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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Quadratkilometern
überschwemmt. Die Spitzen des riesigen Heeres waren tausend
Kilometer ins Flachland eingedrungen.
    Die Bilanz der bisherigen Wanderschaft war erschreckend: Zwei
Zwergstaaten, deren Herrscher sich geweigert hatten, den Ishmaiten
Tribut zu zollen, waren vernichtet worden. Drei Völker hatten
ihre Heimat verloren. Kinder und Frauen, die unschuldigsten Opfer
dieser grausamen Kämpfe, wurden obdachlos und waren nun ohne
Schutz vor der beißenden Kälte - denn was sich für
die Ishmaiten nicht als Beute eignete, wurde vernichtet. Die Tage
waren von Kampflärm erfüllt, in den Nächten färbte
sich der Himmel vom Feuer der brennenden Städte blutrot.
    Die »große, barbarische Flut« drang immer tiefer
in das Flachland ein und trieb einen Strom von Flüchtlingen vor
sich her, der mit jedem Tag größer wurde. Gelegentlich
scharten sich einige Ishmaiten eines Stammes zusammen
    und unternahmen Raubzüge in die entlegenen Gebiete oder in
das unberührte Land weit vor dem Heer. Sie kehrten dann nach
einigen Tagen mit Beutekindern oder Frauen zurück.
    Am achtundzwanzigsten Tag, seit Rhodan sich den Ishmaiten
angeschlossen hatte, unternahm Thorak mit einigen seiner Leute einen
solchen Raubzug. Vier Tage später stieß Thorak wieder zu
seinem Stamm. Er war allein und lebensgefährlich verletzt.
    »Was ist geschehen?« wollte Rhodan wissen.
    »Tulanier«, sagte Thorak und fiel vom Jourd. Nachdem
Rhodan veranlaßt hatte, das Zelt zu errichten, bettete er
Thorak auf sein Lager. Dort kam der Stammesfürst zu Bewußtsein.
    Außer Rhodan waren noch die zwei Beutesöhne Thoraks
anwesend.
    Thorak lächelte schwach, als er die vertrauten Gesichter
erkannte.
    »Ich spüre den Tod nahen«, sagte er, »und
das stimmt mich traurig. Denn ich habe gehofft, noch einmal in meinem
Leben Pions Pyramide zu schauen und meine Söhne bei den
Wettspielen kämpfen zu sehen. Ich wollte meinen Stamm gegen die
Tulanier führen. Aber Pion wollte es so, daß mich die
Tulanier noch vor dem Kampf aus dem Hinterhalt töten.«
    Er machte eine Pause, in der er seine Kräfte sammelte. Als
sein Atem wieder ruhiger ging, blickte er zu seinen Beutesöhnen
auf und fuhr fort: »Ihr müßt mir schwören, daß
jeder von euch zehn Tulanier für mich tötet. Stählt
rechtzeitig eure Körper, schafft eure Schwerter. In zwei Tagen
wird Krelon das Zeichen zum Angriff auf Tulanien geben. Dann müßt
ihr stark sein, um euren Schwur zu halten.«
    Seine Augen wanderten zu Rhodan.
    »Von dir würde ich mir wünschen, daß du mein
Volk verläßt und deine eigenen Wege gehst. Ich kann nicht
ruhig sterben, wenn ich weiß, daß du weiterhin bei uns
bleibst und Krelon mit deinen unergründlichen Ratschlägen
verwirrst. Deine Ideen, deine fremdartigen Ansichten über das
Leben vergiften ihn. Ich bin der Versuchung deiner Worte selbst
erlegen. Ich weiß, wie ansteckend und verführerisch deine
Art ist, Geschicke zu lenken, ohne sichtbare Taten zu zeigen. Und ich
weiß nicht recht, ob ich jetzt als guter Ishmait sterbe. Pion
möge mir verzeihen. Er möge auch dir verzeihen und dich
nicht durch die Hand seiner Priester bestrafen.«
    Thorak wandte sich wieder an seine Söhne.
    »Geht zu Ishtan und verlangt, daß er in meinem Namen
bei Krelon vorspricht. Er soll Krelon sagen, wie mein Stamm den
Überfall auf Tulanien vornehmen würde. Vielleicht
verwirklicht Krelon meinen Plan, dann würde ich im Tode
zufrieden sein. Nun habe ich in dieser Welt nur noch wenige Worte zu
sagen. Mein Besitz soll mit mir verbrannt werden. Meine drei
Beutesöhne sollen volle Unabhängigkeit erhalten, sie sind
Männer, vollwertige Ishmaiten. Um meine Beutetöchter soll
gekämpft werden. Nur um Asha nicht - sie ist zu bestrafen, weil
sie gegen Rhodan intrigiert hat. Das war mein letztes Wort.«
    Thorak verstummte und sein Mund blieb verschlossen, selbst als
Rhodan in ihn drang und zu erfahren versuchte, was Asha gegen ihn
unternommen hatte.
    Orcan, Thoraks ältester Beutesohn, schob Rhodan mit einer
Bewegung seines kräftigen Armes vom Sterbelager.
    »Er möchte jetzt in Ruhe sterben«, sagte er.
    »Aber er lebt noch. Er atmet!« entgegnete Rhodan. »Er
könnte mir noch sagen.«
    »Es ist sein fester Wille, nicht mehr zu sprechen!«
erklärte Orcan ungehalten. Seine Hand legte sich nachdrücklich
auf den Knauf des Schwertes.
    Rhodan resignierte. Er ging aus dem Zelt. Als er sich in den
Sattel seines Jourdes schwang, sah er noch einmal zurück.
Thoraks Beutesöhne setzten bereits das Zelt in

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