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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und seine Waffen umgeschnallt,
dann hatte er die Herberge durch die Tür des Gartens verlassen.
Ich war ihm auf den Fersen.
    Die Stadt Babylon war ohne jedes System gebaut.
    Krumme Gassen, ein paar kleine Plätze um Brunnen, mit Palmen
und Zedern, mit Schilf und Büschen, dann wieder eine breite,
prunkvolle Straße, die mit Reihen von alten Palmen bepflanzt
war. Das Mondlicht schuf merkwürdige Schatten. lachdun-chur
rannte quer über die
    Straße. Da ich sein Ziel geahnt hatte, stand ich bereits auf
der anderen Seite der Prachtstraße und sah ihn dreißig
Meter vor mir in die Dunkelheit neben einer Mauer springen. Seine
schweren Atemzüge waren deutlich zu hören, dann das
Geräusch, wenn Metall gegen Stein schlägt.
    Er sah sich um, lange und sehr genau. Ich erstarrte und drückte
mich gegen die Mauer mit den Brandspuren. Dann ging der Assyrer
weiter, vorsichtig und leise. Sekunden später war er mit der
Schwärze verschmolezn.
    Sein Ziel ist der alte Tempel, sagte mein Extrasinn.
    Ich hatte es fast gewußt. Sein Haß auf die Priester
war zu deutlich ausgesprochen worden; und daraus konnte ich auch auf
das Ziel seines mitternächtlichen Ausfluges schließen. Was
wollte er im Tempel?
    Es ging um einige Ecken, durch einige schmale Gassen, die noch von
der Hitze des Tages und den Gerüchen des Abends erfüllt
waren. Irgendwo wieherte ein Pferd, ein Hund bellte wütend. Eine
riesige, weißgraue Wolke schob sich vor den Mond, und ich
versuchte, das Geräusch der Ledersohlen zu hören.
    Rechts!
    Ein weiter Platz öffnete sich vor mir.
    Er war viereckig. Die breite Prunkstraße mündete rechts
von mir ein, und entlang der Häuser standen Doppelreihen von
Palmen. Eine wuchtige, weißgekalkte Mauer umschloß den
viereckigen Wohnbezirk der Priester und Tempelsklavinnen; es war ein
Bauwerk mit einem riesigen, flachen Dach, in dem fünf viereckige
Höfe zu erkennen waren. Sie bildeten gleichsam Vertiefungen in
der glatten Fläche. Die meisten Mauern rund um den Platz standen
noch oder wurden gerade bearbeitet, einige von ihnen hatte man
niedergerissen. Links von mir, hinter den Palmen, war eine solche
Bresche. Dahinter erhob sich das Rechteck des neuen Tempels
entsprechend dem Weltbild der Babylonier würde der Tempel sechs
Plattformen und einen kantigen Tempelturm erhalten, verbunden durch
schräge Flächen, Umgänge und wuchtige Treppen. Die
erste Plattform war fertig. Sie erhob sich zwanzig Meter in die Höhe
weißgekalkt und verziert.
    Einige Feuer brannten auf dem Tempelvorplatz; zwischen schlafenden
Sklaven und Baumaterialien.
    Er ivill geradeaus über die Mauer, flüsterte mein
Extrasinn.
    Aus der Dunkelheit löste sich die Gestalt, die ich verfolgte.
Granatbäume und Zypressen, Myrtensträucher und Palmen
wechselten ab. Wir bewegten uns unhörbar auf die Mauerlücke
zu. Ich war jetzt nur noch dreißig Meter hinter dem Assyrer.
Was wollte er im Tempel? Um zum alten Tempel zu kommen, mußte
er quer über den Vorplatz des neuen Tempels er konnte kaum
hoffen, unentdeckt zu bleiben. Ich schlich ihm nach und sah, wie er
sich geschickt über Steinreste schwang und zwischen Hütten
und Gerüsten verschwand. Ich rannte ihm nach.
    Der Kies, vermischt mit Sand, knirschte unter unseren Schritten,
aber die seltsame Erregung, die den Assyrer vorwärts trieb,
verhinderte, daß er mich hörte. Wir tasteten uns zwischen
Balkenstapeln, Brettern und den Geräten, mit denen man
Lehmziegel strich, vorbei, kamen in die Hitze, die von einem
Ziegelofen ausging und wateten durch die pulverisierten Mineralien,
mit
    denen die Ziegel glasiert wurden. Jemand vor uns fluchte
erbittert, dann knallte eine Peitsche. Ein Schrei. Hundegebell
ertönte dann war wieder Ruhe. Wir huschten entlang der
Ziegelstapel, die auf Brettern lagen, um auszutrocknen. Mein Mantel
verfing sich mehrmals, und die Stapel wirkten wie ein Labyrinth.
Staub legte sich ätzend auf Lippen und Schleimhäute. Dann
breitete sich vor uns die Fassade des alten Tempels aus.
    Ein Koloß, eine unförmige Masse, deren Flanken im
Mondlicht schimmerten. Wie ein System aus aufeinandergetürmten
Würfeln, deren Seitenflächen sich unregelmäßig
ineinandergeschoben hatten. Schräge Rampen, die „Tränenlöcher"
der Abflußrinnen, der Tortempel auf der zweiten Plattform und
die Gänge rings um den monolithischen Turm ein wilder, drohender
Eindruck. Der Mond stand in einem Wolkenloch, und sein Licht bedeckte
die leere Fläche rings um den Tempel.
    Jeder und alles kann gesehen werden,

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