PR TB 077 Gucky Und Seine Urenkel
»UND
ICH WEIß NUN, WAS DU UNS FRAGEN WILLST. DU HAST ALLE FRAGEN
SCHON IM TRAUM GESTELLT. DEINE
Vermutungen kenne ich auch, wir brauchen uns also kaum noch mit
der Einleitung aufzuhalten.
Ich WEIß Bescheid.«
Draaf verbarg seinen Unmut über die Methoden des Telepathen.
Wer mit Telepathen verkehrte, MUßTE damit rechnen, DAß es
keine Geheimnisse mehr gab.
SIE AßEN WIEDER WURZELN UND BLIEBEN IN DER HÜTTE.
»Seit wie vielen Generationen lebt ihr auf Mystery?«
fragte Draaf und WUßTE nicht, ob er davon geträumt hatte
oder nicht.
»Zehn, vielleicht zwölf — wir wissen es nicht
genau, weil es keine Aufzeichnungen gibt. Wozu auch? Wir sind
glücklich hier, ob wir nun von einer anderen Welt kommen oder
nicht. Es gab eine Zeit, da teilten wir den Glauben der Braats, die
einzigen intelligenten Lebewesen des Universums zu sein. Noch unsere
Väter taten das.
Aber die neue Generation denkt anders. Wie sich überhaupt
vieles gewandelt hat.«
»Was denn?«
»Nun, hast du den Fisch vergessen, der dich fressen wollte?
Entwicklungen und Veränderungen in der Natur, für die
früher einmal Jahrhunderte benötigt wurden, finden heute
innerhalb weniger Jahre statt. Auch bei den Braats ist das
SO. SCHON EURE NÄCHSTE GENERATION WIRD NICHT MEHR IN HÖHLEN,
SONDERN IN HÜTTEN WOHNEN.«
»Hütten sind wärmer als Höhlen«,
versuchte Draaf eine Erklärung.
»Was deine andere Fragen angeht, so sind sie schnell
beantwortet: Wir wissen
ES SELBST NICHT! UNSERE VORVÄTER HABEN OBEN AUF DEM GIPFEL
DES BERGES EIN
Denkmal errichtet. Es stellt unseren Stammvater dar —so wird
von Generation zu Generation berichtet. Niemand WEIß, wer er
ist, aber er trägt ein künstliches Fell, so wie jenes
Wesen, das unsere Vorfahren einst rettete und hierher brachte.«
»Ich möchte das Denkmal sehen, Mentos. Kannst du mich
begleiten?«
»Ein beschwerlicher Weg, Draaf.«
»Meine Reise zum Alten Weisen war auch nicht gerade ein
Spaziergang. Wann
BRECHEN WIR AUF?«
»Gleich, wenn du willst. Wir nehmen Grabsch mit.«
Drei Stunden folgten sie einem kleinen, steilen Pfad, bis sie
endlich gegen Mittag den abgeflachten Gipfel des Berges erreichten.
Genau in der Mitte des Plateaus erhob sich ein quadratischer
Steinsockel mit fünf Meter Kantenlänge, drei Meter hoch. Er
zeigte kaum Spuren einer Verwitterung. Seltsame Schriftzeichen waren
auf allen vier Seiten angebracht; für Draaf ergaben sie keinen
Sinn.
FASZINIERT BETRACHTETE ER DIE ÜBERLEBENSGROßE FIGUR AUF
DEM SOCKEL AND
VERGAß die Schriftzeichen vorerst.
Die Figur stellte ohne Zweifel einen Mover dar. Nur noch im
Gesicht und an den Händen war der kurzhaarige Pelz markiert
worden, alle anderen Körperstellen waren mit buntem Stoff
bedeckt — dem künstlichen Fell, wie Mentos sich
ausdrückte. Aber das war noch nicht alles.
In der rechten Hand hielt der Stammvater der Mover einen kleinen
Gegenstand
— vielleicht eine Waffe. In dem breiten Gürtel waren
Instrumente feingelassen, deren Bedeutung unbekannt war. Mehrere
goldschimmernde Plaketten
BEFANDEN SICH IN BRUSTHÖHE, NEBENEINANDER UND IN ZWEI REIHEN.
Auf den Schultern, wo die Arme begannen, stand ein kurzes Wort.
Vielleicht
WAR ES AUCH NUR EINE VERZIERUNG,
SO GENAU KONNTE DRAAF ES NICHT ERKENNEN.
Aber Mentos fing seine Frage auf.
»Wir wissen nicht, ob es der Name unseres Stammvaters ist,
aber es könnte sein. Das Wort ist nicht zu übersetzen. Es
HEIßT GUCK.«
»Guck? Was soll das bedeuten?«
»Ich sagte schon, wir wissen es nicht. Sein Name, eine
Bezeichnung, eine andere Welt — wer WEIß?«
Draaf ging näher an das eigentümliche Gebilde heran und
betastete es. Die Wände des Sockels waren glatt, bis auf die
Eingravierungen.
»Wer hat das getan, und was bedeuten sie? Es sind doch
Schriftzeichen, nicht wahr? Wir können nicht schreiben, aber wir
wissen, DAß die Mover es können.«
»Wir können auch lesen, und das dort ist in unserer
Ursprache eingraviert worden. Natürlich unterliegt auch eine
Sprache dem Wandel der Zeit und verändert sich, aber die Zeichen
ergeben trotzdem noch einen Sinn, der Rückschlüsse auf das
ZULÄßT, was vielleicht geschehen ist.«
Draaf s Hände strichen sacht über die Runen.
»Kannst du es mir vorlesen?«
Mentos trat ebenfalls näher. Einmal umrundete er den Sockel,
bis er den Anfang der fortlaufenden Schrift gefunden hatte.
Dann las er laut vor:
»Dem Retter des Universums und dem Retter unseres Volkes
gewidmet, dem Stammvater der Ilts, der eines Tages wiederkommen
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