Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Tafel
war, wenigstens für eine gewisse Zeit, anzuwenden. Sie sah
folgendermaßen aus:
    Ich deutete auf das andere Bild, das die gleiche Symbolfolge trug.
    »Was bedeutet dieses Bild, Jäger?«
    Sie versuchten sich mit der Deutung. Schließlich faßte
Katya neben mir zusammen und erklärte - während die Jäger
sich weigerten zu glauben, daß ein Mädchen die Schrift
lösen konnte -, was sie sah.
    »Folge dem Weg nach Sonnenaufgang. Dort ist ein Berg mit
Nadelbäumen. Dahinter gibt es einen See mit vielen Fischen und
viele Rene.«
    »Richtig!« rief ich begeistert.
    Wir gingen noch einmal die einzelnen Figuren durch und merkten sie
uns auf diese Weise. Wenn auch nicht jeder Jäger zu einem
vollendeten Kartenzeichner wurde, aber die Idee der Zeichnung als
Mitteilung an einen anderen war in ihren Hirnen verankert.
    Ich stand auf, warf die Waffe an dem dünnen Riemen über
die Schulter und nahm das Funkgerät in die Hand.
    »Wir stellen Wachen aus. Versucht zu schlafen - morgen
werden wir kämpfen müssen. Und ich rufe jetzt die
fliegenden Jäger.«
    Ich nahm die Hand Katyas und zog sie mit mir, hinaus auf den
schrägen Hang, wo die schwarzen Wölfe über unsere
Sicherheit wachten. Die schräge Klippe ragte gegen den Himmel
und neigte sich, als wolle sie uns zermalmen, über das Tal. Die
Sterne standen unbewegt in der Dunkelheit über uns, und eine
schmale Mondsichel hing in Richtung Mittagssonne. Weit unten in der
Schlucht sah ich einen Moment Asser, der ruhelos mit rotleuchtenden
Augen über den Sandkreis rannte. Katya klammerte sich an meinen
Arm. Sie schien panische Angst zu haben.
    »Was ist los?« fragte ich und zog die wippende Antenne
aus dem Gerät. Eine winzige rote Lampe glühte auf, und ein
mattes Knacken im kleinen Lautsprecher bewies, daß das Gerät
arbeitete.
    »Sind die fliegenden Jäger stark?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht sind sie auch Freunde
von uns«, sagte ich vage. Dann überlegte ich, was ich
funken sollte, lächelte grimmig und drückte den Sendeknopf.
    Richtig überlegt, wisperte mein Extrasinn.
    Das Gerät rauschte leise. Ich bedeutete Katya, nicht zu
sprechen und sagte monoton und pausenlos:
    »Kleiner Jäger an großen Vogel., bitte kommen.,
kleiner Jäger an großen Vogel., bitten kommen..«
    Ich verwendete die Sprache meiner barbarischen Jäger.
    Es dauerte rund fünf Minuten lang. Ich wiederholte die Worte
des Anrufs geduldig immer und immer wieder. Endlich, nachdem meine
Nervenanspannung auf ein beinahe unerträgliches Maß
geklettert war, hörte das Rauschen der Statik auf. Eine kehlige,
unverständliche Stimme antwortete in einem Idiom, das ich nicht
kannte. Es war eine helle, aufgeregte Stimme, die pausenlos und sehr
schnell Vokale aneinanderreihte. Es klang wie eine Tierstimme. Ich
wartete einige Sekunden, dann sagte ich:
    »Jäger an großen Vogel. Ich habe die Bombe
gezündet und warte hier auf das Erscheinen des Beibootes. Ich
warte schon seit einigen Jahren.«
    Ich mußte ihnen Gelegenheit geben, mich einpeilen zu können.
Während ich der unverständlichen Stimme lauschte,
betrachtete ich gedankenverloren Katya, die neben mir an einem Baum
lehnte. Ich erkannte sie undeutlich im Sternenlicht und dem
Widerschein des Lagerfeuers, das gerade noch bis hierher leuchtete.
    Sie hatte sich in den wenigen Tagen verändert.
    Ihr Haar, pausenlos mit einem der primitiven Kämme
bearbeitet, glänzte seidenweich, und die Gesichtshaut war
frisch, ohne Wunden und sehr sauber. Katya ging kaum an einer Quelle
vorbei, ohne sich zu waschen. Das Lederband, das ich ihr geschenkt
hatte, war noch sauber, und sie trug über den Schultern eine
Jacke aus dünnem Leder, von dem in mühevoller Arbeit die
Haare entfernt worden waren. Kreuznähte aus weißen
Tiersehnen wirkten sogar dekorativ.
    »Landet morgen früh hier im Kessel, meine unbekannten
Freunde«, sagte ich in das winzige Mikrophon und lachte kurz.
»So oder so - wir werden euch einen guten Empfang bereiten!«
    Dann schaltete ich ab.
    Außerhalb des Kessels begann schaurig ein echter Wolf zu
heulen. Es klang, als würde er jemanden suchen. Und nach wenigen
Sekunden antwortete ein anderer.
    »Deine Brüder, Atlan!« flüsterte Katya.
    Die lange Hose war nach meinen Anweisungen entstanden. Auch sie
bestand aus dünnem Fell, wurde von einem breiten Gürtel
gehalten, mit einer hölzernen Schließe und einem Dorn aus
bearbeitetem Knochen. Die neuen Fellschuhe des Mädchens waren
nicht einfach Stücke, die mit Sehnen um den Fuß

Weitere Kostenlose Bücher