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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anlegemanöver
unternommen wurde. Das fremde Schiff war eine kleine Kostbarkeit, und
als die Kissen zwischen Schiffswand und Stein die Mole berührten,
war es, als wehe eine Art wunderbarer Wind durch den Hafen. Ein
Märchen wurde hier Wahrheit. Das Boot war sehr teuer und sehr
schön; es gab viel Gold, viele teure Stoffe, und die Riemen
waren aus bestem Holz hergestellt. Sie hoben sich in die Luft, wurden
senkrecht in Vertiefungen des Decks eingesetzt, und das Sonnenlicht
brach sich an dem Tropfenregen. Ich trat etwas vom Feuer zurück,
warf den Dolch in die Tischplatte, wo er zitternd steckenblieb. Dann
bemerkten wir, wie sich eine Welle von Unruhe durch die Reihen der
Umstehenden fortsetzte. Einige von ihnen verschwanden in den Häusern,
andere verließen unser Zelt, wieder andere liefen dorthin, wo
jetzt vom Deck des kostbaren Schiffchens eine Laufplanke ans Ufer
ausgebracht wurde. Vorhänge bewegten sich, Bewaffnete sprangen
ans Ufer, einige leise Kommandos in maurischer Sprache waren zu
hören.
    »Wir erhalten Besuch!« stellte einer der Wikinger
fest.
    Ich verbesserte ihn leise:
    »Der Herr des Hafens kommt - wir sind der Besuch. Fangt
bitte keine Schlägerei an!«
    »Schon gut! Ich bin viel zu hungrig dazu!« sagte Tore
in bester Laune.
    Etwa vierzig Mauren umstanden jetzt die Poller. Einige Sklavinnen
mit leicht verhüllten Gesichtern kamen von Bord, dann zwei
offensichtlich wichtige Mädchen, die mit gebührender
Aufmerksamkeit, beinahe Unterwürfigkeit behandelt wurden. Dann
ging als letzter ein hochgewachsener, schwarzbärtiger Mann von
etwa vierzig Jahren über die federnde Planke. Abgesehen von den
Kindern, die allerdings auch etwas weniger laut kreischten, breitete
sich nunmehr eine gespenstische Ruhe über den Hafen aus.
Sämtliche Anwesenden warfen sich zu Boden. Tore und ich
wechselten einen langen, nachdenklichen Blick; der Wikinger kniff die
Augen zusammen und zwinkerte überrascht. Mitten in das
auffallende Schweigen hinein begann ein Esel jämmerlich zu
schreien; es klang, als würde ein Mensch auf das Äußerste
gemartert. Ich zuckte zusammen, und ein paar meiner Männer
begannen lauthals zu lachen.
    Dies war ein Fehler. Andere Sitten, andere Reaktionen! warnte mein
    Extrasinn.
    Die folgenden Sekunden verstrichen zu langsam. Ich konnte
beobachten -während mein Robot-Windspiel knurrte -, wie sich
einige der kauernden Mauren vorsichtig umdrehten, uns Wikinger
musterten und verstohlen nach ihren Waffen griffen. Ich schaute kurz
zum maurischen Schloß hinauf, dann wieder auf den
hochgewachsenen Mann, schließlich roch ich, daß der
Braten an einer Stelle zu verschmoren begann. Ich machte einen Satz,
griff nach dem Spieß und drehte ihn langsam. Tore ließ
sein Horn nachschenken und winkte lässig ab, als einer seiner
Männer nach der Streitaxt griff.
    »Der Mann deutete in unsere Richtung. Was hat er vor?«
fragte Bjarne halblaut.
    »Wir werden es gleich erfahren!« gab ich zur Antwort.
    Der Maure sprach auf einige seiner Männer ein. Während
sich die Menschenmenge im Hafen wieder aufrichtete, kamen die Mauren
im Dauerlauf näher und blieben vor unserem Zelt, das eher eine
schattenspendende Ansammlung von Stoffbahnen war, stehen. Der
Anführer richtete seinen Blick auf mich, blitzte mich an und
fragte laut:
    »Seit wann werft ihr euch nicht zu Boden, wenn Husain ibn
az-Zubair den Hafen betritt?«
    Ich winkte einen Wikinger herbei, sagte ihm, er solle den Spieß
drehen und erwiderte laut:
    »Husain, also der >kleine Hasan<, ist ein Fürst,
o Vater des Dolches?«
    Der Mann nickte und erwiderte schnell und ein bißchen
verwundert:
    »Er herrscht hier über Saudya und über die
umliegenden Orte und Gewässer, Mann des weißen Haares.«
    Ich sagte:
    »Höre, Bruder der Leibwache! Wir alle, dreiundzwanzig
starke Männer aus dem Reich der untergehenden Sonne, sind dort,
wo wir herkommen, Fürsten. Wir herrschen über Länder,
die weitaus größer sind als die Wälder und Felder um
Saudya. Wir sind Fürsten, und seit wann ist es Brauch, Sitte und
Angewohnheit, daß sich Fürsten voreinander zu Boden
werfen?«
    Der Leibwächter schien auf meinen Akzent seiner Sprache zu
horchen, dann nickte er und sagte:
    »Ihr seid Gäste hier!«
    »Wir werden uns als Gäste der Gastfreundschaft von
Husain würdig erweisen. Wir sind reich, wir sind gute Kämpfer,
und wir wünschen, mit Husain zu sprechen. Richte die Spur deiner
Stiefel, Wächter des Serails, in diese Richtung und sage Husain,
was ich gesprochen

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