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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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... ich habe fast keine Schmerzen mehr!"
    Ich nahm ihm den Aktivator ab und versteckte die Garantie für
mein Leben wieder hinter dem feuchten Kettenhemd aus geflochtenem
Arkonstahldraht. Wir alle waren
    müde und wärmten uns gegenseitig, bis das dürftige
Essen kam. Dann schliefen wir wieder.
    Die Tür des kleinen Hauses, rechts vom Tempel, war weit
offen. In der folgenden Nacht nach der versuchten Schändung des
Götzen hatten die Wächter nichts zu tun, da sich dieser
Frevel nie wiederholen würde, wie die fremden Priester
versichert hatten. Der Anführer beschloß, die Dolche und
Schwerter, die man den beiden Eindringlingen abgenommen hatte, auf
dem
    üblichen Weg zu verteilen.
    „Shiadad! Die Fackeln, den Schild! Wir verlosen die Waffen!"
    Er sah sich um.
    Auf dem Tisch lagen, zwischen Brotresten, Fleischstükken und
abgenagten Knochen, das Schwert des Fremden und die Waffen dessen,
den man auf der zweiten Treppe in den Rücken geschossen hatte.
Daneben die Dolche.
    „Wer bekommt diesmal das Schwert?"
    Ulalach grinste breit; er war der beste Bogenschütze der
zwanzig Tempelwächter. Die fünf bewaffneten Priester
verkehrten nicht hier in dem Soldatenquartier.
    „Der, dessen Pfeil am besten trifft! Dumme Frage!"
grunzte er zufrieden und wog den Bogen in der Hand.
    Shiadad nahm zwei brennende Fackeln in eine Hand, den
durchlöcherten Schild in die andere und stolperte hinaus in den
Hof. Er trieb einen Ast zwischen einen Stapel Lehmziegel und hing den
Schild daran, so daß der untere Rand des kreisrunden Schildes
an die Ziegeln stieß. Der Schild bewegte sich nicht mehr. Der
Wächter rammte die Fackeln rechts und links vom Schild in den
Sand und lief zurück.
    Ulalach schrie:
    „Zuerst der Dolch des Assyrers. Jeder einen Schuß!"
    Die Wachen, fünfzehn Mann befanden sich hier, hängten
die Sehnen der Bögen ein und suchten die besten Pfeile aus den
Köchern. Jeder von ihnen trat zwischen die Türpfosten,
visierte den Schild an und jagte einen Pfeil los. Shiadad schoß
als letzter.
    „Dort! Ein lebendes Ziel!" dröhnte die Stimme des
Anführers.
    Shiadad grinste, zog die Sehne bis hinters Ohr und drehte den
Bogen um eine Handbreit. Ein Sklave rannte über den Hof, der
Wächter zielte auf ihn und schoß. Der Pfeil heulte davon
und traf den Sklaven ins Gesäß. Ein Schrei, dann raste der
Mann hinter die Lehmziegel. Das laute Gelächter der Wächter
verfolgte ihn, bis er außer Sichtweite war.
    „Letzter Schuß, Shiadad!" warnte Ulalach.
    Der Wächter zog aus, zielte kurz und drehte dann den Daumen
weg. Der Pfeil heulte über den Hof und traf direkt ins Auge des
Falken. Einen Finger breit daneben steckte der Pfeil des Hauptmanns.
    „Der Dolch!" sagte Shiadad und warf den Bogen über
die Schulter. „Verdammt! Hebe ihn gut auf. Sie sind kostbar,
die Steine!"
    Ein Mann rannte hinaus, zog die Pfeile aus dem halbzerstörten
Leder des Schildes und brachte sie zurück. Der Hauptmann gab dem
Gewinner den Dolch des Assyrers, eine kostbare Handarbeit mit Gold
und kleinen Steinen und sagte dann mürrisch:
    „Hier. Der zweite Dolch des Assyrers. Diesmal gehört er
mir!"
    Das Wettschießen begann erneut.
    Während die anderen schössen, zog Ulalach das Schwert
des Fremden aus der Lederscheide und strich vorsichtig mit den
Fingern darüber. Das Metall und die wenigen Verzierungen sahen
vertraut und doch fremd aus. Ulalach wog das Schwert in der Hand und
erstarrte. Er hatte ein sicheres Gespür für die Qualität
von Waffen, aber ein derart ausgewogenes Schwert hatte er noch nie in
der Faust gehabt. Er wippte damit, führte einige Probeschläge
und spürte, daß das Metall förmlich mit der
Handfläche verwuchs. Welch ein Schwert!
    Er trat einen Schritt zurück.
    Dann hob er das Schwert an, holte über die rechte Schulter
aus und glich die
    Bewegung mit der ausgestreckten, geballten Linken aus. Dann führte
er mit
    aller Kraft einen Schlag gegen die Tischplatte. Das Schwert
    warf, als es durch das Licht der Öllampen fuhr, einen
rötlichen Blitz; die
    Bronze war leuchtend und wie neu. Dann krachte die Waffe in die
massive
    Tischplatte. Sie drang fast so tief ein, wie die Dicke von
Ulalachs Handgelenk
    war.
    „Beim Marduk!" stöhnte der Hauptmann.
    Er betrachtete die Waffe, die im Holz steckte und leicht
vibrierte. Dann sah er, daß er sie ruiniert hatte ein
Bronzenagel hielt zwei der Bretter zusammen, und diesen Nagel hatte
das Schwert getroffen.
    Shiadad kam näher heran und fragte:
    „Spalte lieber die Schädel von

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