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PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

PR TB 089 Das Goldene Raumschiff

Titel: PR TB 089 Das Goldene Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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farbige Kissen. Überall standen Lampen herum und
brannten mit langen, senkrechten Flammen. Eine ruhige,
unaufdringliche Pracht, aufgesplittert in unzählige Ornamente,
die der maurischen Schrift ähnelten, empfing uns. Türen
öffneten sich, und Scheich Husain kam herein. Auch er war auf
das Feinste gekleidet und zurechtgemacht. Er klatschte in die Hände
und sagte laut:
    »Willkommen, Vater des weißen Haares.«
    »Wir danken dir!« sagte ich. Diener schwärmten
hinter Husain aus und brachten Schalen voller Wasser, in denen Blüten
schwammen. In den nächsten Minuten entstanden auf den tiefen,
wertvollen Teppichen kleine Inseln aus Schalen, Tellern, Bechern,
Kissen und anderen, kostbaren Kleinigkeiten. Die Diener wiesen den
Wikingern ihre Plätze an, und sowohl Husain als auch ich mußten
grinsen, als wir sahen, auf welche Weise die rauhen Männer aus
dem hohen Norden sich setzten und das Sammelsurium
    vor sich betrachteten.
    Husain sagte halblaut:
    »Deine Krieger finden die maurischen Sitten ungewohnt, nicht
wahr?«
    Ich sagte bestätigend:
    »Sie sind andere Sitten gewohnt, Fürst meines Herzens.
Aber sie können sich mit deinen Männern jederzeit messen -
im Kampf. Aber. reden wir von angenehmen Dingen. Dein Haus ist, wie
ich sehe, voller Pracht und voller Wohlgerüche. Was hat deine
Küche für diese Nacht geschaffen?«
    Er machte eine vage Geste und beteuerte:
    »Es wird euch nicht schmecken. Hammel, aber auf unsere Art
zubereitet. Mit vielen Beilagen, auch mit Reis. Laßt euch
überraschen. Ihr seid übrigens nicht die einzigen Gäste.
Zwei Fremde sind gestern hier angekommen.«
    Langsam glitt ich in den Gebrauch der blumenreichen Sprache, die
mit Hilfe zahlreicher Sprichwörter und Umschreibungen versuchte,
Information und reine Höflichkeit mit der Konvention einer
fremden Kultur zu verbinden. Das Kunststück daran war, stets und
ständig die richtige Frage und die richtige Antwort parat zu
haben. Also fragte ich nachdenklich:
    »Freund der Wanderer, es sind sicher weitgereiste, kluge
Männer, mit denen wir außerordentlich lange Geschichten
und Beobachtungen austauschen können. Ist es so?«
    Vermutlich erfolgt hier der zweite Kontakt mit den fremden
Raumfahrern, sagte mein Extrasinn.
    »So scheint es, Freund der Wellen!« erwiderte der
Scheich. Ich betrachtete ihn genauer im Licht der unzähligen
Flammen, die aus allen Winkeln des Raumes leuchteten. Husain war nur
einen halben Kopf kleiner als ich, besaß braune Augen und eine
hellbraune Haut, zu der ein sehr scharf ausrasierter Kinnbart einen
auffallenden Gegensatz bildete. Husain war in weiße Gewänder
gekleidet, die ebenfalls dünn und teuer waren, mir aber sehr
lang vorkamen. An seinen Fingern glitzerten kostbare Ringe, und
endlich sah ich, wie er scharf und fast zweifelnd den riesigen
Smaragd anstarrte, der inmitten einer prächtigen goldenen
Fassung und einem Kranz aus kleinen Diamantsplittern prunkte. Gold
und Diamanten waren echt, der große, facettenartig geschliffene
Stein war ein Produkt meiner ARKON-Maschinen und von einem echten
nicht zu unterscheiden. Ich hob die Hand ein wenig, und das Licht des
Raumes brach sich in dem Stein. Husain wandte sich ab und klatschte
dreimal.
    »Die Gäste! Sie wollen dich kennenlernen, mit dir
sprechen«, sagte er. »Wir werden alle am Kopfende des
Saales sitzen.«
    Ich nickte.
    Schließlich zogen einige Musiker auf. Sie trugen kleine und
größere Trommeln, Flöten, eiserne, glöckchenartige
Dinge, die helle, klappernde Laute von sich gaben, wenn man sie mit
den Fingern gegeneinander bewegte, Tamburine und seltsame
Instrumente, die viele Saiten, einen bauchigen Resonanzboden und
einen langen Steg besaßen. Es war eine seltsame
Zusammenstellung von Menschen hier: die wettergegerbten, meist
    blonden oder rothaarigen Wikinger mit den geflochtenen Strängen
ihrer Zöpfe, die braunhäutigen Mauren mit den eckigen,
schwarzen Bärten und ich mit meinen rötlichen
Arkonidenaugen und dem fast weißen Haar. Nur ganz langsam
verwandelten sich Mißtrauen und Unsicherheit in Lachen und
Staunen. Meine Überraschung wurde vollkommen, als der Scheich
die beiden Fremden vorstellte. Sie steckten in maurischen Gewändern,
waren unbewaffnet, und ihre Hände hatten keine Schwielen. Ich
glaubte fest, an ihnen den Gesichtschnitt zu erkennen, der mir auch
bei den drei Männern aufgefallen war, die unser Schiff entführt
hatten.
    »Das sind meine Gäste, Atlan ibn Arkon«, sagte
der Scheich. Wir begrüßten uns, und die

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