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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Truppen zerbrochen war und die
Ritter des Königs den Ort des Zweikampfes ungehindert erreichen
konnten, nicht der geringste Zweifel an Tullis Sieg mehr bestanden.
    Hiro war vom ersten Augenblick an fest entschlossen gewesen, dem
Herzog ohne Rücksicht auf Kosten zur Seite zu stehen. Der
Entschluß resultierte keineswegs aus uneigennützigen
Motiven. Er brauchte den Herzog in vier Monaten, wenn die Stimmen zur
Wahl des Königs geworfen wurden. Er brauchte ihn und so viele
von den ihm Untertanen Fürsten, Grafen und Rittern, wie Tulli
nur dazu überreden konnte, in seinem Sinne zu stimmen.
    Jetzt auf einmal war er seiner Sache nicht mehr sicher.
    Er fragte sich zum Beispiel, warum Tulli ihn nicht selbst um Hilfe
gebeten hatte. Gewiß, Bao-Nai wußte, daß ihr Vater
eine Reihe von Boten nach Maro-Noe abgeschickt hatte - fünf mit
Gleitern, und, als offenbar wurde, daß dieses gescheitert
waren, weitere fünf zu Pa-Anu. Auch sie waren offenbar vom
Gegner aufgehalten worden. Aber eine Zahl von zehn Boten schien der
Größe der Gefahr, in der Tulli angeblich schwebte, kaum
angemessen. Er hätte eintausend Leute ausschicken

    können, ohne seine Mannschaft ernstlich zu schwächen,
und einer von tausend Männern hätte sich bestimmt durch die
feindlichen Linien schleichen und die Hauptstadt erreichen können.
    Also wußte Tulli einen besseren Weg, die Gefahr zu
beseitigen.
    Bao-Nai hatte andeutungsweise von dem Mann mit der Wunderwaffe
gesprochen. Sie wußte auch jetzt noch nicht mehr. Der
offizielle Empfang hatte noch nicht stattgefunden, und der Herzog
liebte es nicht, wenn Mitglieder seines Hauses mit Gästen
gesellschaftlichen Kontakt aufnahmen, bevor sie offiziell als Gäste
des herzoglichen Haushalts aufgenommen und vorgeführtworden
waren.
    Hiro fragte sich, woher der Mann mit der Wunderwaffe kam
    - woher er über Tullis Notlage wußte und was ihn dazu
veranlaßte, sein Gewicht auf Tullis Seite der Waage zu werfen.
    Der König ließ nicht außer acht, daß es auf
An'An drei politische Denkrichtung gab. Die Unisten machten kein Hehl
daraus, daß sie ihn haßten und ihn lieber heute als
morgen vom Thron gestoßen hätten. Die Bündler dagegen
hatten sich bislang loyal gezeigt. Hiro vermutete, daß ihre
Loyalität aus der Erkenntnis herrührte, daß keine der
imperiumsfreundlichen Parteien alleine auf sich gestellt dem Druck
der Unisten auf die Dauer standhalten könne. Die beiden
Fraktionen empfanden keinerlei angeborene Liebe füreinander.
Ihre Koalition war ein Resultat politischer Notwendigkeit, und sobald
die Notwendigkeit entfiel, würde auch das Bündnis aufhören
zu existieren. Von diesem Augenblick an würden auch die Bündler
Feinde des liberalen Königs sein.
    War der Augenblick gekommen? War der Mann, der dem Herzog Tulli
auf so geheimnisvolle Art zu Hilfe kam, ein Bündler? Hatte es in
der jüngsten Vergangenheit ein Ereignis gegeben, das die
Position der Bündler veränderte und ihnen Vertrauen gab,
sie könnten die nächste Königswahl im Alleingang
gewinnen?
    Der Herzog selbst spielte in Hiros Überlegungen eine
Schlüsselrolle. Tulli hielt sich selten in der Hauptstadt auf.
Vom Anfang der zehnjährigen Wahlperiode an war Tulli derjenige
Herzog gewesen, der in Maro-Noe am seltensten auftauchte. Selbst
Hiros geschworene Feinde baten öfter um eine Audienz als Tulli.
Hiro hatte keine Gelegenheit gehabt, den Herzog kennenzulernen. Mehr
als das. Er hatte - aus geheimen Unterlagen, in die nur er Einsicht
nehmen konnte - Grund zu glauben, daß Tulli ein Mann war, der
seinen Mantel nach dem Wind hängte. Der Verdacht, daß der
Herzog auf dem besten Wege war, zu den Bündlern überzugehen
und sein Geschick mit dem ihren auf Gedeih und Verderb zu vereinen,
war also zumindest anhand der Unterlagen, die der König besaß,
keineswegs abwegig.
    Es war Jahre her, seitdem Hiro des Herzogs Tochter zum erstenmal
zu Gesicht bekommen hatte. Er hatte Zuneigung gefaßt, und sie
war erwidert worden. Alleine die Tatsache, daß er sich der
politischen Orientierung ihres Vaters nicht sicher war, hatte ihn
bislang dazu bewogen, seine Verbindung mit Nai geheimzuhalten - ein
Grund, den er ihr vergeblich zu erklären versucht hatte, ohne
daß jedoch der Mangel an Verständnis die Innigkeit ihres
Verhältnisses getrübt hätte.
    Es war Zeit, überlegte Hiro, in jeder Hinsicht reinen Tisch
zu schaffen.
    Die Zeit des Versteckspielens war vorüber.
    Es ging um die Krone selbst. Er mußte wissen, was gespielt
wurde, sonst verlor er das

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