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PR TB 061 Der Planetenkönig

PR TB 061 Der Planetenkönig

Titel: PR TB 061 Der Planetenkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Spiel. Der geradeste Weg erschien im
Augenblick der praktischste.
    Er bat Nai, ihn ungesehen zu den Gemächern des Mannes zu
bringen, der dem Herzog mit Hilfe seiner Wunderwaffe aus der Patsche
helfen wollte.
    Stoke hatte sich niedergelegt. Er hatte Kai-Lo unmißverständlich
klargemacht, daß er im Laufe der nächsten drei Stunden
nicht gestört werden wolle, und gedachte, die Zeit zu nutzen, um
mit seinen Gedanken ins reine zu kommen.

    Zwei Stunden lang ging alles gut. Dann öffnete sich
plötzlich, ohne daß zuvor angeklopft worden war, die Tür,
und Bao-Nai trat ein. Stoke erhob sich. Er hatte ein paar Worte auf
der Zunge, die höflich, aber bestimmt zum Ausdruck bringen
würden, daß er selbst von der Tochter des Herzogs, und
mochte sie auch noch so schön sein, nicht unangemeldet gestört
werden wolle. Aber die Worte wurden nie gesprochen. Ein Mann erschien
unmittelbar hinter der Prinzessin in der Türöffnung, und
Stoke erkannte ihn sofort. Er hatte sein Gesicht auf mehr als
eintausend Bildern gesehen, bevor er zu diesem Unternehmen aufbrach.
    Hiro, König von An'An.
    Stoke hatte Mühe, seine Überraschung zu verbergen. Er
war gewohnt, selbst den merkwürdigsten Situationen kühl zu
begegnen; aber das zentrale Objekt seiner Sorge gerade hier, wo er es
am wenigsten erwartete, in Erscheinung treten zu sehen, beanspruchte
seine Fähigkeit der absoluten Beherrschung bis zur Reißgrenze.
    Er blieb stehen. Hiro trat an Bao-Nai vorbei. Die Prinzessin
blickte zu beiden Seiten den Gang entlang. Es war offenbar, daß
sie Wert darauf legte, nicht gesehen zu werden, wodurch der
unerwartete Besuch für Stoke einen noch geheimnisvolleren
Anstrich erhielt. Nai trat in den Gang zurück und schickte sich
an, die Tür zu schließen, nachdem sie Hiro hastig
zugeflüstert hatte:
    »In einer halben Stunde wird der Palast von Leuten wimmeln,
Beeile dich!«
    Stoke stand noch immer starr und stumm, als Hiro sich von dem
mächtigen Tisch in der Mitte des Zimmers einen Stuhl herbeizog
und sich darauf niederließ. Er musterte sein Gegenüber
vorn Scheitel bis zur Sohle. Dann sagte er mit schwer zu deutendem
Lächeln:
    »Sie also sind der Mann, der dem Herzog von Tulli
eigenhändig und ohne Hilfe aus der Patsche helfen will.«
    Er sprach Anitisch. Stoke trug noch immer das Gewand des
Zweikämpfers. Hiro hatte keinen Grund, ihn für einen
Fremden zu halten.
    »Ja«, antwortete Stoke. »Ich glaube, so könnte
man es ausdrücken.«
    Hiros Brauen formten sich zu zwei drohenden Bögen über
zornig blickenden Augen.
    »Sie kennen mich. Sie wissen, welche Anrede mir zusteht.«
Stoke grinste.
    »Jemand, der sich am Arm einer Frau unangemeldet in mein
Gemach schleicht, wird angeredet, wie es mir paßt.«
    Hiro war bereit aufzubrausen. Im letzten Augenblick beherrschte er
sich.
    »Schön«, resignierte er. »Sie haben die
Oberhand. Sie haben vorderhand das Recht, Ihren König zu
verleugnen. Ich ... «
    »Sie sind nicht mein König«, versetzte Stoke
ungerührt. Hiro winkte ab.
    »Das können Sie halten, wie Sie wollen«,
antwortete er. »Wenn die Bündler mich aufeinmal nicht
mehrfür Ihren König halten ... «
    »Ich bin weder Bündler, noch Liberaler, noch sonst
irgendwas«, unterbrach ihn Stoke zum zweitenmal. »Mein
Interesse ist völlig objektiv und unabhängig von der
anitischen Parteipolitik.«
    Hiro musterte ihn verblüfft. Es schien ihm zum erstenmal
aufzugehen, daß Stoke, obwohl in anitische Tracht gekleidet,
keinen einzigen anitischen Zug aufwies.
    »Sie ... sind Terraner?«
    »Das ist richtig. Ich befinde mich hier als Urlauber.«
    »Ist das Ausfechten von Zweikämpfen Ihre übliche
Art, sich zu entspannen?«
    Stoke schmunzelte.
    »Keineswegs. Ich liebe die Ruhe. Aber in diesem Fall hätte
Untätigkeit mein Gewissen belastet. Tulli ist in
Schwierigkeiten, und wenn er sein Herzogtum verliert, verlieren Sie
womöglich Ihre Krone ... «
    »Für einen Urlauber sind Sie sehr gut informiert«,
bekannte Hiro.

    »Ich bin eben kein gewöhnlicher Urlauber«,
konterte Stoke. »Meine Unkosten werden von dritter Hand
bezahlt. Dafür habe ich die Dauer meines Aufenthaltes auf An'An
dazu zu nutzen, die Interessen meiner Gönner zu wahren.«
    Hiro war von Kopf bis Fuß gespannte, erregte Aufmerksamkeit.
Stoke schätzte ihn ab. Ein junger, hochgewachsener, kräftiger
Mann. Ehrlich wahrscheinlich. Zu ehrlich, um zum Politikerzu taugen.
    »Um welche Interessen dreht es sich?« fragte er
geradeheraus.
    »Man will den richtigen Mann aufdem Thron

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