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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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versetzt, mit Küchenkräutern und mit
feinem weißem Fleisch. Es schmeckte ausgezeichnet, und ich
erinnerte mich schwach daran, daß derart exotische Gerichte
seit Jahrtausenden für mich sehr normal waren; was hatte ich
nicht schon alles gegessen, seit ich das erstemal diesen Planeten
betreten hatte.
    »Und es schmeckt wie die Verheißung des Propheten!«
sprach ich weiter, mit vollem Mund und anerkennendem Schmatzen. Es
schmeckte tatsächlich ausgezeichnet. Nur die Zubereitungsart
störte meine beiden fremden Nachbarn erheblich, und sie
stocherten lustlos in dem gebackenen, goldfarbengrauen Hirn herum.
Sie waren angewidert, und daran erkannte ich sie.
    Es waren fremde Raumfahrer...
    Ich wandte mich an Usur Ssy Quisad und fragte leise:
    »Es schmeckt dir nicht, Fremder? Mir schmeckt es
ausgezeichnet - soll ich dir das zweifelhafte Vergnügen
abnehmen?«
    Er nickte dankbar, und ich aß mit großem Genuß
auch die zweite HammelHirnschale leer; am Schluß grub ich noch
die Augen heraus - eine Delikatesse. Fassungslos und mit offenem Mund
starrte mich Usur an.
    »Ausgezeichnet, Scheich Husain!« sagte ich laut und
deutlich. »Besser als mein gebratener Hammel mit Reisfüllung.«
    Ich lehnte mich zurück und entspannte die Muskeln der
verschränkten Beine. Die unverbindliche, leichte Unterhaltung
täuschte. Ich erkannte es an den schnellen, versteckten Blicken,
die mir Tore Skallagrimsson zuwarf. Innerhalb dieses Hauses schien
undeutlich eine Gefahr auf uns zu lauern. Welche? Von wem ging sie
aus?
    Die Musik steigerte abermals ihr Tempo.
    Scheich Husain winkte zu mir herüber und sagte laut:
    »Es gibt nicht nur das Vergnügen des Essens, Atlan,
sondern auch die Besonderheiten nach dem Essen. Die Musik ist die
Mutter des Tanzes.«
    »Und die Schwester meiner Ohrenschmerzen!« murmelte
Usur so leise, daß nur ich es verstand.
    Die Diener räumten ab. Die Musiker bliesen, schlugen und
klimperten schneller, die Rhythmen überschlugen sich, und die
Triller der Flöten schwangen sich bis in schwindelnde Höhe
hinauf. Hinter uns glitten fast unhörbar Vorhänge
auseinander, als gerade die Diener die letzten Weinbecher
vollgeschenkt und die Reste des Essens weggetragen hatten. Ein
Mädchen tänzelte mit schnellen, graziösen Schritten
herein. Es hatte langes, schwarzes Haar und war überraschend
groß und schlank.
    Ich fragte leise:
    »Tanz?«
    Der Scheich nickte und klatschte zum Takt der Handtrommeln, die
harte, klappernde Töne verursachten. Draußen im Park
zirpten Grillen. Das Mädchen drehte sich und trippelte an den
Reihen der Wikinger vorbei in den freien Raum zwischen den Männern
hinein und begann dort einen schnellen Tanz, der aus Bewegungen
bestand, die sich von den Zehen bis zu den Fingerspitzen fortsetzten.
Ihr langes Haar peitschte durch die Luft, wenn sie ihren Kopf mit
großer Schnelligkeit drehte. Ihre Arme bewegten sich wie
Schlangen, die eisernen Tellerchen an den Fingern klapperten in
rasender Schnelle, und ich merkte von Sekunde zu Sekunde, wie ich
immer mehr in den Bann dieser niegesehenen Darbietung geriet. Das
Mädchen war unzweifelhaft schön - sie war mit nicht viel
mehr als mit einigen Schleiern bedeckt, und vom Gesicht sah ich nur
die großen Augen, die mich an eine Gazelle erinnerten, und die
Stirn, auf der kleine Schweißtropfen glänzten. Eine junge
Frau von bemerkenswerter Schönheit und einer geradezu
verblüffenden Beweglichkeit. Sie drehte sich zwischen den
Wikingern, die mit offenen Mündern und ungläubigen Augen
diesem Tanz zusahen, hin und her, und ihre Glieder zuckten, als habe
sie ein Anfall in den Klauen. Es war ein einzigartiger Tanz.
    Und er dauerte überraschend lange.
    Die Musiker steigerten sich in eine wahre Raserei hinein; sie
bliesen und schlugen die Trommeln wie besessen. Der Körper des
Mädchens glänzte schweißnaß, und die Schleier
klebten an den Schultern und den Hüften fest. Sie bog sich nach
hinten, daß ihr Hinterkopf, während die Füße
kurze, stampfende Schritte schlugen, den Boden berührte. Dann
endete die Musik in einem langgezogenen Triller. Die Wikinger
begannen vor Begeisterung zu toben, schlugen auf den Boden,
klatschten und lachten. Der Scheich wandte sich an mich und fragte
halblaut:
    »Der Tanz hat dir gefallen, Weißhaariger?«
    Ich erwiderte höflich und glaubwürdig:
    »Über alle Maßen, Bruder der Tanzkunst. Aber die
Tänzerin war fast schöner als ihr Tanz.«
    Er raunte geheimnisvoll:
    »Ihr Gesicht gleicht der Schönheit des vollen Mondes.
Sie

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