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PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe

Titel: PR TB 062 Das Grab Der Raumschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleich verstehen. Der Bau ist meine Welt, und
das Wort des Syndikats ist mein Gesetz. Ich plündere die
Schiffe, aber ich frage nicht, woher sie kommen — solange sie
in genügender Zahl auf unserer Welt abstürzen“
    „Aber...“
    „Jetzt halte den Mund“, unterbrach ihn Breg. „Ich
bringe dich zu jemandem, bei dem kannst du dich nach Herzenslust
aussprechen.“
    Michael trat vor ihn hin und sagte ernst: „Was du für
Legenden hältst, das ist die Wahrheit, Breg. Warum sperrst du
dich dagegen?“
    Bregs Backenmuskeln spannten sich an. Seine Hand fuhr in seine
Hosentasche und kam mit dem goldenen Raumschiffsmodell wieder hervor.
    „Nimm es“, sagte er.
    Michael sah ihn ungläubig an.
    „Ich dachte, daß wir nun Freunde wären.“
    Breg kämpfte einen aussichtslosen Kampf mit seinen Gefühlen.
Für einen Augenblick war er entschlossen, Michael den Männern
Surcs zu übergeben. Er hatte schon einmal erlebt, daß ihn
einer der Sklaven mit seinen Geschichten über das märchenhafte
Sternenreich beschwatzen wollte, nur um ihn dann schmählich zu
verraten. Noch einmal würde ihm das nicht passieren. Michael
wirkte nicht hinterhältig und verlogen. Er besaß eine
Ehrlichkeit und Offenheit, wie sie Breg vorher nur bei seiner Mutter
gefunden hatte.
    Trotzdem wollte er keine Geschichten über das Weltall. hören.
    „Ich behalte dein Geschenk“, sagte er schließlich,
„aber komme mir nie wieder mit Geschichten vom Reich hinter den
Magnetstürmen.“
    „Sind wir nun Freunde?“
    Breg ergriff zögernd die dargebotene Hand. Er hatte schon
viele Hände geschüttelt, und jeder Händedruck war
kräftiger gewesen als der Michaels. Doch hatte es sich fast
ausschließlich um oberflächliche Gesten gehandelt Diesmal
war es anders.
    „Ziehe dir jetzt einen Raumanzug aus den Schiffsbeständen
an“, befahl Breg. „Wir müssen bald von hier abhauen“
    *
    Vom Hangar Ex-899 löste sich ein Dutzend vermummter Gestalten
und kam auf die VOLANS zu. Die Männer führten schwere
Geräte mit sich: Schweißapparate, Brecheisen,
Flaschenzüge, Antigravplattformen und andere Hilfsmittel, mit
denen sie das Wrack demontieren wollten. Von einem anderen Hangar
rückten drei Kranfahrzeuge heran, die so schnell wie möglich
alles in den Bau befördern sollten, was an Bord nicht niet- und
nagelfest war.
    Es sollte alles schnell gehen, denn vom Nordpol aus griffen die
Irrlichter über den Himmel, ersetzten das Grün der
Nebelschwaden durch ein violettes Licht. Bald würde die
Atmosphäre der ganzen nördlichen Hemisphäre ein
einziger strahlender Regenbogen sein. Aber diese Schönheit war
trügerisch, denn die Nordlichter brachten meist auch den
Säureregen mit sich. Vorher aber sollte der größte
Teil der Beute in den Bau in Sicherheit gebracht werden. Deshalb
stürzten sich die Männer mit fieberhafter Eile an ihre
Arbeiten.
    Niemand sah die beiden Gestalten, die aus einer Notschleuse der
VOLANS kletterten und bald darauf hinter einer ausgezackten
Felsenkette verschwanden, die neben einer niedrigen Kuppel aus dem
Morast ragte.
    Breg hatte noch einige Zeit gewartet, bevor er mit Michael das
Wrack verließ, um den günstigsten Augenblick für ihre
Flucht abzuwarten. Aber jetzt rannte er wie ein Besessener über
den glitschigen Fels, hinein in die undurchdringliche Nebelwand.
    Ein Zeitvergleich hatte ihm gezeigt, daß die Nacht im
Wohnungssektor BLUES nur noch eine halbe Stunde andauerte. Er mußte
Michael unbedingt noch während der Dunkelperiode einschleusen.
    Breg blickte sich um.
    Michael war nirgends zu sehen. Der Nebel nahm jede Sicht, der
Sturm schluckte alle Geräusche. Breg fluchte und kehrte um.
Hoffentlich hatte Michael nicht schlapp gemacht!
    Nach wenigen Schritten stieß er fast mit ihm zusammen. Er
sah die Verzweiflung in Michaels Gesicht, in dem sich die Lippen
lautlos bewegten.
    Breg war froh, daß er die Sprechfunkgeräte noch vor
ihrer Flucht abgeschaltet hatte, denn wenn man ihre Frequenz abhörte,
wären sie beide in Teufels Küche geraten.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr für Breg. Wieder
verfluchte er den Augenblick, in dem er Michael in einer Anwandlung
von menschlicher Schwäche gerettet hatte.
    Was konnte ihm die Freundschaft zu diesem schwächlichen
Jungen schon einbringen? Höchstens Ärger — jede Menge
Ärger.
    Es fing damit an, daß Michael nicht mit ihm Schritt halten
konnte. Um ihn nicht noch einmal aus den Augen zu verlieren, verband
er sich mit ihm durch ein Rettungsseil. Das hatte noch den weiteren
Vorteil,

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