PR TB 076 Konstrukteure Der Zukunft
der Impulswaffen.
»Einverstanden!« brüllte ich.
Schrittweise zogen wir uns zurück. Noch konnten wir uns die
Verfolger vom Leibe halten, aber einmal mußten unsere
Energiemagazine leer sein. Dann waren wir so gut wie tot. Folglich
mußten wir nach einer Möglichkeit suchen, uns die
Angreifer waffenlos vom Leib zu halten.
Bullys Vorschlag war einleuchtend.
Die drachenähnlichen Ungeheuer waren durchschnittlich vier
Meter hoch, anderthalb Meter breit und zehn Meter lang. Jeder
entsprechend niedrige oder schmalere Gang würde sie aufhalten.
Aber wie sollten wir einen finden?
Wir hatten den Zeitkonstrukteur unterschätzt. Hinterher war
mir natürlich klargeworden, daß zur Prägung einer
umfassenden Vorgegenwart stärkere Kräfte gehörten, als
sie zur Erschaffung von Goowanis aus kosmischer Energie nötig
waren. Wahrscheinlich veränderten die Zeitkonstrukteure die
innere Struktur von ganzen Galaxien, indem sie Sonnen und Planeten
schufen oder eliminierten. Es konnte also für Kaskadin nicht
schwer gewesen sein, um uns herum ein Labyrinth voller Ungeheuer zu
schaffen.
Hinter uns entstand plötzlich ein massiver Felsblock, der den
Gang völlig ausfüllte. Ich merkte es erst, als ich mit dem
Rücken dagegen stieß.
Warum eigentlich ließ Kaskadin nicht einfach die Felsdecke
auf uns herabstürzen?
Offenbar waren seinen Fähigkeiten doch Grenzen gesetzt.
Anders konnte es naturgemäß auch nicht sein. Es gibt keine
übermächtigen Lebewesen, die sich alle Naturgesetze
Untertan gemacht haben. Die unvorstellbare Kraft des Universums ist
stets stärker als alles, was während seiner Existenz als
Nebenprodukt entsteht.
Reginald stieß eine Verwünschung aus.
Ich lächelte - und wunderte mich gleichzeitig darüber,
daß ich in einer solchen Lage lächeln konnte. Es war
eigenartig, aber für mich nicht neu. Jedesmal, wenn eine Lage
völlig ausweglos erscheint, werde ich von einer unbändigen
Zuversicht gepackt, die jedes Angstgefühl auslöscht.
»Vorwärts, Dicker!« befahl ich.
Wir schossen uns den Weg frei. Rings um uns zuckten gräßlich
verstümmelte Leiber, fuhren krallenbewehrte Pranken durch die
brühheiße Luft und brüllten, geiferten und stöhnten
verendende Ungeheuer. Ein wahrer Höllenpfuhl!
Und ich schritt lächelnd und schießend mitten hindurch,
von einem kaum
vorstellbaren Siegeswillen ergriffen, der mich die Schrecknisse
ringsum geringschätzig abtun ließ.
Reginald Bull hielt sich stets in meiner Nähe. Er fürchtete
wohl, ich könnte einmal eine tödliche Gefahr übersehen.
Ab und zu warf er mir einen seltsamen Blick zu.
Eigentlich hätte er wissen müssen, daß ich mich
von nichts unterkriegen lasse.
Endlich war es geschafft. Hinter uns lagen Hunderte von toten und
sterbenden Monstren. Der Gang vor uns war frei.
»Wir müssen sehen, daß wir schnellstens ins Freie
kommen, Bully. Hoffentlich ist Whisper nichts zugestoßen.«
Bullys Blick verdunkelte sich.
»Und ich hoffe, daß Sir Richard in Sicherheit ist.
Perry, ich bin noch immer der Meinung, wir sollten uns einen schmalen
Seitengang suchen. Mein Energiemagazin ist fast leer, und ich besitze
nur eines als Reserve.«
»Mir geht es nicht besser. Also los! Suchen wir!«
Die spiegelnden Wände machten uns nervös. Aber zwischen
ihnen konnte sich sehr leicht der Zugang eines Ganges verbergen, ohne
daß man ihn auf den ersten Blick zu sehen vermochte.
Wir tasteten uns voran, jeder auf einer Seite. Unsere
Spiegelbilder begleiteten uns in sinnverwirrender Vielfalt, starrten
uns als verzerrte Fratzen oder langgezogene Grimassen an.
Von Bullys Seite kam ein seltsam gurgelnder Laut.
Ich fuhr herum - und spürte, wie meine Stirn sich mit einem
dichten Netz feiner Schweißperlen bedeckte.
Reginald Bull war verschwunden...!
Konnte ein Zeitkonstrukteur etwa Lebewesen einfach auflösen?
Ich schüttelte benommen den Kopf.
Wenn das so wäre, dann hätte Kaskadin sich mit uns keine
derartigen Umstände gemacht.
Ich sprang zur anderen Seite des Ganges, wo ich Reginald zuletzt
gesehen hatte. Meine Hände tasteten die Spiegelfläche ab -
und stießen plötzlich ins Leere.
Für einen Moment verblüffte mich die Tatsache, daß
ich die Öffnung selbst dann nicht sah, wenn ich genau wußte,
wo sie sich befand. Dann fand ich die Erklärung. Die von den
zahllosen Spiegeln ausgehenden Lichtstrahlen wurden vielfach
reflektiert, so daß sie durchaus eine immaterielle Wand bilden
konnten.
Sobald ich den Kopf durch die Wand steckte, müßte ich
die
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