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PR TB 064 Männer Fur Lacertae

PR TB 064 Männer Fur Lacertae

Titel: PR TB 064 Männer Fur Lacertae Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sie sich nur nichts ein, John,
wenn ich das so offen zugebe und auch gestehe, daß Sie jetzt
zum wertvollsten Überbleibsel der verlorengegangenen
Zivilisation gehören. Ohne Sie wird unsere Kolonie aussterben.
Aber wenn ich die Zügel nicht in der Hand behalte, werden wir
uns gegenseitig umbringen. Jeder will Sie haben, und zwar für
sich allein. Sie werden mir also dabei helfen müssen, neue
Gesetze zu entwerfen, die unser aller Zusammenleben betreffen. Es
sind Gesetze, die nur für unsere Welt Gültigkeit besitzen,
und darum werden es Gesetze sein, an die wir uns gewöhnen
müssen, ob wir wollen oder nicht.«
    John begriff, was Ann sagen wollte, und er versuchte auch, sie zu
verstehen. Sicherlich hatte sie von Natur aus eine Abneigung gegen
das männliche Geschlecht, und die Katastrophe auf der HAPPY
FUTURE war ihr nicht ungelegen gekommen. Sie mußte trübe
Erfahrungen gesammelt haben, und es mußte ein Akt panikartiger
Inkonsequenz gewesen sein, als sie sich freiwillig zur Ansiedlung auf
einem frauenlosen Planeten meldete. Nun war alles ganz anders
gekommen. Sie war auf einem männerlosen Planeten gelandet.
    Männerlos bis auf eine Ausnahme.
    Ihn, Kadett John Brock.
    »Können wir unsere Tradition einfach vergessen oder
umkrempeln, Ann?« fragte er sanft.
    Sie sah ihn unsicher an.
    »Wir müssen es tun, John, oder wir gehen unter. Ohne
Gesetz gibt es keine Ordnung, sondern nur Mord und Totschlag. Noch
habe ich die Mädchen und Frauen in der Hand, weil ich streng
bin. Ich hatte keine andere Wahl. Ich konnte ihren Hunger stillen,
denn ich hatte die Kiste - Sie wissen, was ich meine. Sobald wir
sicher sein konnten, auf dieser Welt eine neue Zivilisation
aufzubauen, hätten wir alle unsere Kinder bekommen. In ihnen
hätten wir weiterleben können, in einer unwillkürlichen
Auslese und mit der Gewißheit, daß unser Leben nicht
umsonst war. Sie wären überflüssig gewesen, John, so
hart Ihnen das auch erscheinen mag. Wenigstens dann, wenn wir Gefühle
ausschalten. Nun kann ich das nicht mehr.«
    »Nein, das können Sie nicht mehr, Ann. Was hätten
Sie mit mir gemacht? Getötet?«
    Sie schüttelte langsam und wie überlegend den Kopf.
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Zumindest nicht mit Absicht.
Früher oder später hätten Sie sich in eins der Mädchen
verliebt und wären mit ihm davongezogen, weil Sie hier in der
Siedlung nicht sicher gewesen wären. Vielleicht hätte man
Sie gefunden und umgebracht -oder noch Schlimmeres.«
    Er ahnte, was sie meinte.
    »Wird es jetzt besser sein?« erkundigte er sich.
    Sie nickte.
    »Ja, weil wir uns unser eigenes Gesetz machen. Wir müssen
uns von allen bisherigen Vorstellungen befreien, ob wir wollen oder
nicht. Um es ganz kraß auszudrücken: Wir müssen das
Gefühl der Liebe verbieten. Sie, John, müssen allen
gehören, nicht nur einer von uns.«
    »Hören Sie, Ann, ich bin in meinem ganzen Leben kein
Heiliger gewesen, und vielleicht ist meine jetzige Situation für
die meisten Männer beneidenswert und so etwas wie ein heimlicher
Wunschtraum, aber die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus. Ich
will nicht von Moral und Ethik reden, das wäre in unserer Lage
unsinnig. Aber wir können Gefühle nicht durch Gesetz
verbieten. Es wird unter euch fünfzig Frauen bestimmt eine
geben, mit der mich einmal mehr als nur Notwendigkeit verbindet - und
was dann?
    Wollen Sie den Betrug legalisieren?«
    »Der Begriff >Betrug< ist genauso verboten wie das
Gefühl Liebe.«
    John lachte kurz und trocken auf.
    »Verboten! Sie können keine Gefühle steuern, Ann.
Außerdem: Wie stellen Sie sich die Praxis des - hm - ehelichen
Zusammenlebens eines Mannes mit fünfzig Frauen vor?«
    »Das gab es vor Jahrhunderten schon auf der Erde. Ist sie
deshalb vielleicht untergegangen?«
    John beugte sich vor und sah ihr in die Augen.
    »Stimmt, Ann, das gab es. Manche Herrscher des Orients
hatten sogar zweihundert Frauen, es war nichts Ungewöhnliches.
Aber die Lösung des Problems liegt eben im Wörtchen
>Herrscher<. Solange Sie als Frau hier bei uns herrschen und
bestimmen wollen, können Sie mir gedemütigtem Mann keine
fünfzig Ehefrauen anhä ngen. Schon die Natur verbietet das,
denn schließlich und endlich müßte ja die
Entscheidung, wem ich mich gerade zu widmen habe, einzig und allein
bei mir liegen.«
    »Männliche Überheblichkeit - und zugleich
Erniedrigung«, fauchte sie wütend, weil sie ihm recht
geben mußte. »Was also schlagen Sie vor?«
    Er lächelte.
    »Sie übergeben mir die

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