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PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe

Titel: PR TB 056 Bruder Der Stahlernen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schweren Jacke, die inzwischen die Spuren von
einigen Tagen in dieser erbarmungslosen Natur zeigte, holte die Teile
des Funkgerätes heraus und setzte sie zusammen. Ich stellte auf
der Gleitskala einundzwanzig Hundertstel eines Meters ein, das waren
die 1420 Millionen Schwingungen des interstellaren Wasserstoffes.
Jedes Schiff mußte in der Lage sein, diese Frequenz zu
empfangen. Dann war ich mit meinen Vorbereitungen fertig. Es gab
keine Möglichkeit, in die Nähe des Landeplatzes zu kommen,
der ungewiß, aber irgendwo in der Nähe des Explosionsortes
war, also mußte ich versuchen, ein Beiboot zu isolieren. Waren
es Wesen, die die arkonidische Kultur kannten, war es leicht - ich
brauchte mich nur zu zeigen und mit ihnen zu sprechen. Waren es
Feinde, würde der Kampf, oder wenigstens ein Teil des Kampfes,
morgen hier in diesem Kessel stattfinden. Steinzeitliche Kampftechnik
gegen eine hochzivilisierte Sternenrasse. Ich lachte leise.
    Keine Zweifel! Du hast alle Chancen, sagte mein Extrasinn in
kalter Logik.
    »Und heute zeige ich euch etwas, das mehr wert ist als alles
andere, was ich euch gelehrt habe«, sagte ich, als das
Schweigen nach Gards Erzählung zu beängstigend geworden
war. Ich nahm einen Klumpen Lehm, den ich auf meinem Erkundungsmarsch
gefunden hatte.
    »Was ist es, Adlaan?« fragte Anooa und kroch näher.
    »Ich zeige euch, wie man miteinander reden kann, ohne den
Mund zu bewegen.«
    Die Höhle schien zu beben von dem Gelächter der Jäger.
Ich grinste und knetete den Lehm glatt. Dann strich ich ihn in Form
von zwei flachen Ziegeln in der Nähe des Feuers, schnitt mit dem
Messer die Kanten glatt und säuberte meine Hände. Vor uns
lagen jetzt zwei glatte Flächen, die geradezu herausforderten,
Zeichen einzuritzen. Ich nahm das Messer wie einen Schreibstift in
die Hand.
    »Yaac! Du willst deinem Freund sagen: >Hier, gegen
Sonnenaufgang, gibt es viele Fische!< Dieser Freund kann dich
nicht hören, aber du weißt, daß er auf deiner Spur
folgt. Wie sagst du ihm, was du weißt?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Die Jäger rückten dichter auf. Ich war von einem Kreis
von Gesichtern umgeben, die fasziniert auf meine Lippen und auf die
Finger starrten.
    »Du zeichnest einen Fisch. Hier.. in den Sand.«
    Ungeschickt ritzte Anooa ein Oval in den Sand, das durch einen
Strich in zwei Halbellipsen geteilt wurde. In einer der geometrischen
Formen wurde mit einem Fingerdruck ein Auge gestochen, am anderen
Ende des Ovals setzte Yaac, um seinem Freund zu helfen, ein Dreieck
an, mit der Spitze zum Oval. Sie beobachteten gut, die primitiven
Barbaren.
    »Gut«, sagte ich. »Was bedeutet >viele
Fische    Sie zeichneten hintereinander eine Reihe von Fischen. Ich lachte
laut und schüttelte den Kopf.
    »Viele Finger, viele Fische!« sagte ich. Ich machte
Striche neben den Fisch. Einen, zwei.. vier
    nebeneinander.
    »Fünf!« sagte ich und, strich die vier Striche
schräg durch.
    Die Jäger murmelten überrascht.
    »Was bedeutet das Bild?« fragte ich Katya, die auf
meiner Schulter gestützt die Zeichnungen betrachtete.
    »Viele Fische.«
    »Gut. Ihr wißt es alle?«
    Ich zeichnete einen Kreis. »Sonne!« sagte ich. Er
erhielt einen Pfeil, der nach oben deutete. »Sonne wandert nach
oben. Was heißt das, N'Gomee?«
    »Sonnenaufgang. Die Richtung, in der wir geritten sind.«
    Der Jäger hatte blitzschnell begriffen. Ich hoffte, daß
es mir gelungen war, den Begriff des Denkens einzupflanzen. Ich
zeichnete einen weiteren Kreis, der einen Pfeil nach unten hatte.
    »Sonnenuntergang. Wir kamen dorther!« sagte Chee.
    Wir arbeiteten hintereinander zwölf verschiedene Symbole aus.
    Vogel, Höhle, Weg, Fluß, See, die vier Richtungen, Ren,
Fisch, Laubbaum. Sie waren noch nicht ausreichend. Aber die
Bildsymbole waren eindeutig.
    Es kamen dazu: Nadelbaum, Berg, Mann, Weib.
    Dann ritzte ich in eine der Lehmtafeln ein Bild ein. Als ich damit
fertig war, mußte ich die Jäger förmlich abwehren,
die ihre Augen auf den Linien und den Punkten fixierten und sich
gegenseitig anstießen, um besser sehen zu können. Das Bild
wiederholte ich auf der anderen Tafel. Ich preßte vorsichtig
unter der sorgfältigen Zeichnung ein Rindenstück hindurch
und schob das Bild aus Lehm ins Feuer.
    »Vorsicht!« sagte ich. »Viel Holz, große
Hitze.. aber nicht berühren.«
    Der Sand auf der Rinde bildete ein Polster. Später, als die
Flammen die Rinde gefressen hatten, rutschte die Bildtafel schräg.
Die Glut würde den Lehm wie Ton dauerhaft brennen, und die

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