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PR TB 071 Sturm Uber Babylon

PR TB 071 Sturm Uber Babylon

Titel: PR TB 071 Sturm Uber Babylon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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uns, besonders froh
zu sein."
    Er schwieg verwirrt und wandte sich ab.
    Das erste Gespann jagte in vollem Galopp über die Brücke.
Schleuderte etwas auf dem feuchten Stroh, donnerte dann aber durch
die offenen Torflügel in die Prozessionsstraße hinein. Das
zweite. Ein drittes. Dann vier herrenlose Pferde, denen sich die
Wachen in die Zügel warfen. Das zehnte Gespann, das zwanzigste,
und als letzter fuhr langsam, provozierend langsam, Kishurra durch
die dreifachen Tore, die sich lautlos hinter ihm schlössen. Vier
Männer standen im Korb des Streitwagens, und sechs Pferde waren
an die Lanzenhalter angebunden.
    Wir hatten hundert Gefangene gemacht, hatten vierzig Pferde
erbeutet und schätzungsweise mehr als ein halbes Tausend
Menschen getötet. Ich taumelte hinaus aus dem Turm, lehnte mich
an den kalten Stein einer Zinne und übergab mich. Draußen
vor der Stadt wimmerten und schrien die Sterbenden und die
Verwundeten.
    Irgendwann gegen Morgen fand mich das Mädchen zwischen den
Kriegern. Ich war halb betrunken und ließ mich willenlos
davonzerren.
    Vor der nördlichen Mauer erhob sich ein merkwürdiges
Bauwerk. Es lag außerhalb der Schußweite unserer Waffen,
ausgenommen der umgebauten Lanze, in der ich meinen Thermostrahler
versteckt hatte. Das Bauwerk sah aus wie eine in der Senkrechten
halbierte Pyramide. Sie bestand aus Baumstämmen, durch dicke
Bündel von Stricken zusammengehalten. Nasse Felle, Tauwerk, das
man mit Essig getränkt hatte, um gegen Brandpfeile der
Speerschleudern sicher zu sein, und nasser Lehm von den Ufern, über
frischgeschnittene Binsen gestrichen, umgaben die Flanken und
schützten das Vorderteil. Ich konnte nur vom Nordturm erkennen,
daß diese Pyramide die Höhe der Wallkrone erreichen würde
und in ihrem Innern eine Treppe enthielt. Zehn Männer konnten
auf ihr nebeneinander gehen.
    „Der Plan ist durchsichtig", sagte lachdun-chur. „Sie
greifen an der Südmauer mit dem Leiterturm an und hier mit dem
hölzernen Berg. Gleichzeitig. Wir werden auf ihren Plan
eingehen."
    Kishurra nickte.
    „Wir und unsere Verbündeten, die niemand sieht",
sagte er.
    Hinter der Mauer wurden zwei Absperrungen aus Steinen, Holz und
langen, geschliffenen Nägeln errichtet. Sie sperrten die breite
Straße hinter dem Wall ab. In die Häuser ringsum
verteilten sich die Soldaten. In die oberen Stockwerke die
Bogenschützen, hinter den Türen die Schleuderer und
Schwertkämpfer.
    Ich vergewisserte mich, daß hier alles vorbereitet war, dann
schwang ich mich zu Kishurra auf den Wagen und durchquerte die Stadt,
um zur Südmauer zu kommen. Die Angreifer hatten von zehn
möglichen Stellen die für sie ungünstigste ausgesucht
aber das wußten nur zwanzig Männer in Babylon, von denen
zehn mit Hammurabi gezogen waren. Auch hier entstand ein oben konisch
zulaufender Turm, der mit Enterhaken ausgerüstet wurde, mit
kleinen Geschützen und mit Fallbrücken. Von oben bis unten
war er mit metallenen Schilden behängt, und in der Sonne glänzte
er wie ein Turm aus Erz, wie ein riesiger Spiegel.
    „Der zweite Angriff, nachts, mit dem zweiten Blitz, hat sie
weiter geschwächt."
    „Jetzt bleibt nur der dritte Teil unserer Drohungen"
sagte ich langsam. „Ist das dort drüben nicht Freund
Abi'enchu?"
    Kishurra nickte.
    „Ich habe es glatt vergessen", sagte er leise, „aber
ich habe beim zweiten
    Angriff ... "
    Der dicke Wirt rannte, so schnell er konnte, auf unser Gespann zu.
Er zog einen alten Mann mit sich, den ich zu
    erst nicht erkannte. Es war, als beide neben dem Wagen standen,
der Mann, der meine Botschaft überbracht hatte.
    „ ... du hast ihn beim zweiten Ausfall aufgelesen",
ergänzte ich.
    Der Sklave nickte eifrig.
    „Ja, Herr so war es. Er packte mich im Genick und riß
mich in seinen Wagen. Ich sollte lebendig über die Mauern
geworfen werden, aber ich konnte meine Fesseln zersägen. An
einem fortgeworfenen Schwert, Herr."
    Langsam kletterte ich aus dem Wagenkorb.
    „Abi'enchu", sagte ich streng, „du hast ab jetzt
einen Sklaven weniger."
    Der fette Wirt kicherte. Er rammte dem alten Mann die Faust in die
Seite und sagte:
    „Sprich!"
    „Ich bin seit heute morgen frei, Herr", sagte der Alte.
„Abi'enchu hat mich von drei Mädchen waschen lassen,
schenkte mir Kleider und Sandalen, stopfte mich mit essen voll... was
will ich mehr?"
    Ich fragte verwundert:
    „Du hast einen Wunsch, Bruder?"
    „Keinen, Herr!"
    „Bruder!" sagte ich beharrlich. „Nenne deinen
Wunsch. Hammurabi wird ihn

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