Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
habe.«
    »Warte hier, Weißhaariger!« sagte der Mann und
stob davon.
    Ich ließ mich nicht beunruhigen, obwohl ich gespannt alles
beobachtete, was sich um uns herum abspielte. Wir nahmen den Spieß
vom Feuer, schoben die beiden schweren Hammel auf den breiten Tisch
aus weißen, geschabten Brettern, und ich öffnete die
Bäuche der gebratenen Köstlichkeiten. Ein unbeschreiblicher
Duft breitete sich aus, als die Füllung des Hammels auf den
Tisch herausglitt - sie sah aus wie ein großer, körniger
    Brotlaib. Die Mauren sprachen aufgeregt miteinander, und die
Mädchen entfernten sich bis auf eines, das hinter dem Fürsten
stehenblieb. Der Anführer der Leibgarde spurtete wieder zu uns
herüber und blieb schwer atmend vor mir stehen. Das Windspiel
knurrte giftig, und ich schnippte mit den Fingern. Der Maure sah mich
an, dann ging sein Blick zu den Wikingern, schließlich
schluckte er und starrte nur noch den geöffneten Braten an,
dessen Kruste im Sonnenlicht braun schimmerte. Der Rotwein hatte
lange, streifenförmige Spuren hinterlassen, und die Butter hatte
alles mit einem duftenden Glanz überzogen. Wieder schluckte der
Vater des Dolches und sagte endlich:
    »Husain läßt sagen, daß ihr Gäste
seid. Ihr alle seid willkommen. Führt ihr Handelsware mit euch?«
    »Nein«, sagte ich. »Wir sind nur Besucher, die
morgen oder übermorgen wieder in See stechen. Du riechst den
Duft des Bratens, Mann des Palastes?«
    Er grinste und sagte leise:
    »Auch der Löwe brüllt, wenn er die Beute riecht.
Ihr habt den Hammel mit Reis gebraten? Das kenne ich nicht!«
    Mir kam eine originelle, aber keineswegs ungefährliche Idee.
Ich nahm den Dolch, schnitt aus dem oberen Teil des Schenkels ein
schönes Stück Fleisch heraus und häufte mit einem der
herumliegenden goldenen Löffel etwas von der Füllung auf
einen silbernen Teller. Dann hob ich den Teller hoch und sagte:
    »Unter Fürsten ist es üblich, Geschenke
auszutauschen. Gold und kostbare Steine haben wir genug, und Husain
hat sie auch. Ich werde Husain ibn az-Zubair ein kleines, aber gutes
Geschenk machen. Ihr wartet hier - nehmt euch, was euch schmeckt. -
Tore!«
    »Gut gesprochen!« sagte Tore. Er sprang aus dem Sessel
hoch und schlug mit einem dröhnenden Lachen zwischen meine
Schulterblätter. Ich verlor beinahe den Braten. Ich nickte dem
Mauren zu und ging dann durch die Gasse, die sich inmitten der
Menschen gebildet hatte, hinüber zu Husain. Vor dem schlanken
Mann blieb ich stehen, hob die rechte Hand bis in Schulterhöhe
und kehrte ihm die Handfläche entgegen.
    »Ich grüße dich, Husain ibn az-Zubair«,
sagte ich. »Der Gastgeber wird von den Gästen beschenkt,
und ich beschenke dich mit einem Teil unseres köstlichen
Bratens. Nimmst du dieses Geschenk an?«
    Er zögerte, aber der Anblick und der Geruch schienen ihm
ebenso das Wasser zwischen die Zähne zu treiben wie mir und den
übrigen Männern. Dann sagte er vorsichtig:
    »Auch du bist Fürst, Mann des weißen Haares?«
    Ich nickte und erwiderte:
    »Ich bin Atlan ibn Arkon al Gonozal. Ich regiere ein großes
Reich, in dem die Granatäpfel so groß wie Gurken und die
Hammel so groß wie Pferde sind. Hier, dies ist mein Geschenk -
es ist nicht vergiftet.«
    Diese Art der Begrüßung überfordert ihn fast!
sagte mein Extrasinn.
    Ich flüsterte eindringlich:
    »Junger Hammel! Mit Butter, rotem Wein, mit Reis, unendlich
vielen köstlichen Gewürzen, mit Knoblauch und Weinbeeren,
mit Äpfeln und anderen Kostbarkeiten. Geröstet über
der Holzkohle frischer, junger Bäume. Nimm und werde mein
Freund, Husain.«
    Das Mädchen hinter ihm lachte verhalten und flüsterte
schließlich unter ihrem Schleier hervor:
    »Das ist nicht die schlechteste Art, Freundschaft zu
schließen. Auch ich, sage ich dir, bin von dem Geruch
überwältigt.«
    »Herr des Schlosses«, sagte ich. »Bruder des
Windes - der Hammel schmeckt wie Werg, ist er einmal kalt. du weißt
es!«
    Jetzt lachte Husain. Ich hatte gewonnen. Während wir hier
sprachen, entbrannte vor dem Sonnensegel eine wahre Schlacht um den
Hammel. Wikinger und Kinder stritten sich um Bratenstücke, und
der Lärm des Festes schallte zwischen den Häuserfronten hin
und her. Das brach offensichtlich den Bann. Ergriffen und
achtungsvoll sahen die etwa vierzig Mann der fürstlichen Wache
zu, wie ihr Herr zu essen geruhte. Er tat dies mit der Schnelligkeit
eines Menschen, der zum Essen kein Besteck braucht. Dann schmatzte
Husain, rülpste anerkennend und sagte:
    »Reis! Das kenne

Weitere Kostenlose Bücher