PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
die Öffentlichkeit hat nie etwas
davon erfahren.«
»Wie hieß der Held, der die Vermittlung zuwege
brachte?« fragte Hatty.
»Guy Nelson«, erklärte der Blue. »Die
Kreaturen der Ehrerbietung und Weisheit mögen ihm ein langes
Leben schenken. Er ist ein mächtiger Raumadmiral und ein Genie.
Ohne ihn wäre Latos unfrei, und vielleicht hätte es
zwischen Latos und Last Port sogar Krieg gegeben.«
»Nelson...?« echote Franklin verblüfft. Er rief
sich das Bild des unrasierten, trinkfreudigen Raumkapitäns ins
Gedächtnis und versuchte sich vorzustellen, wie dieser Mann
einen galaktischen Schachzug durchführte, der kaum einem Perry
Rhodan gelungen wäre.
»Meinen Sie wirklich den Raumkapitän Guy Nelson mit
seinem Schiff H.B.M. und diesem verrückten Roboter George . . .
?«
»Die weise Kreatur der Wahrheit ist mein Zeuge, daß
ich nicht gelogen habe«, erwiderte Yilyüp gekränkt.
»Der Ruhm Nelsons wird ewig in der Erinnerung meines Volkes
fortleben. Tausende Kinder wurden bereits nach ihm benannt, und
unsere Raumschiffe tragen hinter dem Namen alle den Zusatz >dem
großen Nelson geweiht<.«
Franklin Kendall verbiß sich ein Grinsen. Anscheinend meinte
der Blue es völlig ernst. Demnach hatte Guy Nelson tatsächlich
eine gute Tat vollbracht. Möglicherweise täuschte das
Äußere des Raumkapitäns über seine wahren
Qualitäten hinweg. Er n-.h m sich vor, etwas mehr über den
Mann in Erfahrung zu bringen.
»jchon gut«, sagte er. »Niemand zweifelt an
deinen Worten, Hagaar Yilyüp. Wir waren nur überrascht. Guy
Nelson ist offenbar ein sehr bescheidener Mensch, denn er hat zu mir
nicht über seine Taten gesprochen, als wir uns trafen.«
»Sie haben ihn getroffen?« fragte der Blue. »Wann?«
»Vor wenigen Stunden«, erwiderte Kendall. »Sein
Schiff steht im Notaufnahmehangar. Er mußte in die Bordklinik
gebracht werden und wird behandelt. Wahrscheinlich bleibt er bis Last
Port bei uns!«
»Sie müssen unbedingt ein Zusammentreffen zwischen ihm
und mir arrangieren!« flehte der Blue ihn an. »Sicher
läßt sich das regeln.«
»Ich glaube, es wird sich nicht vermeiden lassen«,
murmelte Franklin, der sich nicht besonders wohl fühlte bei dem
Gedanken an ein Freudenfest mit Raumkapitän Nelson und den
Blues. Er ahnte, wie ein solches Fest ausgehen würde.
Drei Tage später landete die RUDOLF VIRCHOW auf Last Port. Da
die Passagiere der H.B.M. und die Bhie keine Patienten mehr waren,
hatten Franklin Kendall und Eddie Burke für diesen Tag Urlaub
erhalten. Es war der erste Urlaubstag seit dem Abflug aus dem
Marsorbit.
Die Freude der beiden Männer war groß, als sie
erfuhren, daß ihre Kameraden von der Raumakademie ebenfalls
freibekommen hatten.
Sie trafen sich auf dem. großen Raumlandefeld des Planeten,
dem einzigen, den es hier überhaupt gab. Er lag auf einer Insel,
die das genaue Gegenstück zur terranischen Insel Island war —
wie überhaupt Last Port eine zweite Erde zu sein schien.
Ein einziger Gleiter war zur Begrüßung erschienen. Der
Mann, der ihm entstieg, mußte etwa hundertfünfzig Jahre
alt sein. Verschiedene kleine Anzeichen deuteten darauf hin. Dennoch
wirkte er imponierend mit seiner Größe von mindestens 1,90
Metern, seinem mächtigen kahlen Schädel und den
ungewöhnlich großen Händen.
Nachdem er Guy Nelson durch eine Umarmung und Wangenküsse
begrüßt hatte, stellte der Raumkapitän ihn vor.
»Das, meine Herren Raumkadetten, ist Semjon Kotranow, der
gewählte Repräsentant von Last Port, der Welt der
Veteranenl«
Kotranow schüttelte die Hände der »Söhne des
Lichts«.
»Ich finde es nett von euch, Jungs, daß ihr unsere
Welt besucht.« Seine Stimme dröhnte laut über das
Raumfeld. »Wie lange wollt ihr denn bleiben, heh?«
»So lange wie die VIRCHOW, Väterchen«, antwortete
Roger Garfield. »Und die bleibt leider nur zwei Tage hier,
soviel ich weiß.«
»Oh, das reicht aus!« brüllte Kotranow
begeistert. »Im Laufe der nächsten Stunden werden die
anderen Einwohner hier erscheinen. Sie freuen sich über jede
Abwechslung.«
Raumkapitän Nelson ruckte zusammen, als von der Bodenschleuse
der ausgeschleusten H.B.M. sein Name gerufen wurde. Mabel tauchte
auf; sie stand auf einer Antigravplattform, die langsam
heranschwebte.
»Guy, du mußt unbedingt Triebwerk III-C reparieren!«
rief sie energisch. »Du weißt, die Düsenfeldprojektoren
sind durchgeschmort.«
»Ich komme gleich!« rief Guy zurück. »Aber
erst muß ich noch ein wichtiges diplomatisches Gespräch
mit
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