch und rammte sie
zwischen seine Rippen. Truc warf sich herum und riß den Rachen
auf.
    »Hast du das verstanden?« fragte ich ein zweites Mal.
    Uroga nickte.
    »Gut«, sagte ich. »Damit du es nicht vergißt..«
    Ich schlug ihn mit zwei schnellen Dagor-Kantenschlägen zu
Boden. Dann sagte ich mit einer Stimme, die ich selbst kaum
wiedererkannte:
    »Truc - Asser.. greift ihn an den Beinen und schleppt ihn
hinunter. Laßt ihn vor der Hütte des Schamanen liegen.«
    Die Tiere gehorchten augenblicklich. Eine breite Bahn zeigte den
Weg, den die drei Körper nahmen. Durch die Büsche, über
Geröll und Steine und zwischen den Bäumen hindurch nach
    unten.
    Ich setzte mich auf die Terrasse und lehnte mich erschöpft
gegen den Pfosten. Seit achtundvierzig Stunden war ich hier in diesem
Talkessel oder in der Nähe, aber ich wußte, daß die
Kämpfe erst begannen. Ein wirres Kaleidoskop begann sich in
meinen Gedanken zu drehen und in fetzenhafte Prismen zu zerfallen:
Heimweh, Lust am Abenteuer, Abscheu vor der Unkultur, dem Gestank und
erlebter unmittelbarer Rohheit, das Schiff, die Bombe, die Jäger,
meine Versuche und diese Siedlung hier, meine Ausrüstung und der
irrwitzige Versuch, mit fünfzehn Steinzeitjägern zusammen
ein Raumschiff zu kapern., ich begann hysterisch zu lachen. Dann fiel
mein Blick auf Katya, die neben dem Feuer stand und mich schweigend
ansah. Ahnte sie, was in mir tobte? Ich wußte es nicht. Es war
auch völlig gleichgültig.
    »Komm her!« sagte ich.
    Sie verließ das Feuer und setzte sich neben mich, schlang
einen Arm um meine Brust und lehnte sich an meine Schulter. Sie stank
nach allem, wonach die Siedlung stank, aber von ihr drohte mir keine
Gefahr. Ihr Haar war verfilzt und ölig, aber die Berührung
entschädigte für vieles - nicht für alles.
    Über das Firmament, quer von Norden nach Süden, jagte
ein Meteor.
    Er glänzte auf, wurde heller und heller und langsamer:
    Das Raumschiff landete!
    ***
    Es war eine gelbe, schweflige Morgendämmerung. Die Sonne war
wie eine durchsichtige Medusa, die pulsierend am Strand lag und sich
verfärbte. Katya lächelte mich an; ihr Lächeln hatte
sich verändert seit gestern morgen am Fluß.
    »Heute mittag«, sagte sie wichtig. »Heute wird
es kommen, Adlaan.«
    Ich packte verschiedene Dinge in die Satteltaschen und grinste bei
der Vorstellung, wofür ich sie brauchen würde.
    »Was kommt, Katya?«
    Asser hatte mein Pferd herbeigezerrt. Das Serum hatte
nachgelassen, und der Hengst bäumte sich auf, riß den Kopf
herum und wollte nach den Seiten ausbrechen.
    »Die Sonne ist hochträchtig, Adlaan. Sie wird sich
entladen. Nach Mittag.«
    Ich nickte und legte den dünnen Sattel auf. Der Hengst keilte
aus und hätte mich um ein Haar getroffen. Ich riß scharf
am Zügel und schlug ihn auf die Nase. Dann ging ich zum Feuer
und sah nach, was sich in dem Kochgerät befand, und ich lachte
wieder.
    Fett mit einem hohen Anteil an Stearinsäure hatte sich mit
dem Kali verbunden; durch Kochen mit der alkalischen Lauge und durch
Ausfällen mit dem aufgeweichten Klumpen Kochsalz hatte ich eine
runde, gelblichweiße Scheibe echter Seife gewonnen. Ich schnitt
mit meinem nachgeahmten Steinmesser ein dreieckiges Stück heraus
und wickelte es in ein großes Blatt. Dann winkte ich Katya.
    »Hinauf, Mädchen!« sagte ich.
    Sie lachte unsicher und schien sich noch immer vor allem zu
fürchten, das mich umgab. Ich stellte ihren Fuß in den
Steigbügel und faßte den Zügel fester, packte sie um
die Hüften und stemmte sie hoch. Das Pferd scheute erneut, und
ich mußte es halten. Dann schwang ich mich hinauf und warf die
Satteltaschen über meine Schultern. Katya trug meinen Bogen und
den Köcher.
    »Asser - du kommst mit mir!«
    Der mächtige schwarze Wolf lief vor uns her.
    »Truc! Du bleibst bei der Hütte. Bewache sie.«
    Wir ritten hinunter zum Fluß. Wir hatten gegessen, Braten
und einige gesammelte Körner einer mir unbekannten Graspflanze,
Beeren und Wasser. Ich war ausgeschlafen, und die Aussicht, heute
abend fünfzehn jungen, lernbegierigen Jägern zu zeigen, wie
sie mit mir laufen und jagen würden, erzeugte eine Hochstimmung,
der ich mich auslieferte. Am

Weitere Kostenlose Bücher