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PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit

Titel: PR TB 078 Irrfahrt in Die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde.
    Es war unmöglich, daß dort bereits der unterirdische
Flußlauf endete, denn nach Rhodans Berechnungen hatten sie noch
nicht einmal die Hälfte des Weges zurückgelegt. Dennoch gab
es keinen Zweifel daran, daß dort vorne irgendwo eine
Lichtquelle war. Der Strom machte einen weiten Bogen, so daß
die eigentliche Lichtquelle verborgen blieb. Aber Rhodan nahm an, daß
der Fluß für ein kurzes Stück ins Freie trat, um dann
wieder im Gebirge zu verschwinden. Den Ishmaiten konnte diese
Tatsache nicht bekannt sein, da sie ihre Landkarten nicht aus der
Vogelperspektive anfertigten.
    Sie waren um die Flußbiegung herumgekommen und konnten nur
wenige hundert Meter vor sich das Ende des unterirdischen Flußlaufes
sehen. Es handelte sich um eine dreihundert Meter breite Öffnung,
deren Ränder glatt waren. Rhodan konnte nicht erkennen, was
dahinter lag, denn ein dichter Vorhang aus feinsten Wassertropfen
versperrte die Sicht. Die Wand aus zerstäubtem Wasser entstand
offensichtlich durch das Auftreffen der Wassermassen in der Tiefe.
Das bedeutete, daß sich der Wasserfall dort befand, wo der Fluß
ins Freie trat.
    Damit war auch die letzte Hoffnung auf eine Rettung dahin, denn
Rhodan mußte feststellen, daß die Wände weiterhin
senkrecht und glatt waren. Nur ganz vorne, am seitlichen Rand der
riesigen Öffnung im Fels, glaubte er so etwas wie ein Geländer
zu sehen.
    Er gab Derd durch eine Handbewegung zu verstehen, daß er ihm
folgen solle und konnte nur hoffen, daß er es bemerkte. Dann
versuchte er mit aller Kraft, sich gegen den Sog zu stemmen, der ihn
unerbittlich zum Wasserfall zog. Seine Anstrengungen halfen nicht
viel, aber er erreichte immerhin, daß er immer in der Nähe
der Wand dahintrieb.
    Es waren nur noch dreißig Meter bis zum Wasserfall. Einige
der Ishmaiten waren Rhodans Beispiel gefolgt und hielten sich hinter
ihm. Aber die meisten hatten entweder zu spät reagiert, oder es
war ihnen nicht möglich gewesen, ihre Position am Flußrand
zu halten. Sie trieben hilflos in der immer schneller
    werdenden Strömung und verschwanden schließlich über
den klippenlosen Rand des Wasserfalles in der nebeligen Wand aus
Wassertropfen. Ihre Schreie verhallten ungehört.
    Rhodan war nur noch wenige Meter vom Abgrund entfernt. Plötzlich
spürte er Boden unter den Füßen, konnte jedoch keinen
Halt finden. Der Wasserdruck war übermächtig geworden und
spülte seinen Körper hinweg. Er meinte, für den
Bruchteil einer Sekunde in der Luft zu hängen. Dann griff er
nach dem Objekt, das er aus der Ferne gesehen hatte.
    Es war tatsächlich ein Geländer. Ein Eisengeländer.
Er machte sich keine weiteren Gedanken über dessen Herkunft,
sondern zog sich daran in die Höhe. Als er über den Rand
der Mauer sehen konnte, blickte er geradewegs in das Gesicht eines
Mannes.
    Rhodan blieb keine Zeit, Einzelheiten zu erkennen. Er bekam nur
den Eindruck einer olivgrünen Uniform und eines schmucklosen
Eisenhelmes. Denn der Mann hob eine langläufige Schußwaffe
und legte auf Rhodan an. Zum Schießen kam er nicht mehr. Neben
Rhodan war eine schnelle Bewegung, etwas zischte durch die Luft, und
der Mann mit dem seltsamen Gewehr taumelte mit einem Schmerzensschrei
rückwärts.
    »Euer Geschenk an mich bringt uns beiden Glück, Herr«,
sagte Derd grinsend und kletterte über die Brüstung. Er
stand bereits vor Rhodan auf der anderen Seite. Es handelte sich um
einen schmalen Pfad, der zwanzig Meter entlang einer senkrechten
Mauer führte und dann auf einem mit Bäumen, Büschen
und Gräsern bewachsenen Steilhang endete.
    Rhodan blickte auf das Tal hinunter, das sich in der beginnenden
Dämmerung vor ihm ausbreitete. Es war gut zehn Kilometer lang
und fast ebenso breit und wurde ringsum von Felswänden umgeben,
die das Tal teilweise überdachten. Ein etwa fünf Kilometer
durchmessender Kreis blieb frei, durch den der wolkenverhangene
Himmel zu sehen war.
    Im Tal befand sich eine Stadt.
    Es war keine jener mittelalterlichen Ansiedlungen, wie sie Rhodan
überall auf Zangula kennengelernt hatte, sondern eine moderne,
technisierte Stadt. Die Ansammlung von Bauwerken der verschiedensten
Formen sah einer der Industriestädte auf einer terranischen
Kolonie oder aber einer wissenschaftlichen Forschungsstation nicht
unähnlich.
    Es gab turmartige und würfelförmige Gebäude, die
Fabriken beherbergen konnten, Kuppelbauten, die an Atomkraftwerke
erinnerten und einige langgestreckte Häuser, die den Bewohnern
wahrscheinlich Unterkunft

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