PR TB 057 Kreuzfahrt Durch Die Galaxis
Absolvierung eines zehnstündigen
Hypnokurses. Ich erwarte selbstverständlich von Ihnen, daß
Sie sich vorbildlich benehmen und ihren wahren Beruf nicht
versehentlich preisgeben. Ist das klar?«
Kendall nahm Haltung an.
»Jawohl, Sir! Sie können sich auf uns verlassen!«
Erik Landau grinste.
»Das will ich stark hoffen, Kendall. Sie sind mir für
alles verantwortlich, was bei Makonar geschieht oder unterlassen
wird!«
Er wandte sich brüsk um und stapfte über den Plattenweg
zwischen Buschgruppen und blühenden Stauden zurück.
Akul Akiwa lächelte breit und trat näher. Er zog sich
einen Stuhl heran und sagte:
»Im Grunde genommen war es für mich selbstverständlich,
Sie nicht als Raumkadetten auszugeben. Schließlich kenne ich
das glatte Parkett der arkonidischen Diplomatie, und ich kenne auch
die krankhafte Intrigensucht und das idiotische Mißtrauen euch
Terranern gegenüber. Wenn ich Gelegenheit gehabt hätte, dem
Kommandanten die Einladung selbst zu überbringen, wären
Ihnen einige Unannehmlichkeiten erspart geblieben. Aber woher sollte
ich wissen, daß Makonar so prompt und so positiv reagiert.«
»Auf jeden Fall danke ich Ihnen«, erklärte
Franklin Kendall.
Der Biologe wehrte verlegen ab.
»Danken Sie mir nicht zu früh. Ich habe Erkundigungen
über Makonar eingezogen. Er wird als der heimliche Imperator
Arkons bezeichnet. Sein Einfluß in der arkonidischen Polizei
und Raum
flotte scheint sehr groß zu sein, und er kennt keine
Rücksichten, wenn es darum geht, Widersacher auszuschalten.«
»Ein Mann, der Arkons Größe wiederherstellen
wird, muß sicher hart sein«, meinte Kendall.
»Außerdem kann er uns kaum als seine Widersacher
betrachten«, bemerkte Noowee Logan.
»Das mag alles richtig sein«, sagte Akiwa bedächtig.
»Dennoch sollten Sie sich vorsehen. Mehr kann ich nicht sagen.«
»Warum kommen Sie nicht einfach mit?« fragte Eddie
Burke.
»Das wäre ein Fehler. Es genügt schon, daß
ich, ein Ära, mich für einige Terraner verwandt habe. Wenn
ich Sie begleiten würde, riefe das den Argwohn Makonars hervor.
Er käme dann vielleicht zu Schlüssen, die Ihnen gefährlich
werden könnten.«
Akul Akiwa erhob sich und neigte den Kopf.
»Entschuldigen Sie mich nun bitte. Ich muß zurück
in die Extremklinik und für morgen eine biologische
Demonstration vorbereiten.«
Die fünf Raumkadetten trugen blaue Kombinationen mit den
Symbolen von Volontären, als sie die RUDOLF VIRCHOW verließen.
Lyra Ben Kanaan begleitete sie, denn die Einladung Makonars hatte
auch für sie gegolten. Im Unterschied zu den jungen Männern
ging sie jedoch in ihrer normalen Freizeitkombination.
Franklins Herz schlug bis zum Hals, als der Robotg!e ; ter
sie zur NEU-ARKON brachte. Er war gespannt auf die Begegnung mit
einem aktiven Arkoniden, und er freute sich auf das Gespräch,
von dem er Aufschlüsse über die Zukunft Arkons erwartete.
Ein Adjudant erwartete sie in der Bodenschleuse des riesigen
Schiffes. Er trug eine goldglitzernde Phantasieuniform und trat den
Terranern mit jener Arroganz entgegen, wie sie die Arkoniden von
jeher Angehörigen anderer Rassen entgegengebracht hatten.
Die Raumkadetten störten sich nicht daran. Ihr Dienst auf der
RUDOLF VIRCHOW hatte sie an den Umgang mit Extrater-restriern
aller möglichen Mentalitäten gewöhnt.
Der Adjutant führte sie zum Deck, in dem auch die
Kommandozentrale untergebracht war. Unterwegs begegneten ihnen nur
wenige Besatzungsangehörige, und das waren anscheinend keine
reinblütigen Arkoniden; gewisse äußerliche Merkmale
wiesen darauf hin.
Vor einer von zwei Kampfrobotern bewachten breiten Tür sprang
der Adjutant vom Transportband. Die Raumkadetten folgten ihm. Kendall
schmunzelte, als die Roboter ihre schweren Strahlwaffen
präsentierten. Dieses Zeremoniell war offenbar bei allen
humanoiden Intelligenzen der Galaxis unvermeidlich.
Der Adjutant sprach einige schnelle Sätze in arkonidischer
Sprache in ein Mikrophongitter neben der Tür. Daraufhin glitt
der starkwandige Verschluß in die Decke.
Sie durchquerten einen geräumigen Vorraum, in dem wiederum
zwei Kampfroboter standen. Blankpolierte Raumschiffsmodelle schwebten
an Fesselfeldern frei unter der Decke. Die Wände waren mit
dreidimensionalen Videoplastiken martialisch dreinschauender
Arkoniden in Admiralsuniformen verziert; vielleicht handelte es sich
um die Ahnengalerie Makonars.
Endlich öffnete sich die gegenüberliegende Tür. Ein
prunkvoll ausgestatteter Wohnraum wurde sichtbar.
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