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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Nähe der Großen Syrte!
Eines war sicher; davon konnte ich ausgehen, und aufgrund dieser
Feststellung oder besser: Überzeugung konnten auch meine
Wikinger handeln, mit mir als zahlendem und kämpfendem
Kommandanten - die Fremden, wer immer sie waren, ahnten nicht, daß
ihr Raumschiff mein Ziel war. Sie ahnten auch nicht, wer ich war, daß
es mich gab, und wenn sie mich kennenlernten (so wie beim Segelkauf
im Magazin des Juden), dann erkannten sie ebenfalls nicht, daß
ich die identisch gleichen Absichten wie sie hatte, nämlich
diesen Planeten zu verlassen. Soweit war ich in meinen Überlegungen,
als die Lichtkreise zweier Fackeln über das grobe Pflaster des
Hafens wanderten und zwei Boten des Fürsten vor dem Sonnensegel
stehenblieben. Eben verlosch das letzte Tageslicht, und die tausend
Gerüche des Hafens und der Siedlung krochen herab zum Wasser.
Irgendwo schrie lang und klagend ein Käuzchen.
    ***
    Zwei junge Männer standen vor dem Segel und hörten
verwundert zu, wie Gabelbarts Finger einzelne Töne anrissen. Ich
stand auf und näherte mich den Fackeln.
    »Ich höre, Fackelträger!« sagte ich
halblaut.
    »Wir kommen vom Sitz unseres Fürsten«, sagte der
links stehende Mann und bewegte sich unruhig, als er sah, daß
die Hände der Wikinger stets in der Nähe der Waffen lagen.
    »Und was wollt ihr?« fragte ich.
    Die Antwort kam schnell und klang, als sei sie auswendig gelernt.
    »Husain ibn az-Zubair will, daß du mit allen deinen
Leuten an dem kleinen Gastmahl teilnimmst, das er für euch
gerüstet hat. Er wartet voller Freude auf die Männer des
Schiffes.«
    Ich nickte und erwiderte halblaut und höflich:
    »Wir nehmen die Einladung gern an und wollen ihn nicht
warten lassen. Wann dürfen wir kommen?«
    Der Gardist deutete nach oben. Dort schimmerten zwischen den
schlanken Pfeilern viele kleine Lampen, einige Feuer und Fackeln. Das
Schloß sah wirklich wie ein Stück einer alten,
farbenprächtigen Sage aus, wie es über den meist notdürftig
erhellten Häusern schwebte.
    »Wenn wir die Fackeln schwenken, Mann des weißen
Haares«, sagte der junge Mann. »Aber. kannst du deinen
Hund hier lassen? Die Mädchen des Fürsten fürchten
solche Hunde.«
    Ich versprach es.
    »Es wird nicht mehr lange dauern«, sagte der Gardist,
dann nickte er uns zu und verschwand mit seinem Nebenmann und den
Fackeln wieder im Dunkel, woher sie gekommen waren. Tore weckte seine
Männer mit einigen
    Tritten auf, dann hielt er ihnen einen kurzen Vortrag; drastisch,
laut mit vielen bildhaften Vergleichen sagte er ihnen, daß sie
uns keine Schande machen durften. Keine Rauferei, nur wenige Waffen,
gutes Benehmen bei Tisch, keine Diebstähle und so weiter. In der
Zwischenzeit zog ich mich schnell um, setzte meinen Helm auf, tat
einige Ringe an meine Finger und steckte den Lähmstrahler in die
kostbare Scheide. Wir ließen vier Mann als Wache auf dem Schiff
zurück und gingen den schmalen, gewundenen Weg hinauf zum Haus
des Fürsten Husain. Zuerst gingen wir, zwischen einigen
Häuserfronten mit kleinen, hochliegenden Fenstern, auf Steinen.
Dann, als Büsche und Bäume anfingen, zwischen den
seitlichen Treppen und den Ställen und Scheunen, beschritten wir
eine Treppe, die aus Holzknüppeln bestand. Schließlich
einen Kiespfad, der sich zwischen Rasenstücken, geheimnisvoll
flüsternden kleinen Wasserläufen und Gruppen von Rindern
und Schafen entlangwand. Endlich betraten wir den sorgsam gepflegten,
duftenden Park unter den breiten Kronen alter Bäume. Überall
waren Windlichter und Fackeln aufgestellt und in den Boden gerammt,
und geradeaus sahen wir die weißen Treppen, die zu einer
großen, offenen Halle hinaufführten. Auch hier kamen uns
mit der leichten Brise die Gerüche entgegen, Rosen mischten sich
mit Pfeffer, und Knoblauch wetteiferte mit schweren Spezereien.
    Tore zog die Luft scharf ein und stellte fest:
    »Es stinkt!«
    »Alles, was nicht nach Seewasser, Werg und Pech riecht,
bedeutet für dich Gestank, du Barbar!« konterte ich
gutgelaunt. »Das hier sind die Wohlgerüche eines
gepflegten Hauses weit im Süden. Fremde Länder, fremde
Düfte.«
    »Schon gut«, sagte er und winkte ab. »Du riechst
selbst nach einem Zeug, das ich nicht kenne.«
    Es war eine stark riechende Hautkrem, die ich benutzte. Ich stieß
Tore gegen die Rippen, und plötzlich kamen die Diener von allen
Seiten auf uns zu und führten uns in den Saal. Wo wir eigentlich
Sessel und Tische vermutet hatten, befanden sich nur Teppiche und
viele kleine,

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