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PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls

Titel: PR TB 070 Die Verlorenen Des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte der Japaner.
    „Wovon redet ihr?“ fragte Bull. „Darf man das
vielleicht erfahren?“
    „Ja, man darf“, sagte Wilma Sarlaya, sie war in
höchstem Grade erbost. „Alle Anzeichen sprechen dafür,
daß Buru-Slim eine parapsychische Fähigkeit besitzt.
Wahrscheinlich ist er ein Empath.“
    „Ich glaube, sie hat recht“, beantwortete Kitai
Ishibashi Bulls fragenden Blick.
    Wilma murmelte dem Alfurenjungen beruhigende Worte zu, dann wandte
sie sich wieder an die Männer, die betreten schwiegen und in
Gedanken versunken schienen.
    „Ein Empath“, erklärte sie, „empfindet die
Gefühle seiner Mitmenschen, er fühlt ihr Gut oder Böse.
Wissen Sie, was das bedeutet, wenn Sie ein Leben lang den Emotionen
der anderen Menschen ausgeliefert sind? Wahrscheinlich stürmten
schon seit frühester Kindheit die fremden Emotionen auf
Buru-Slim ein, dadurch dürfte er auch sein Gehör und seine
Sprechfähigkeit eingebüßt haben. Er kann sich
niemandem mitteilen und versteht nicht die Worte, die die Münder
um ihn sagen, aber er spürt die unverhüllten Empfindungen,
die dahinterstecken. Mit wieviel Schlechtigkeit muß er in all
den Jahren überhäuft worden sein! Wir können es nur
ahnen. Wen wundert es da noch, daß er sich zu Menschen
hingezogen fühlte, deren Emotionen nicht von Bösartigkeit
und Hintergründigkeit durchsetzt waren. Es sind in erster Linie
natürlich Kinder, die das sagen, was sie fühlen, und
Buru-Slim stellte Michael Rhodan nur das beste Zeugnis aus, indem er
sich zu ihm hingezogen fühlte. Aber Sie, meine Herren, suchen
dahinter eine Hinterhältigkeit, oder gar eine geplante
Mordabsicht. Und das haben Sie Buru-Slim spüren lassen - er war
Ihren Emotionen ausgesetzt 1 . Darum sucht er Schutz bei
mir.“
    „Mein Gott“, stöhnte Bull; und er dachte: Wir
haben ihn in Gedanken alle mit dem Mord in Verbindung gebracht er muß
in diesem Zimmer Schreckliches durchgemacht haben. Laut sagte er:
„Wir müssen ganz von vorne anfangen... ganz von vorne.“
    „Buru-Slim kann Ihnen eine große Hilfe sein“,
sagte Wilma Sarlaya, „aber Sie müssen ihm Ihr Vertrauen
spüren lassen, sonst bringen Sie ihn um.“
    Wilma hob Slims Kopf am Kinn an und küßte ihn auf die
Stirn. Sie erntete dafür einen Blick
    aus Augen, die von mehr Dankbarkeit sprachen, als tausend Worte es
vermocht hätten.
    Von den Männern wußte keiner noch so recht, wie er sich
verhalten sollte - Wilma Sarlaya hatte sie beschämt. Bull war
deshalb froh, als das Summen des Telekoms das Schweigen durchbrach.
    „Ach, Sie sind es, Doc“, murmelte er, als Dr. Kassel
auf dem Bildschirm erschien. „Was wollen Sie denn?“
    „Sie scheinen nicht sehr begeistert von meinem Anruf zu
sein“, beschwerte sich Dr. Kassel. „Was haben Sie denn
erwartet? Ich bin in Zeitnot...“ „Zumindest könnten
Sie unsere Arbeit ein wenig mehr würdigen“, erwiderte der
Arzt mit stoischer Ruhe. „Mein Team und ich, wir rackern uns
ab. Und was ist der Dank? Wir schnitzeln da an einer Leiche herum,
die...“ „Mann!“ schrie Bull zornig. „Ich will
Ihnen zubilligen, daß Ihr Beruf Sie abgeklärt hat. Aber
ich verprügele Sie eigenhändig, wenn Sie noch einmal so
abfällig über die sterbliche Hülle Michael Rhodans
sprechen!“ „Tu ich ja nicht“, entgegnete Dr. Kassel
unschuldsvoll. „Wie meinen Sie das?“
    Dr. Kassel genoß sichtlich jedes Wort, als er sagte: „Daß
es sich bei der eingelieferten Leiche nie und nimmer um Michael
Rhodan handelt!“ „Wiederholen Sie das“, forderte
Bull. „Der Leichnam hat zwar verblüffende äußerliche
Ähnlichkeit mit Michael Rhodan“, erklärte der Arzt.
„Aber bei genauerer Untersuchung habe ich einige unbekannte
Organe gefunden, die weder Michael Rhodan besitzt, noch sonst ein
Mensch. Andererseits fehlen Niere, Leber und einige lebensnotwendige
Drüsen vollkommen. Auch Herz und Lungen sind verkümmert...“
    „Es handelt sich ganz sicher nicht um Michael Rhodan?“
unterbrach Bull. „Ganz bestimmt nicht!“
    Bull unterbrach die Verbindung. Mit einem hilflosen und von fast
kindlicher Freude zeugenden Blick sah er sich im Räume um.
„Haben Sie das gehört?“ fragte er schließlich.
Mercant war zu ihm getreten und sagte: „Dann besteht die
Hoffnung, daß Michael lebt.“
    „Er lebt“, murmelte Bull, die kurz aufgeflammte
Erleichterung verschwand im nächsten Augenblick wieder von
seinem Gesicht. Er sprach seine neue Befürchtung aus:
„Hoffentlich lebt er noch. Wir wissen, daß ihn

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