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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hören.
    Dann ein unterdrückter Laut, das Klirren von Bronze auf
Stein. Dann schrie jemand laut:
    „Er ist auf der zweiten Treppe. Schießt!"
    Weitere Bogensehnen summten. Das charakteristische Geräusch
dahinschießender Pfeile war zu hören, dann der häßliche,
unverwechselbare Ton eines Treffers in Fleisch. Ein Mann schrie leise
auf. War es lachdun-chur? Über mir begann ein erbitterter Kampf.
    „Stehenbleiben!" keuchte ein Wächter.
    „Aus dem Weg!"
    Die Geräusche, mit denen sich bronzene Schwerter trafen. Ein
dumpfes Klirren, dann die langen Funken, die ein Schwert aus den
Steinen riß, schließlich die Töne, wenn ein Schwert
in einen Schild schlägt. Auf der Greppe trugen der Assyrer und
ein Wächter einen Schwertkampf aus, der mit äußerster
Heftigkeit vonstatten ging. Klirren, Ächzen, Schläge,
wieder Klirren, dann ein langes schleifendes Geräusch. Dann
wieder eine Bogensehne.
    „Aaaaahhh!"
    Ich sah, wie ein Pfeil schräg zwischen die Schultern des
Assyrers eindrang. Der junge Mann warf sein Schwert mit letzter Kraft
nach dem Wächter, riß dann die Arme hoch und fiel
rückwärts. Er rollte einige Treppen hinunter, und ich trat
aus dem Schatten hervor.
    „Halt!" sagte ich laut. „Stellt den Kampf ein."
    Sekunden später waren lachdun-chur und ich von
schwerbewaffneten Männern umringt. Ich kauerte mich neben den
Assyrer und sah, daß der Pfeil dicht über der Wunde
abgebrochen und zersplittert war. Ein Dutzend Hände griffen nach
mir, zogen die Dolche aus den Scheiden und das Schwert und
entwaffneten mich vollständig.
    „Wer bist du?" fragte ein kleiner, grimmig aussehender
Mann. Er roch betäubend nach faulem Fleisch.
    „Shar-Atlan. Arzt, Pilger und Fürst in einem fremden
Land. Dies hier ist mein Freund."
    Der Wächter lachte.
    „Er wird es nicht mehr lange sein. Schafft sie in die
Gewölbe. Sie wollten Marduk schänden."
    Sie ließen sich auf keinen Wortwechsel ein.
    Drei von ihnen rissen lachdun-chur hoch und schleppten ihn die
Treppe hinunter. Eine breite Spur aus Blutstropfen wurde im Licht der
Fackeln sichtbar. Man riß meine Arme nach hinten, band meine
Handgelenke mit Lederriemen fest und rammte mir einen Lanzenschaft in
den Rücken. „Los! Vorwärts!"
    Wir kamen die Treppe hinunter, über den freien Platz und
verschwanden in einer hohen, schmalen Tür der Mauer, die eine
Außenwand der Priesterwohnungen war. Es ging ausgetretene
Holzstufen hinunter, um einige Ekken, durch einen breiten Gang und in
ein System aus viereckigen, kleinen Kammern hinein. Die Fackeln
wurden in Wandhalterungen gesteckt, und einer der Wächter drehte
einen kupferbeschlagenen Holzbalken hoch.
    „Dort hinein!" schrie er.
    Sie warfen den Assyrer förmlich in die Dunkelheit. Fluchende
Stimmen empfingen den Körper. Man riß den Lederriemen von
meinen Gelenken, und drei Mann trieben mich mit Lanzenspitzen vor
sich her.
    „Shar-Atlan! Die dümmste Ausrede, die ich je gehört
habe!"
    Dann schloß sich der Balken. Die Dunkelheit wurde dichter,
die Schritte entfernten sich, und ich stand mit dem Rücken an
eine schwere Holztür gelehnt. Vor mir sagte jemand:
    „Wie schön! Schon wieder zwei Freunde der Priester!
Willkommen!"
    Ich erwiderte:
    „Vor mir auf dem Boden liegt ein Mann, der sterben muß,
wenn ich ihm nicht helfe. Ist hier Licht?"
    Eine andere Stimme sagte in der Finsternis:
    „Er scheint wirklich Arzt zu sein. Gudea Licht!"
    Unsichtbare Hände beschäftigten sich mit Feuerstein und
Zunder, dann entstand scheinbar im schwarzen Nichts eine winzige
Flamme, und schließlich hielt mir je
    mand eine primitive Öllampe entgegen.
    „Nicht mehr viel Öl da. Mache schnell!"
    Ich nahm die Lampe in die Finger und stellte sie auf den Boden. Um
uns bildete sich ein Kreis dunkler Körper. Ich stieß die
Männer zur Seite, öffnete meinen Gürtel und zog dann
meinen Zellaktivator aus dem Hemdausschnitt. Ich legte ihn auf die
Brust des Assyrers, besann mich und ließ mir dann von den
Männern helfen, lachdun-chur auf den Bauch zu legen.
    „Er wird sterben!" sagte jemand trocken. „Er wird
in einem Tag wieder gehen", widersprach ich. „Dann bist du
mächtiger als Marduk, Fremder. Wie willst du das machen?"
    „Sieh zu!"entgegnete ich und begann mit der Arbeit.
    Ich befestigte den Zellaktivator auf dem Rücken des Assyrers,
holte eine der winzigen Spritzen aus dem Gürtelfach und stieß
die vorschnellende Nadel in den Gesäßmuskel des
Verwundeten. Dann zog ich aus dem Stiefelschaft das winzige Messer,
machte einen

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