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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vermag mich nicht gegen dich zu wehren, und du hast alle Macht.
Ich bin in der Lage eines Kaufmannes, der Waren hergeben will und
nicht weiß, ob der Käufer sie ihm zahlt.« Attila
grinste kalt.
    »Nicht jeder Handel ist ein Verbrechen. Ich zahle für
das, was ich kaufe.«
    »Vielleicht ist deine Münze für mein Leben nichts
wert, wer weiß?« fragte ich mich und nahm die Schale mit
wohlriechendem Wein entgegen. »Ich verkaufe gern, aber ich muß
wissen, ob du in Gold und Ehren oder mit einem Messer zahlst.«
    Attila sagte beschwichtigend:
    »Du sollst mir einen Weg durch die Berge bahnen. Du sollst
es möglich machen, daß meine Heere nicht erfrieren, daß
sie genügend Nahrung haben, daß sie schnell vorankommen.
Ich brauche keinen blind gehorchenden Sklaven - ich habe genug von
ihnen.«
    »Es freut mich, das zu hören«, erwiderte ich
diplomatisch. »Wie kannst du einem Fremden ein so wichtiges Amt
anvertrauen?«
    »Ein Mann, der das Leben meines Sohnes rettet, ist kein
Fremder.«
    Ich fragte:
    »Bist du sicher, daß ich euch nicht irreführe?«
    »Ganz sicher. Denn ich würde dich finden, und dann
würdest du wünschen, niemals geboren worden zu sein«,
sagte er grob. »Bekomme ich Antworten, die mich
zufriedenstellen?«
    »Ich denke, daß wir uns sehr gut verstehen werden«,
sagte ich.
    »Dann trinken wir.«
    Ich traute ihm nicht eine Stunde lang. Er wußte dies, aber
offensichtlich lockten ihn meine Karten und die Vorstellung, daß
sein Heer auf dem kürzesten und besten Weg nach Italien reiten
würde. Eine Strecke von mehr als eintausend Kilometern oder im
günstigsten Fall hundert Tagen für uns. Länger für
das Heer mit dem schwerfälligen Troß. Die Frauen und
Kinder würden fast alle hier zurückbleiben.
    Wir tranken, wobei ich wartete, bis Attila die Schale zum Mund
geführt hatte. Es war ein grober Verstoß, vor dem
Herrscher zu trinken. Attila wandte sich an mich und fragte:
    »Ihr sollt bald reiten. Hast du die Karten bei dir?«
    Ich nickte und erklärte:
    »In den Taschen meines Sattels. Soll ich sie holen lassen?«
    Der Herrscher deutete auf die anderen Männer und meinte:
    »Hole sie und komme in zwei Stunden wieder. Bis dahin werde
ich meine Geschäfte erledigt haben. Dann können wir darüber
sprechen.«
    »Gut. Ich danke dir.«
    »Noch hast du keinen Grund dazu«, sagte der Herrscher
und räusperte sich. Er ließ mich stehen und ging zu der
kleinen Gruppe zurück, in der ich Edekon erkannte, dann den
Skottas und andere Kriegsführer seiner Heere. Eine gewisse
Stimmung des Aufbruchs lag in der Luft. Aber es würde noch
Monate dauern, bis sich die gewaltige Heersäule nach Italien
walzte. Ich verließ den Aul, schwang mich auf mein Pferd und
ritt meinen Leuten nach. Ich fand sie schließlich am äußersten
Ende des Lagers Sie hatten einige Feuer entzündet und brieten
Ziegenfleisch und einige Lämmer an Spießen. Dazu tranken
sie Kamon oder Kumys. Ich setzte mich zu ihnen und berichtete, was
ich wußte.
    Serkan sagte beruhigt: »Also werden wir reiten! Wenn Attila
uns schickt.«
    Ich wandte ein:
    »Hier ist es nicht gerade ungefährlich. Vielleicht will
sich Ellac rächen. Heute abend gibt der Herrscher ein Fest, und
wir werden so schnell wie möglich wieder zurückreiten. Ich
brauche einen Tisch - ist hier einer in der Jurte?«
    »Ja, dort drinnen! Aber es ist stickig unter den Fellen!«
    Ich nickte, trank aus und ging zu meinem Sattel. Ich zog den
Packen heraus, den ich für diesen Tag vorbereitet hatte. Noch
einmal zählte ich die doppelten Karten ab und die präparierten,
die ich Attila würde zurücklassen müssen, steckte ich
ein. Die anderen wurden zusammengefaltet und in das geheime Fach
unter das Sattelleder geschoben. Ich versuchte, mich über meine
neue Lage zu orientieren, aber in dem Wirbel aus Menschen und
Geräuschen kam ich zu keinem klaren Gedanken.
    Das hat Zeit bis heute abend! Hüte dich vor Ellac! sagte mein
Extrasinn mit deutlicher Warnung.
    Zwei Stunden später schwang ich mich wieder in den Sattel und
ritt zurück
    zu der Palisadenwand um Attilas Aul. Jetzt erst merkte ich, daß
sich in dieser Ebene eine leichte Schräge erhob, an deren
Spitze, immerhin mehrere Meter über dem Niveau der übrigen
Jurten, Attilas Aul stand. Er hatte ein weißes Dach und viele
weiße Vorhänge aus schwerem Stoff; weiß war die
Farbe der Herrscher. Einige hölzerne Türme stachen über
die Spitzen der Palisaden hervor. Ein anschließender Zaun, ohne
Türme und sanft über die Flanke des

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